Angela Merkel
meine Arbeit. Ich antworte dann: Ich schätze sie für ihre Klugheit und ihren Witz. Ob sie ihre Stärken in eine gute Kanzlerschaft umgesetzt hat, ist eine andere Frage. Dieses Buch soll sie beantworten.
Ich möchte mich noch bei einigen Leuten bedanken. Schreiben ist in der Regel eine einsame Sache, aber gerade deshalb braucht der Schreiber Menschen, die ihn stützen und beraten. Das sind ganz besonders meine Frau Bettina und meine Kinder Jonas und Marja. Ohne sie wäre nicht eine Zeile von mir so, wie sie ist.
Ich bedanke mich bei meinen Freunden für Liebe, Verständnis und politische Diskussionen, ohne die dieses Buch nicht denkbar wäre, vor allem bei Jochen Buchsteiner, Lothar Gorris und Oliver Schumacher.
Ich bedanke mich bei Iris Böhm, Matthias Hartmann und Thomas Schühly. Ich will nicht behaupten, dass Politik so ist wie Film und Theater, aber es ist immer wieder spannend, mit Film- und Theaterleuten über Politik zu reden. Und gute Freunde sind sie auch.
Ich bedanke mich bei Sascha Lehnartz, Nils Minkmar und Bernd Ulrich dafür, dass sie mir ihre Klugheit und ihre politischen Einsichten immer wieder zur Verfügung stellen. Unsere Gespräche sind mir sehr viel wert.
Ich bedanke mich bei Cordt Schnibben, der mir im Spiegel eine Heimat gegeben hat.
Ich bedanke mich beim Spiegel -Büro in Berlin für seine großartige Arbeit und die politischen Diskussionen, die wir miteinander haben. Das gilt insbesondere für meine Stellvertreter Stefan Berg, Markus Feldenkirchen, Michael Sauga und Holger Stark.
Ich bedanke mich bei meinen Chefredakteuren Mathias Müller von Blumencron und Georg Mascolo für die sehr gute und angenehme Zusammenarbeit.
Ich bedanke mich bei Stefanie Golla für Korrekturen, Dokumentation und Kommentare, die mich darauf hinweisen, dass man die Welt auch ganz anders sehen kann.
Mein besonderer Dank gilt Regierungssprecher Ulrich Wilhelm. Es gibt naturgemäß eine Unvereinbarkeit zwischen unseren Jobs. Sein Interesse ist immer anders als meines. Unser Gesprächsfaden ist nie abgerissen, auch wenn wir uns übereinander geärgert haben, was so selten nicht war. Ich schätze seine Erzählungen aus der Welt der Bundeskanzlerin und seine Analysen der aktuellen Politik. Dass er kein objektives Urteil über Angela Merkel äußern kann, leuchtet mir ein. Ich schätze unseren Kontakt umso mehr, als seine Kanzlerin ihm gesagt hat, Gespräche mit mir seien »vergebliche Liebesmüh.« Das muss so sein, weil ich mich mittels Gesprächen informieren, aber nicht beeinflussen lassen darf, auch wenn die Gespräche so gut und so angenehm sind wie die mit Ulrich Wilhelm.
DIE INSZENIERUNG
Angela Merkel und das Konzept Politik total
Wir sind allein, allein mit Spitzenpolitikern wie Angela Merkel. Die Träume von anderen Politikern, von einer anderen Politik haben sich in ihrer ersten Regierungszeit erledigt. Es herrscht unangefochten das Prinzip Politik total, und das verkörpert niemand so wie die Bundeskanzlerin. Alle anderen Prinzipien sind in den letzten Jahren ausgeschieden, erschöpft, disqualifiziert. Drei Träume von einem besseren Politiker hat es gegeben:
Der Experte.
Der Manager.
Der Antipolitikpolitiker.
Angela Merkel gehört zu keinem dieser Träume, sie ist das, was die Politikverdrossenen genau nicht wollen, eine klassische Politikerin, die in einer reinen Politikwelt lebt, aber sie ist übrig, ihr Prinzip hat sich durchgesetzt. Sie hat sogar klassische Politik weiter zugespitzt, weiter ausgefeilt, entschlackt und reduziert, bis nur noch eines übrig ist: totale Politik.
Den Traum vom Experten, der eine bessere Politik machen kann, hat sie selbst erledigt, jedenfalls war sie daran beteiligt, paradoxerweise indem sie diesem Traum eine Chance geben wollte. Es war der 17. August 2005, als in Berlin eine neue Zeit anzubrechen schien. AngelaMerkel stellte im Konrad-Adenauer-Haus ihr Kompetenzteam für den Wahlkampf vor. Dabei waren vertraute Gesichter wie Wolfgang Schäuble, Peter Müller, der Ministerpräsident des Saarlandes, Ursula von der Leyen, Familienministerin in Niedersachsen, oder Gerda Hasselfeldt, ehemals Bundesgesundheitsministerin. Aber da stand auch ein in Berlin unbekannter Mann, schlank, groß, der größte von allen dort, trotz seiner gebeugten Schultern, ein Mann, der bislang nicht als Politiker aufgetreten war. Das war Paul Kirchhof, Steuerexperte und ehemals Bundesverfassungsrichter. Als er sprach, klang ein neuer Sound durch das Regierungsviertel, ein Sound der
Weitere Kostenlose Bücher