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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mantel und mit zehn Zentimeter hohen Absätzen durch den Seiteneingang gestiefelt kam. Sie war sowieso eine große Frau, doch jetzt kam sie bestimmt auf über eins achtzig. Kristi überlegte, ob sie an ihre ehemalige Zimmergenossin herantreten sollte. Seit Lucretia sie um Hilfe gebeten hatte, war sie ihr, Kristi, aus dem Weg gegangen. Kristi beschloss, abzuwarten und zu sehen, was passierte. Vielleicht traf sich Lucretia hier mit jemandem, ihrem Geliebten oder Freund oder Verlobten oder was auch immer. Vielleicht nahm sie aber auch nur einen Kaffee mit. Was auch immer der Grund dafür sein mochte: Lucretia, die nie besonders fröhlich wirkte, sah verstört und frustriert aus, beinahe verhärmt. Als sie sich in die Schlange stellte, fuhr sie sich mit der Hand durch die Locken und starrte auf die Karte, als hätte sie sie noch nie zuvor gesehen. Oder als wäre sie in Gedanken unendlich viele Kilometer entfernt.
    Kristi beugte ihren Kopf über den Laptop. Sie trug immer noch die Baseball-Kappe und rechnete nicht damit, dass Lucretia sie entdeckte.
    Doch genau in diesem Moment blickte Lucretia von der Karte hoch, und ihr Blick fiel auf Kristi. »Du!« Lucretia verließ ihren Platz in der Schlange und stakste über den gefliesten Boden auf Kristi zu, wobei sie beinahe einen Wagen mit Sonderangeboten von Weihnachtstassen und Kaffee zum halben Preis umgerissen hätte. Santa Claus und Frosty gerieten bedenklich ins Wanken, und Lucretia hielt sie gerade noch rechtzeitig fest. »Verfolgst du mich?«, fragte sie dann.
    »Wie bitte? Nein! Ich bin schon seit einer halben Stunde hier.«
    »Bist du sicher?« Lucretia blickte hinüber zu Trudie und Zena, die, ins Gespräch vertieft, noch keine Notiz von ihr genommen hatten.
    »Ziemlich sicher«, erwiderte Kristi trocken und mehr als nur leicht verärgert. »Wenngleich ich dich angerufen habe. Ich habe dir zwei Nachrichten aufs Band gesprochen.«
    »Ich weiß. Ich war – ich war beschäftigt. Pass auf –« Sie stützte die Hände vor Kristis Laptop auf den Tisch und beugte sich vor. »Ich habe einen Fehler gemacht.« Ihre Stimme war ein scharfes, kaum hörbares Flüstern. »Was diese Mädchen betrifft.«
    »Du meinst Tara und –«
    »Ja, ja!«, sagte Lucretia mit Nachdruck. Es sah aus, als würde sie schlucken. »Ich hätte dir nie davon erzählen sollen … von dem Ganzen. Es war falsch. Okay? Ich bin mir sicher, dass jede Einzelne der verschwundenen Studentinnen irgendwann wieder auftauchen wird. Schließlich sind sie alle als Ausreißerinnen bekannt.«
    »Aber du hast doch gesagt, du würdest sie kennen, sie wären deine Freundinnen –«
    »Nicht meine Freundinnen«, sagte sie abwehrend. »Ich sagte, ich würde sie kennen. Und jetzt sage ich, dass ich mich geirrt habe. Also … vergiss es. Ich habe einen Fehler gemacht. Du hast einen Cop zum Vater. Du weißt, wie das ist. Sollte irgendetwas Kriminelles dahinterstecken, wäre die Polizei längst an der Sache dran, also lass es einfach auf sich beruhen, einverstanden? Und … ruf mich nicht mehr an.«
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Kristi.
    Lucretia blinzelte. »Natürlich. Warum?«
    »Du siehst blass aus.«
    Lucretia schluckte und starrte Kristi an, als hätte sie ein Gespenst gesehen. »Und jetzt? Willst du mir mitteilen, dass ich mich in Gefahr befinde? Wie Ariel? Sie hat mir davon erzählt. Sie hält dich für ziemlich durchgeknallt. Was zum Teufel soll das?«
    Kristi zuckte innerlich zusammen. Sie hatte gewusst, dass sie Ariel nicht vertrauen durfte, hatte gewusst, dass sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden würde. »Offensichtlich seid ihr enge Freundinnen, Ariel und du.«
    »Sie weiß, dass wir uns ein Zimmer geteilt haben. Ich habe dich ihr vorgestellt, schon vergessen? Und dann führst du dich auf, als hättest du nicht alle Tassen im Schrank, und sagst so verrückte Dinge wie, du würdest sie in Schwarzweiß sehen.«
    »Manchmal sehe ich –« Ach, was brachte das schon? Wie sollte sie erklären, dass ab und an Leute vor ihren Augen verblassten, als würde ihnen das Blut ausgesaugt?
    Das Blut ausgesaugt …
    Kristis Herz begann unangenehm zu pochen, als ihr die Verbindung zur Vampirsekte auffiel. Wenngleich … nein, die Frau im Bus war nicht in Grottos Seminar gewesen. »Ich sehe nur etwas Seltsames.«
    »Wie ein Psycho, also hör bitte damit auf. Und lass mich in Gottes Namen in Ruhe. Mach dir doch nichts vor, Kristi, du bist eben sonderbar. Vielleicht weil du so viel mitgemacht hast.«
    »Du hast

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