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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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neuesten Vorhaben zu helfen. Vermutlich besaß er selbst einen Bolzenschneider, was ihr dreißig Dollar gespart hätte, aber sie wollte ihn nicht zu weit in die Sache hineinziehen. Zunächst einmal konnte er ihr Interesse an ihm missverstehen. Er schien zu denken, sie würde es auf ein Date mit ihm anlegen, und das wollte sie ganz und gar nicht. Es war also besser, ihn auf Distanz zu halten. Er würde zu viele Fragen stellen, und das, was sie vorhatte, war am Rande zum Illegalen. Er bewegte sich ohnehin schon auf sehr dünnem Eis, wenn er ihr die Informationen verschaffte, die sie aus den Schul- und Polizeiakten haben wollte. Falls er überhaupt so viel für sie tat. Sie war sich nicht sicher, ob er sich so weit aus dem Fenster lehnen würde, deshalb hatte sie ihm nicht alles mitgeteilt, was Lucretia ihr über Vampire und Vampirsekten erzählt hatte.
    Außerdem, sagte sie zu sich selbst, während sich ihre Laufschuhe in den Schotter auf dem Rent-It-All-Parkplatz gruben, musste sie manche Dinge einfach selbst in die Hand nehmen. Und in den Kellerverschlag einbrechen, in dem Tara Atwaters persönliche Dinge eingelagert waren. Kristi setzte sich hinters Lenkrad und ließ den Motor an. Auf die Windschutzscheibe hatte sich Staub gelegt. Im Wageninnern war es warm, denn hinter hohen, dünnen Wolken kam die Sonne hervor. Kristi fand eine Sonnenbrille im Handschuhfach und schob sie auf die Nase. Sie setzte zurück und versuchte vergeblich, den Schlaglöchern auszuweichen. Sie kam an einem schlammbedeckten, aufgebockten Laster vorbei, wo ein Mann eine Kettensäge auf der Ladefläche verstaute. Dann bog sie mit ihrem Honda auf die Seitenstraße ab und fuhr in Richtung Freeway, der dieses Viertel aus flachen Gewerbegebäuden im Norden von dem südöstlichen Teil trennte, in dem der All Saints Campus lag.
    Kristi hatte ihren Plan bisher nur teilweise durchdacht, aber sie arbeitete daran. Dass Taras persönliche Habe im Keller ihres Apartmentgebäudes eingelagert war, schien wie ein Geschenk des Himmels. Sie würde die Beweismittel natürlich der Polizei übergeben, aber solange die kein Interesse an der Sache zeigte, gehörten die Sachen in dem Verschlag im Grunde niemandem. Kristi hatte bereits herausgefunden, was für eine Art Zahlenschloss Irene Calloway verwendet hatte, um Taras Besitz zu sichern, und dann hatte sie zwei Stunden damit verbracht, in drei verschiedenen Haushaltswarenläden nach einem gleich ausschauenden Schloss zu suchen.
    Jetzt war sie bereit.
    Ein riesiger Suburban, übersät mit LSU -Aufklebern, zog an ihr vorbei. Kristi stellte sich die Louisiana State University mit ihrer riesigen Anzahl an Studenten vor. Würde ein größerer Campus nicht auch ein größeres, weniger auffälliges Jagdrevier bedeuten? Warum Studentinnen vom All Saints College?
    Weil er sich, wer immer er sein mag, hier sicher fühlt. Entweder ist er ein Student, ein Mitglied der Fakultät oder ein Ehemaliger. Der Campus der LSU oder irgendein anderes Hochschulgelände ist ihm zu wenig vertraut. Wer auch immer das tut, ist auf irgendeine Art und Weise mit der Uni verbunden, kennt sich auf dem Gelände aus, weiß passende Verstecke.
    Ein kleiner, angstvoller Schauer lief ihr über den Rücken.
    »Nicht mehr lange, du Scheißkerl«, murmelte sie. Kurze Zeit später parkte sie den Wagen auf ihrem üblichen Parkplatz in der Nähe der Treppe zu ihrem Apartment. Doch anstatt die Stufen nach oben zu nehmen, ging sie zu der Tür, die zum Wäscheraum und den Kellern im Untergeschoss führte, und sperrte sie mit einem der Schlüssel auf, die sie von Irene Calloway erhalten hatte. Die Stufen hinunter waren finster und knarrten, die Fenster unten klein und verschmiert und über und über von Spinnweben bedeckt, in denen die hohlen Überbleibsel von toten Insekten hingen.
    »Wundervoll«, sagte Kristi, als sie sich um eine Ecke wagte. Drei Stufen tiefer befand sie sich im tiefsten Innern des Gebäudes. Zumindest war es hier trocken. Flecken auf den Wänden zeigten an, dass ab und an Wasser durch die alten, rissigen Mauern eingedrungen war, was man notdürftig zu kaschieren versucht hatte – mit eher geringem Erfolg.
    An einer Wand liefen zwei Waschmaschinen. Einer der Trockner drehte sich, und die Wäsche in seiner Trommel gab bei jeder Umdrehung ein klackendes Geräusch von sich. Kristi hatte nicht die Absicht, jetzt sofort in den Verschlag einzubrechen. Schließlich konnte jemand sie dabei ertappen. Sie wollte nichts erklären müssen. Stattdessen

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