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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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er schnaufend, „dass ihr den ganzen Krempel braucht, Candol?“
    „Das ist das Mindeste, was ich auf unserer Reise benötige, Jesta!“, antwortete der Zauberer und stellte sogleich noch einen kleinen Topf dazu.
    „Brot, Schinken, eure Bücher und all das verstehe ich ja noch“, sagte Jesta und betrachtete misstrauisch den kleinen Topf, „aber was sich auch immer hier drinnen befinden mag, ich glaube, irgendwann ist auch mal Schluss! Lago und Nevur haben schon genug zu schleppen, wo sollen wir das nur alles unterbringen?“
    „Abwarten, abwarten! Ich habe mir dabei durchaus etwas gedacht, mein junger Freund. Dass der ganze Haufen hier für die Tiere zu schwer ist, weiß ich natürlich auch. Und was den Inhalt dieses Topfes betrifft – in ihm befinden sich acht Knatterknollen – und zwar die Größten, die ich jemals gezüchtet habe!“
    „Knatterknollen? Was sind Knatterknollen und wozu brauchen wir die?“ Jesta warf einen Blick in den Topf und nahm vorsichtig eine der Knollen heraus. Sie war dunkelbraun, mit einer zähen Schale, die sich anfühlte wie raues Leder. Die Knolle, die er gerade in der Hand hielt, war etwa so groß wie eine durchschnittliche Faust, was für dieses Gewächs durchaus eine respektable Größe war.
    „Eine Nebelfrucht?“, rief Jesta enttäuscht. „Verzeihung Candol, aber das ist nichts weiter als eine Nebelfrucht! Auch wenn ich zugeben muss das sie bei Weitem größer ist als die die ich bisher gesehen habe.“
    „Stimmt!“, antwortete Candol und bat Jesta die Knolle wieder in den Topf zu legen. „In einigen Regionen Andulars ist die Knatterknolle auch als Nebelfrucht oder Rauchrübe bekannt, obwohl ich letzteren Namen nicht ganz nachvollziehen kann, denn wie Rüben sehen sie nun wirklich nicht aus.“
    „Warum wollt ihr sie mitnehmen? Bei uns in den Hügellanden benutzt man sie nur für rituelle Stammestänze.“
    „Ach wirklich?“, fragte der Zauberer unwissend. „Nun, ich hoffe wir werden sie nicht benutzen müssen, aber falls doch, dann werden sie uns hoffentlich aus so manch brenzliger Situation retten!“
    „Und wie? Das Einzige was passiert, wenn man die Schale aufbricht, ist, das sich sogleich ein dichter weißer Nebel verbreitet, dessen Geruch dazumal nicht besonders angenehm ist.“
    „Da muss ich dir durchaus beipflichten, Jesta. Es riecht wirklich ein bisschen streng, sobald die Knollen aufplatzen – aber das ist auch gut so! Stell dir nur mal vor, unsere kleine Karawane wird während unserer Reise durch die Weiten Talints überfallen! Ein paar Knatterknollen hier und ein paar dort und sogleich verschwinden wir in einer riesigen Nebelwolke, für feindliche Augen nicht mehr zu erblicken, und in dem Moment können wir uns rasch aus dem Staub machen. Oder besser gesagt, aus dem Nebel!“ Der Zauberer kicherte vergnügt bei dem Gedanken und eilte wieder zurück ins Haus, um seinen Stab zu holen.
    Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, hob er den Stab in die Höhe und ließ ihn in ausschweifenden Bewegungen durch die Luft kreisen. Jesta, der sich wunderte, was die Gesten des Zauberers wohl zu bedeuten hatte, hörte nun, wie Candol einige seltsame Worte murmelte. Und plötzlich bewegten sich die langen Äste des Baumes und verwoben sich vor der Tür zu einem festen dichten Netz. Der Zauberer nickte zufrieden, doch Jesta sah ihn skeptisch an.
    „Und die paar Äste sollen jemanden davon abhalten ins Haus zu gelangen?“
    Candol begann zu lachen. „Versuche es doch einmal. Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!“
    „Ich zittere!“, antwortete Jesta großmäulig, doch nur einen Moment später bereute er seine Worte auch schon wieder. Denn nachdem er sich der Tür bis fast an den Knauf genähert hatte, schossen die Äste hervor und schlangen sich mit festem Druck um seine Arme und Beine. Der Durandi schrie und jappste nach Luft, denn nun wickelten sich die Äste auch um seinen Kopf und raubten ihm langsam aber sicher den Atem.
    „Ich habe dich gewarnt!“, lachte der Zauberer und befahl den Ästen wieder von Jesta loszulassen, sodass er wie ein nasser Sack auf den Boden plumpste.
    „Aua!“, rief Jesta und stand mit schmerzenden Gliedmaßen wieder auf. „Die Dinger hätten mich ja fast erwürgt!“
    „Das hätten sie auch, wenn ich sie nicht davon abgehalten hätte!“, erwiderte Candol. „Du tätest besser daran, meine Taten nicht dauernd infrage zu stellen! Und jetzt komm, Renyan wird sicherlich schon bald wieder zurückkehren und bis

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