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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sich um, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches entdecken. Als sie sich ihm wieder zuwandte, galt sein Stirnrunzeln ihr.
    „Der Schimmer auf deiner Haut ist stärker geworden“, stellte er fest, „und das liegt nicht am Kunstlicht. Ich habe meine Spuren auf dir hinterlassen. Meine Essenzia.“
    Mit pochendem Herzen hob sie einen Arm ins Licht, drehte ihn nach links, dann nach rechts. „Ich sehe nichts.“
    „Du schimmerst bereits seit unserer ersten Begegnung, aber die Tatsache, dass der Schimmer jetzt deutlicher ist, bestätigt für mich, dass er nicht natürlichen Ursprungs ist.“
    „Mich hat nie ein anderer Engel angefasst, falls du das andeuten willst.“
    „Das will ich nicht. Keine Essenzia gleicht der anderen, und du trägst eindeutig meine. Ich frage mich … Könnte es sein, dass du mit meiner Essenzia geboren wurdest? Von Anfang an allein für mich bestimmt? Ich habe zwar noch nie davon gehört, dass das Zeichen auftaucht, bevor jemand Anspruch erhoben hat, aber … Alles ist möglich, nehme ich an.“ Bei den letzten Worten schüttelte er die Flügel aus. „Ich werde mich vergewissern …“
    In diesem Moment konnte sie seinen Worten nicht mehr folgen, so gefesselt war sie von der Schönheit seiner Flügel … so stark, so majestätisch, so prächtig golden.„Ich habe dir bereits gestattet, meine Flügel zu berühren, Annabelle.“ Jetzt klang er verärgert.
    „Ich weiß.“
    „Warum hast du dann die Hände zu Fäusten geballt hinter dem Rücken und nicht auf mir?“
    „Weil der Gedanke dich anscheinend in helle Begeisterung versetzt.“
    Er öffnete den Mund und schloss ihn gleich darauf wieder. „Sarkasmus?“
    „Klug erkannt.“
    Schicksalsergeben seufzte er.
    Schließlich streckte sie die Finger aus und strich über den Bogen der goldenen Flügel. An den Kanten waren sie stahlhart und rau – bis man auf die Federn traf. Herr im Himmel, die waren weicher als Gänsedaunen. Mit den Fingerspitzen fuhr sie darüber; staunte, als sich eine Feder löste und in ihre Handfläche segelte.
    In diesem Augenblick packte Zacharel sie am Handgelenk, doch er schob sie nicht weg, noch verlangte er die Feder als sein Eigentum zurück. Ohne die geringste Spur seiner vorherigen Belustigung befahl er: „Sieh mich an, Annabelle.“
    Sie gehorchte, ein schlechtes Gefühl in der Magengrube. Hatte sie etwas falsch gemacht?
    „Das wirst du niemals mit einem anderen Engel tun. Verstanden?“
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Ist das gegen die Regeln?“ Aber … Sex war nicht verboten. Offensichtlich. Also hätten Berührungen auch kein Problem darstellen sollen.
    „Jene von uns, die kein sexuelles Verlangen kennen, lassen sich ungern berühren, vor allem von Menschen. Jene, die bereits Verlangen erfahren haben, werden deine Berührung als Einladung zum Sex interpretieren.“
    Dahin war die gute Stimmung, die sie sich mühevoll aufgebaut hatte. „Ich fasse niemanden außer dir an, versprochen.“
    Einen Moment lang herrschte ein bedeutungsschwangeres Schweigen. „Dieser Mann, Dr. Fitzherbert, hat dich ohne deine Erlaubnis berührt. So, wie ich dich letzte Nacht berührt habe?“
    Und augenblicklich versuchte sich eine düstere, klebrige Wolke um sie zu legen. Unwillkürlich zog sie die Schultern ein, als all die Emotionen, die sie in der Anstalt erfahren hatte, auf sie einstürmten. Angst, Scham, Hass, Schuld, Hilflosigkeit, Kummer, tiefe Trauer. Doch ebenso schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden sie wieder. Entschlossen weigerte sie sich, diese Gefühle zuzulassen, und schoss jedes einzelne mit einer geistigen Kugel ab, machte sie kalt. Diese Emotionen waren für Dämonen wie ein Neonschild, und sie würde diese Biester nicht zu sich locken.
    „Ja“, antwortete sie.
    „Vielleicht wird es Zeit, dass er erntet, was er gesät hat.“
    „Was … soll das heißen?“
    „Ich werde ihm etwas Grauenvolles zufügen.“
    Statt mit Begeisterung erfüllte sein Schwur sie mit Sorge. Ja, sie wollte Fitzpervers weit entfernt von jeder Verantwortungsposition wissen. Dass es ihm nicht möglich wäre, noch jemandem Leid zuzufügen. Doch noch viel mehr wollte sie Zacharel in Sicherheit wissen. Sie hatte ihm schon genug Ärger bereitet.
    „Ist das dein Job?“, fragte sie, obwohl sie die Antwort kannte.
    „Nein.“ Ein bloßes Grummeln.
    „Dann würdest du dafür riesige Schwierigkeiten bekommen. Und versuch nicht, es abzustreiten. Ich erinnere mich haargenau, wie du mir erzählt hast, dass es euch nicht

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