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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Seiten eines in den Achtzigern verfassten Lehrbuchs blättern.«
    »Das war ja auch seine Absicht.«
    »Hey, ich bewundere den Typ lediglich deswegen, weil er ein wenig Leben, oder sollte ich besser sagen: Tod, ins Seminar bringt!« Schwungvoll folgte Mai Kristi die Stufen hinauf in die Wohnung. Sie stellte den Wäschekorb auf einen Tisch in der Nähe der Küchenzeile, als wären sie und Kristi beste Freundinnen.
    Houdini, der sich nur aus seinem Lieblingsversteck herauswagte, sobald er sich von Kristi unbeobachtet fühlte, sprang von der Fensterbank auf die Bettcouch und verschwand blitzschnell in dem kleinen Spalt, den er zu seinem Zuhause erklärt hatte.
    »Sehr freundlich«, stellte Mai trocken fest. »Was soll das mit der Katze? Ich dachte, Haustiere wären absolut verboten.«
    »Er ist kein Haustier. Nur ein Streuner, den ich offenbar nicht loswerde.«
    Mai blickte zu der kleine Küchenzeile, vor deren Falttür ein Ständer für Futter- und Wasserschüsseln stand. Kristi hatte ihn zusammen mit Kaffee, Milch, Erdnussbutter, Brot und einem halben Dutzend Dosen mit Katzenfutter gekauft. »Du fütterst ihn. Mrs Calloway wird ausflippen.«
    »Sie kann ja versuchen, ihn einzufangen. Ich habe noch nicht mal ein Katzenklo.«
    Mai rümpfte ihre kleine Stupsnase. »Dann … wie … und wo?«
    »Er benutzt die Toilette.«
    »Wie bitte?« Mais Kopf fuhr herum zu der Tür, die zu dem winzigen Badezimmer führte. Es entstand eine kurze Pause, in der Kristi ihren Mantel auszog. Mai bemerkte ihr leises Lächeln. »Oh, du machst Witze.«
    »Ich öffne das Fenster einen Spaltbreit, und er schlüpft raus aufs Dach. Es ist verblüffend, durch welch schmalen Spalt er sich quetschen kann.«
    »Du gibst dir ja nicht gerade große Mühe, ihn loszuwerden«, sagte Mai, und Kristi zuckte die Achseln. »Also geht er aufs Dach?«
    »Ich glaube, er klettert an der Magnolie runter.«
    »Ich werde nichts verraten … aber wenn Mrs Calloway ihn sieht, ist die Hölle los.« Mais mandelförmige Augen schweiften durchs Zimmer, genau wie bei ihrem letzten Besuch. Es hatte beinahe den Anschein, als suche sie etwas oder gebe sich Mühe, sich jeden Winkel von Kristis Apartment einzuprägen.
    »Damit befasse ich mich erst, wenn sie Houdini entdeckt hat«, sagte Kristi.
    »Houdini?«, wiederholte Mai. »Du hast ihm einen
Namen
gegeben?«
    »Er muss doch einen Namen haben.«
    »Bist du sicher, dass es ein ›er‹ ist?«
    »So weit bin ich noch nicht gekommen.«
    Mai blickte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Sie ging zu dem Tisch, den Kristi als Schreibtisch benutzte und auf dem ihre Notizen zu den verschwundenen Mädchen lagen.
    Plötzlich fühlte sich Kristi unbehaglich unter Mais neugierigem Blick. »Du bist seit letztem Jahr hier, nicht wahr?«, fragte sie, um die Asiatin abzulenken.
    »Hm.«
    »Dann kennst du ja eine Menge Leute.«
    »Denke schon.«
    »Hast du schon mal was von einer Sekte gehört? Von einer Sekte, die an Vampire glaubt?«
    »Du nimmst mich auf den Arm, oder?«
    Einen Augenblick hatte Kristi den Eindruck, Mai verschaffte sich Zeit zum Nachdenken.
    »Ist es möglich, dass die vermissten Studentinnen einer Art Geheimbund angehörten?«
    »Das ist durchaus denkbar«, erwiderte Mai zögernd.
    »Tatsächlich?«
    »Weißt du irgendetwas?«, fragte Mai.
    »
Du
weißt etwas«, vermutete Kristi. »Erzähl es mir.«
    Mai blickte auf die Fotos der vermissten Studentinnen, die auf Kristis Schreibtisch ausgebreitet waren, und biss sich auf die Lippe. Sie schüttelte den Kopf und griff nach dem Foto von Rylee Ames. »Ich will nicht verrückt klingen.«
    »Ich möchte es einfach nur wissen.«
    Mai legte das Foto zurück. »Weißt du, viele haben sich immer schon für diesen Vampirkram interessiert. Wenn du im Internet nachschaust, findest du alle möglichen Gruppen und Gruppierungen, die behaupten, echte Vampire zu sein. Es ist eine Art Gegenkultur. Manche Leute machen nur wegen des billigen Kicks mit, aber manche vollziehen besondere Rituale, schlafen in Särgen und trinken Blut, sogar Menschenblut, glaube ich.«
    »Und so eine Gruppe gibt es hier auf dem Campus?«, fragte Kristi.
    Mai zuckte die Schulter. »Ich habe Gerüchte gehört.«
    »Glaubst du, Grotto ist darin verwickelt?«
    Mai blickte zur Seite. »Grotto? Eher nicht. Ich meine, wenn alles so geheimnisvoll ist, warum sollte er es dann zur Schau stellen? All die Aufmerksamkeit auf sich lenken? Sein Seminar trägt vermutlich zu dem Interesse bei, schafft einen

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