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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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nicht sehe, wie ich mich verwandele, und konzentriere mich ganz darauf, den winzigen Teil von Frannie in meinem Herzen festzuhalten. Doch just in dem Moment, da ich meine menschliche Gestalt ablegen will, wirbelt die beißende Luft auf und strahlend weißes Licht durchschneidet die wogenden tintenschwarzen Schatten.
    Ich werde in einem schwindelerregenden Sturm durch Zeit und Raum gerissen, und das Letzte, was ich höre, ist Lucifers Schrei.

    In einem weichen Bett mit weißen Laken komme ich zu mir. In einem weißen Raum. Mit weißen Möbeln.
    Gabriel. Das kann nur Gabriels Wohnung sein.
    Ich ziehe das Laken zur Seite und untersuche mich. Die Verletzungen an Brust und Armen sind schwer, aber sie heilen – ein Vorteil, wenn man ein Dämon ist. Doch die Erinnerung an das Brennen ist noch da – ein heftiges, unbehagliches Prickeln.
    Ich setze mich auf die Bettkante. In meinem Kopf dreht sich alles.
    Aber dann trifft es mich wie ein Schlag: Ich bin tatsächlich bei Gabriel. Jemand hat genug Zugkraft – Macht – besessen, um mich der Hölle zu entreißen. Direkt vor König Lucifers Augen.
    Mir wird wieder übel. «Frannie», flüstere ich.
    Ich weiß, dass ich nicht hoffen sollte, doch ich kann nicht anders. Ich springe aus dem Bett und taumele zu dem weißen Lehnstuhl daneben, um meine Kleider zu holen. Ich ziehe Jeans und T-Shirt an, die Gabriel mir hingelegt hat, und laufe auf wackligen Beinen zur Tür hinaus und die Treppe hinunter.
    Gabriel liegt im Wohnzimmer auf der Couch, ein Bein auf der Armlehne, und liest mit zusammengekniffenen Augen The Stand – Das letzte Gefecht von Stephen King.
    «Du solltest dir wirklich eine Lesebrille anschaffen.» Ich sehe mich suchend nach Frannie um, doch wir sind allein. Gabriel legt das offene Buch über sein Knie und beobachtet schweigend, wie ich auf dem Weg zu dem Sessel unterm Fenster über die eigene Füße stolpere. Ich setze mich. «Was ist passiert?»
    Er bringt ein angedeutetes Lächeln zustande. «Das ist eine sehr lange Geschichte.»
    Ich beuge mich vor und stütze die Ellbogen auf die Knie. «Da ich offenbar wieder unsterblich bin, habe ich alle Zeit der Welt.»
    «Wir haben ein Schlupfloch gefunden.»
    Ich starre ihn an. «Für eine lange Geschichte ist das aber reichlich knapp.»
    Er rutscht unbehaglich hin und her. «Dieser kleine Teil deines Wesens, der immer noch eine menschliche Seele ist, gehört uns, also haben wir Anspruch darauf erhoben. Dabei geht es natürlich immer auch um Politik. Es hat eine Weile gedauert, bis ich Ihn von der Notwendigkeit überzeugt hatte, sich einzumischen – Michael war mir keine große Hilfe –, denn wir mussten ziemlich vielen Leuten auf die Füße treten, um dich da rauszuholen.»
    Mein Mut sinkt, und ich sacke in den Sessel und senke den Blick, denn ich dachte …
    «Es war also nicht Frannie», sage ich laut, um es mir deutlich vor Augen zu führen. Ich hatte mich getäuscht, als ich gehofft hatte, sie habe es sich anders überlegt und ihre Macht aktiviert, um mich zu retten.
    Sein Zögern bestätigt nur, was ich schon weiß. «Nein.»
    Das war’s dann wohl. Frannie will nichts mehr von mir wissen.
    Bitterkeit steigt in meiner Kehle auf und schleicht sich in meine Stimme. «Dann hast du schon wieder meinen armseligen Arsch gerettet.»
    «Ich führe nicht darüber Buch, Mann.»
    Ich seufze. «Warum tust du das?»
    «Ich brauchte deine Hilfe.» Er legt den Roman zur Seite und grinst mich dämlich an. «Stell dir meine Überraschung vor, als ich dich suchen ging und dich in der Hölle fand.»
    «Du hättest mich dalassen sollen.»
    Er sinkt mit einem langen Seufzer zurück in die Polster. «Frannie braucht dich.»
    «Allerdings. Sie braucht mich weit weg , und das Fegefeuer ist so etwa das Weiteste, wohin ich gelangen kann.»
    Er steht auf und geht ans Fenster. «Es hat so ausgesehen, als hätte Lucifer Größeres und Besseres mit dir vor», sagt er und richtet den Blick in die Ferne.
    «Das ist egal. Ich hatte es verdient.»
    «Du bist genau wie Frannie. Sie will auch immer die Schuld für alles auf sich nehmen.»
    «Mit dem kleinen Unterschied, dass es tatsächlich meine Schuld ist.» Ich kneife gegen das Bild von Frannies gequältem Gesicht die Augen zusammen und springe auf. «Du hättest mich dalassen sollen», wiederhole ich und eile zur Tür.
    «Das ging nicht. Im Ernst, ich brauche wirklich deine Hilfe. Frannie steckt in Schwierigkeiten, Luc.» Schuldgefühle huschen über seine Züge, und er schaut hinab auf

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