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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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sagst«, erklärte sie schließlich. »Vielleicht komm ich ja sogar auf dein Angebot zurück.«
    Maddy beobachtete, wie Ethan lachte. Ein Teil von ihr hatte ihn immer schon attraktiv gefunden, aber wahrscheinlich nicht so attraktiv wie jetzt. Ihr Blick wanderte über seine vollen Lippen, die hohen Wangenknochen, seine haselnussbraunen Augen. Einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen. Fast instinktiv ergriff er ihre Hand. Die seinige fühlte sich rau und schwielig, aber auch warm an.
    Sosehr Maddy auch dagegen ankämpfte, sofort kam die Erinnerung zurück: an Jacksons Berührung im Hinterzimmer des Diners und an die Energie, die zwischen ihnen geströmt war. Verzweifelt versuchte sie den Gedanken zu verdrängen, während Ethan sich ihr nun zuwandte. Sie saßen auf der Couch und waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Wieder stellten seine Augen ihr eine Frage. Eine Frage, auf die sie die Antwort zu kennen glaubte.
    »Äh, kann ich mal kurz aufs Klo?«, brach es plötzlich aus Maddy heraus. »Ich … ich bin sofort zurück.«
    »Klar, natürlich«, entgegnete Ethan überrascht. Er deutete in Richtung Toilette. »Den Flur runter, rechts und wieder rechts.«
    Maddy erhob sich, stellte ihre Cola auf den Glastisch und wäre beinahe losgerannt. Nachdem sie ein paarmal falsch abgebogen war, fand sie die Toilette schließlich doch noch. Dort roch es angenehm nach Kokos. Maddy sog tief die Luft ein, während sie ihr Spiegelbild betrachtete. In diesem Moment empfand sie fast schon so was wie Verachtung für dieses Gesicht.
    »Du bist so eine feige Kuh, Maddy«, murmelte sie. Sie drehte den Hahn auf und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Doch wenn sie ehrlich mit sich selbst war, wusste sie genau, dass das nichts mit Feigheit zu tun hatte. Geschweige denn mit Ethan. Sie schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich ab. Ihr Herz raste immer noch wie wild, daher rieb sie sich mit der Hand über die Brust, um es zu beruhigen. Sie hatte sich selbst etwas geschworen – nämlich einen Neuanfang zu machen. Ihre Finger umklammerten das Halskettchen ihrer Mutter. Was vergangen war, war vergangen. Mit neuer Entschlossenheit blickte sie sich selbst ins Gesicht. »Du schaffst das, Maddy«, flüsterte sie. Damit knipste sie das Licht aus und verschwand nach draußen.
    Das Haus war wirklich riesig. Man bog schnell mal falsch ab, deshalb war Maddy schon bald überzeugt, dass sie sich verlaufen hatte. Sie ging einen langen, leeren Flur entlang und landete schließlich am hinteren Ende des Gebäudes, wo sich zwei Türen gegenüberlagen, die, wie sie annahm, in die Schlafzimmer führen mussten. Na toll, dachte sie und wollte sich gerade umdrehen, als etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. Die Tür zu ihrer Rechten stand leicht offen, sodass sie im Inneren des Raums etwas mitten auf dem Boden liegen sah.
    »Hallo?«, rief sie.
    Keine Antwort. Von Neugier getrieben, trat Maddy an die Tür und schob sie ein Stück weiter auf. Es handelte sich um ein Schlafzimmer, aber ganz offensichtlich wurde es kaum benutzt. Vermutlich war es also eine Art Gästezimmer. In der Mitte des Zimmers stand ein Umzugskarton. Er war offen, und Maddy konnte gerade noch erkennen, wie ein paar Bilderrahmen das Licht reflektierten.
    Hier bewahrt diese Familie also ihre Fotos auf, dachte sie amüsiert und ging zu der Kiste.
    Es war ein ganzer Stapel Fotos. Maddy nahm eines in die Hand, auf dem ein Mann Anfang vierzig zu sehen war. Er stand neben einem kleinen Jungen, wahrscheinlich Ethan. Der Mann musste Ethans Vater sein, dachte Maddy. Sie befanden sich in einem Garten, neben einem rauchenden Grill. Der Mann hatte einen Pfannenwender in der Hand. Maddy griff nach einem anderen Bild. Diesmal war darauf ein etwas älterer Ethan zu sehen, der am Strand mit seinem Vater Fußball spielte. Alle Bilder – eines nach dem anderen – zeigten Ethan mit seinem Vater. Nur der letzte Rahmen war leer.
    »Maddy?«, sagte plötzlich eine fragende Stimme direkt hinter ihr. Vor Schreck hätte sie fast laut aufgeschrien. Schwankend drehte sie sich um und sah Ethan vor sich. Er blickte auf das Foto in ihrer Hand hinunter.
    »Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, ich …« Maddy spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Sie hatte herumgeschnüffelt und sich erwischen lassen. »Ich hab mich auf dem Rückweg vom Klo verlaufen und dachte, du wärst vielleicht hier drinnen. Da hab ich die Fotos entdeckt … tut mir echt leid.« Sie machte Anstalten, das Bild

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