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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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zusätzlichen Anreiz. Ich glaube aber, dass ein paar der Studenten, die seine Seminare besuchen, Mitglieder der Gruppe sind. Aber man kann wohl nicht gleich Sekte dazu sagen, nur weil ein paar Jugendliche Interesse für Vampire zeigen und versuchen, sich mit anderen zusammenzuschließen.«
    »Vielleicht gibt es ein paar Extreme«, sagte Kristi, »eine Splittergruppe, die das Ganze noch weiter treibt. Möglicherweise handelt es sich dabei um die Sekte.«
    »Wenn es überhaupt eine gibt.« Wieder schweifte Mais Blick zu den Fotos auf dem Schreibtisch. »Was machst du damit?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich will nur ein paar Nachforschungen anstellen«, erwiderte Kristi. Das stimmte zwar, und sie hatte auch schon mit zwei Angehörigen der verschwundenen Studentinnen gesprochen. Aber sie hatte keinem erzählt, dass sie daran dachte, ein Buch darüber zu schreiben, denn wenn die Mädchen wirklich einfach abgehauen waren, hätte sie keine Story.
    Das alles hatte sie auch Dionnes ach-so-tollem Exfreund Elijah Richards natürlich nicht auf die Nase gebunden. Bei ihrer Unterhaltung hatte sich alles nur um ihn gedreht, und Elijah war kaum in der Lage gewesen, sich auf die Frau zu konzentrieren, die er angeblich geliebt hatte. Vielleicht war das der Grund dafür, dass Dionne ihn verlassen und sich mit Tyshawn Jones zusammmengetan hatte, trotz Tyshawns Hang zum Kriminellen.
    Kristi biss sich auf die Lippe und dachte an Tara Atwaters Mutter. Sie war eine harte Nuss gewesen. Angie Atwater hatte sich die meiste Zeit über ihre »missratene Tochter« ausgelassen, die in die Fußstapfen ihres Vaters trat – und direkt im Staatsgefängnis von Georgia landen würde. Arme Tara.
    Mit jedem Gespräch war Kristi überzeugter davon, dass den Mädchen etwas Schlimmes zugestoßen war, doch es bestand immerhin die Möglichkeit, dass sie durch ihre Nachforschungen eine Verbindung zwischen ihnen herstellen, einen Grund für ihr Verschwinden finden und sich damit an die Polizei wenden konnte. Vielleicht hatte die ja Glück und fand die vier lebend. Zumindest aber konnte sie womöglich dazu beitragen, dass nicht noch mehr Mädchen verschwanden.
    »Kennst du eine der Vermissten persönlich?«, erkundigte sich Kristi.
    »Nein«, antwortete Mai rasch. »Ich hab ja kaum mit Tara gesprochen.« Sie blieb am Tisch stehen und schaute betroffen drein. Sie schien noch mehr sagen zu wollen, überlegte es sich aber anders.
    Plötzlich stellte Kristi fest, wie spät es war. »Ich muss mich beeilen. Mein Abendseminar fängt in« – sie warf einen Blick auf die Uhr über dem Kamin – »fünfzehn Minuten an!«
    Mai nahm ihren Wäschekorb, riss den Blick von Kristis Schreibtisch los und schüttelte offenbar das beklommene Gefühl ab, das sie überkommen hatte. »Ja, ich muss mich auch ranhalten.« Sie hielt den Korb mit der schmutzigen Wäsche hoch. »Sonst ist es Mitternacht, bis ich damit fertig bin. Der Wäschekeller hier …« Sie schauderte. »Nun, er ist einfach unheimlich. Ich glaube, seit hundert Jahren hat niemand mehr den Keller sauber gemacht. Da unten gibt es tonnenweise Spinnen, von denen einige wahrscheinlich sogar giftig sind, außerdem Ratten und Schlangen … Ich zögere es immer bis zum allerletzten Moment hinaus, meine Sachen zu waschen.«
    Kristi widersprach nicht. Der Wäschekeller war dunkel und schmutzig, die Decke niedrig, und es sah aus, als würde Feuchtigkeit durch die Ritzen der Betonwände dringen. Die vorstehenden Balken waren voller Spinnweben. Es roch nach Schimmel und Moder.
    »Hab ganz schön Schiss da unten«, sagte Mai. »Übrigens wollte ich dir noch sagen, dass du eine
großartige
Party verpasst hast.«
    »Nächstes Mal.«
    »Meinst du damit nächstes Jahr?«, fragte Mai und ließ ihren Blick einmal mehr durch das Zimmer zu Kristis Schreibtisch gleiten. »Vielleicht schmeiß ich ja noch ’ne Party, noch vor nächstem Silvester. Aber nur vielleicht. Die Party an sich hat Spaß gemacht, aber das Chaos am nächsten Tag – vergiss es!« Mai ging zur Tür und winkte zum Abschied, dann war sie verschwunden.
    Kristi stürzte ins Bad, nahm eine Zwei-Minuten-Dusche, um den schlimmsten Geruch nach Fett, Zwiebeln und Fisch loszuwerden, trocknete sich ab und band das nasse Haar zu einem Pferdeschwanz, den sie locker am Kopf feststeckte. Sie zog saubere Unterwäsche, Jeans und ein T-Shirt an und trug, ohne in den Spiegel zu schauen, etwas Lipgloss auf. An der Eingangstür schlüpfte sie in ihre Stiefel, riss ein Sweatshirt vom

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