Angels of the Dark: Verruchte Nächte
erlaubt ist, Menschen zu schaden.“
„Manche Taten sind die Schwierigkeiten wert, die sie nach sich ziehen.“
Wohl kaum! „Ich verstehe ja den Sinn dahinter, Dämonen allen nur möglichen Schaden zuzufügen. Die sind das pure Böse, kennen keine Reue für die furchtbaren Dinge, die sie tun. Die ändern sich nie, werden auf ewig versuchen, Leuten wehzutun. Aber einen Menschen zu verletzen ist nicht notwendig. Damit wärst du nicht besser als, na ja, Fitzpervers. Er hat mich leiden lassen, bloß weil er es konnte.“ Feuer loderte in seinen Augen auf, doch sie gab nicht nach. „Eines Tages werde ich tun, was nötig ist, damit die Welt erfährt, was für ein Monster Fitzperversist. Also nimm diesen Schwur auf der Stelle zurück, Zacharel … wie auch immer du mit Nachnamen heißt. Hast du überhaupt einen Nachnamen?“
„Komm“, sagte er und ignorierte ihre Behauptung, ihre Forderung und ihre Frage. Er ließ sie los und trat mehrere Schritte zurück.
„Zacharel Komm. Das ist ein echt beschissener Nachname. Solltest du mal heiraten, tut mir deine Zukünftige jetzt schon leid.“
Seine Mundwinkel zuckten, und sie dachte: Das war ich. Irgendwie hab ich ihn gerade ein winzig kleines bisschen zum Lächeln gebracht.
„Wir haben heute viel zu tun, Annabelle.“
„Na und? Ich hab’s dir gesagt: Ich beweg mich nicht vom Fleck, bis du das zurücknimmst.“
Er strich mit der Hand ihren Rücken hinauf und spielte mit ihrem Haar. „Gib mir wenigstens etwas Zeit, darüber nachzudenken“, forderte er. „Ich werde dich nicht anlügen, was bedeutet, dass du mir Zeit geben musst, all meine Möglichkeiten abzuwägen.“
Klang logisch. Und außerdem nervig und unwiderlegbar. „Na gut.“ Aber ich werde hartnäckig bleiben, da kann er machen, was er will, beschloss sie, während sie sich die Feder ans Revers steckte. Das Gold schimmerte hübsch auf der blauen Uniform.
In Zacharels Augen flammte eine andere Hitze auf als zuvor.
Zorn? „Was haben wir denn vor?“, fragte sie. Wenn er sauer war, sollte er eben sauer sein. Er würde schon damit klarkommen.
„Zuerst gehen wir einkaufen.“ Seine Stimme knisterte förmlich, so eisig war sie.
Okay, offensichtlich war er mehr als sauer auf sie. Woher kamen diese ständigen blitzschnellen Stimmungswechsel? Annabelle trat einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab noch eine Bedingung, damit ich mitkomme“, erklärte sie, während sie die Messerscheiden an ihre Knöchel band. „Du musst mir sagen, was dir so gegen den Strich geht.“ Du willst also einem Kriegerengel Befehle erteilen, Miller? Na, da bin ich ja mal gespannt, wie du das durchsetzen willst .
„Ich muss dir nicht gehorchen, Annabelle.“
Schon einmal hatte er auf die Unterschiede zwischen ihnen hingewiesen. Er herrschte mit der Macht des Schwerts. Sie war eine aufmüpfige kleine Kämpfernatur, die die Klappe aufriss. Für ihn wäre es kein Problem, sie zu zwingen, mit ihm zu kommen – sie könnte nichts dagegen tun.
Aber letzte Nacht hatte er ihr das Recht zugestanden, ihn zu hinterfragen – und ihm die Stirn zu bieten. „Aber das wirst du“, erklärte sie mit all der Entschlossenheit, die sie fühlte.
Aufgebracht fletschte er die Zähne und ließ sich auf die Bettkante fallen. Er legte die Hände flach auf seine Oberschenkel. Damit er sie nicht packte und schüttelte? „Dir wird nicht gefallen, was ich zu sagen habe.“
Furcht bildete einen Knoten in ihrer Magengrube. „Sag’s trotzdem. Ich bin ein großes Mädchen. Ich werd’s schon verkraften.“ Vielleicht. Nein. Nein, würde sie nicht. Er sah viel zu ernst aus.
„Du erwartest jetzt Sanftheit von mir, aber ich kann sie dir nicht geben. Wir müssen einen dämonischen Hohen Herrn aufspüren, und dieser Aufgabe muss ich meine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen. Und doch kann ich selbst jetzt, während ich bewusst Abstand zu dir halte, an nichts anderes denken als daran, wie weich du dich anfühlen würdest, könnte ich dich in die Arme schließen. Wie wundervoll deine Lustschreie in meinen Ohren geklungen haben. Wie leicht es wäre, dich jetzt auszuziehen und auf der Stelle zu nehmen.“
Grund…gütiger . „Aber Zacharel, das gefällt mir.“ Es machte ihr weiche Knie.
„Wirklich?“ Er begegnete ihrem Blick und sie entdeckte das Feuer, das in seinen Augen loderte. „Denn heute wirst du es nicht mit deinem Liebhaber zu tun haben, sondern mit deinem Ausbilder. Wenn ich dir einen Befehl erteile, erwarte
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