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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Erdrutsch oder ein Blitzschlag, das kann ich nicht genau sagen, aber weder ich noch die Woggels haben etwas mit seinem Schicksal zu tun.“
    Es dauerte nicht mehr lange, da stieß auch Renyan wieder zu ihnen. Da bereits alle Vorbereitungen getroffen waren, wies der Zauberer nun jedem seinen Platz zu; Jesta sollte auf Nevur neben dem Wagen her reiten und Leeni auf ihrem Molbar die Nachhut bilden. Um unnötige Zwischenfälle zu vermeiden, hielt Candol es für das Beste, wenn Renyan und Crydeol sich im Inneren des Wagens aufhielten. Seiner Meinung nach würde dies die Reise einfacher gestalten und die beiden Männer stimmten dem ohne Weiteres zu. Der Zauberer selbst setzte sich anschließend vorn auf den Planwagen an die Zügel.

    Es war kurz nach Mittag, als sich die Karawane in Gang setzte. Der Zauberer hatte die gleiche Route gewählt, die auch Renyan Tage zuvor aus dem Gebirge eingeschlagen hatte, und nachdem sie sich Leeni dort von Bulk verabschiedet hatte, machten sie sich auf den Weg nach Talan. Bevor ihre Reise beginnen sollte, wollte Leeni ihrem Vater noch von ihrem Entschluss erzählen. Renyan begleitete sie, da er sich in Ybbons Schmiede nach einem neuen Schwert umsehen wollte.
    Nachdem Jesta, Crydeol und der Zauberer einige Zeit nordwestlich des Dorfes gewartete hatten – schließlich wollten sie kein Aufsehen erregen und unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen – stießen Renyan und Leeni wieder zu ihnen. Das Talanimädchen hatte nun einen kleinen dunkelgrünen Rucksack angelegt und Renyan trug tatsächlich ein neues Schwert bei sich. Und dieses Schwert war noch schöner und prächtiger, als jenes das er zuvor mit sich geführt hatte. Es war nicht nur um fast drei Handbreit länger als das alte, sondern auch um einiges schmaler. Je nachdem wie die Sonnenstrahlen auf die Klinge fielen, wirkte es, als ob diese aus Glas bestünde, so als könnte man für einen kurzen Augenblick durch sie hindurchsehen.
    „Ich habe noch nie solch ein Schwert gesehen, Renyan“, staunte Jesta. „Es scheint, als würde die Klinge im Sonnenlicht gelegentlich verschwinden, nicht sichtbar, jedenfalls nicht für meine Augen.“
    „Deine Augen täuschen dich nicht, Durandi. Das ist Aureos, eine der beiden Zwillingsklingen“, antwortete Renyan.
    „Es sind zweifellos meines Vaters Meisterstücke!“, fügte Leeni andächtig hinzu und strich mit ihren Fingern über die Klinge.
    „Zwillingsklingen?“, fragte Jesta neugierig. „Dann gibt es also noch ein weiteres Schwert dieser Art?“
    „Nicht ganz“, antwortete Renyan. „Die beiden Klingen sehen sich zum Verwechseln ähnlich, daher gab Ybbon ihnen auch den Namen Zwillingsklingen. Aber im Gegensatz zu Aureos stärkt seinen Zwilling die Dunkelheit und das Licht des Mondes.“
    „Wie lange der alte Ybbon wohl daran gearbeitet haben mag?“, warf Candol ein. „Dein Vater ist wahrhaftig ein sehr talentierter Mann, Leeni!“
    „Danke, Candol. Ich werde es meinem Vater bei Gelegenheit ausrichten. Viele Jahre hat er an den Schwertern gearbeitet, doch wie bereits bei dem singenden Bogen, so wollte er mir auch dieses Mal nicht verraten, wie er sie gefertigt hat. Renyan kann sich äußerst geehrt fühlen, das mein Vater sie ihm gegeben hat!“
    „Diese Klingen sind eines Königs würdig!“, antwortete er und betrachtete die Klinge im Licht. „Und so sehr ich sie anfangs auch ablehnte, Ybbon bestand darauf, dass ich sie annehme. Vor allem, nachdem seine vorlaute Tochter ihm berichtet hat, mit wem wir alles nach Brahn reisen!“
    „Ich höre die ganze Zeit sie“, sagte Jesta verwundert. „Habt ihr denn beide Schwerter bei euch?“
    Da übergab Renyan sein Schwert an Candol und griff unter seinen Mantel. Und nun hielt er ein weiteres Schwert in der Hand. Es glich Aureos bis ins kleinste Detail, jedoch wirkte die Klinge im Sonnenlicht nicht so prächtig wie die des anderen Schwertes.
    „Lumeos, das zweite der beiden Schwerter, ist genauso ausbalanciert und scharf wie Aureos!“
    „Wie wunderschön sie doch sind“, murmelte Jesta. „Aber ihr könnt doch nicht zwei Schwerter gleichzeitig führen, oder?“
    „Da hast du durchaus recht“, lachte Renyan. „Ich werde von nun an Aureos an meiner Seite haben und was Lumeos betrifft“, er blickte zu Crydeol hinüber, „so möchte ich es an dich weiterreichen. Möge es von nun an deiner Seite verweilen und dich vor allen Gefahren schützen!“
    Crydeol starrte ihn überrascht an. „Das kann ich nicht annehmen, Renyan! Der Schmied

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