Angels of the Dark: Verruchte Nächte
mich um sie kümmern.“
In seinem Ton lag etwas … Eine Härte, eine Kälte, die auch Zacharel einmal besessen hatte. Wie er, wie auch Hadrenial, befand Koldo sich auf einem Weg der Zerstörung.
Zacharel ließ den Blick über das Meer von Engeln wandern, weiß-goldene Flügel, Haare in einem Kaleidoskop von Farben, von tiefstem Pechschwarz bis zum leuchtendsten Schneeweiß. All diese Krieger waren genau wie einst er. Haltlos, verloren. Sie brauchten einen Anführer.
Einen besseren Anführer, als er es gewesen war.
Von diesem Augenblick an würde er dieser Anführer sein. Mit Annabelle an seiner Seite konnte er alles sein, alles schaffen.
„Erhebt euch“, befahl er, und sie gehorchten. „Wir sind nicht wie andere Armeen, deshalb werde ich euch nicht länger wie eine solche behandeln. Wir balancieren auf der Grenze zur Verbannung, und ich werde niemandem von euch gestatten, zu fallen. Ihr gehört mir. Es wird Veränderungen geben, und ich hoffe, sie werden euch gefallen, aber wenn nicht, wird das für mich keine Rolle spielen.“
Stille.
„Ihr alle spürt den Krieg nahen, der sich im Himmelreich zusammenbraut. Es wird der größte Krieg sein, den wir je erlebt haben – und wir haben viel erlebt. Wann er letztendlich ausbrechen wird, weiß ich nicht. Ich weiß nur, was man sich zuflüstert. Die Engel der Gottheit werden gegen die Titanen und Griechen kämpfen – mehr und mehr von ihnen fliehen aus ihrem Gefängnis der Unsterblichen. All das wird geschehen, trotz der Tatsache, dass eine neue Königin auf dem Thron der Titanen sitzt und auf unserer Seite ist. Vielleicht auch gerade, weil sie auf unserer Seite ist. Fürs Erste: Geht nach Hause. Ruht euch aus. Denn morgen werde ich eure gesamte Welt auf den Kopf stellen.“
Thane, Björn und Xerxes warfen sich nervöse Blicke zu, bevor sie durch die Decke flogen. Koldo sah finster drein. Dann war jedes Mitglied seiner Armee fort und Zacharel war allein mit Annabelle.
Gemeinsam mit ihr glitt er durch die Wand in ein anderes Zimmer, das nicht aussah wie ein Schlachtfeld. „Und dich stelle ich jetzt auch auf den Kopf.“ Er drängte sie rückwärts zum Bett.
Als ihre Kniekehlen an die Bettkante stießen, fiel sie mit einem erschrockenen Luftholen und einem leisen Lachen. Um ihre Schultern fächerte sich ihr blauschwarzes Haar auf. Ihr Gewand klaffte auf und enthüllte eine seiner Lieblingsstellen an ihr.
„So was von unartig, mein Engel. Und schau mal! Deine Flügel sind jetzt durch und durch golden. Und kein Flöckchen Schnee!“
Neugierig betrachtete er den linken, dann den rechten Flügel. „Von jetzt an gehöre ich zur Elite der Sieben.“ Er stützte ein Knie auf die Matratze, dann das andere, dann kniete er über ihren Oberschenkeln. „Aber das werden wir später feiern. Jetzt haben wir eine Verschmelzung zu vollziehen.“
Langsam richtete sie sich auf, ein sinnliches Festmahl für seine Augen. Urplötzlich packte sie ihn bei den Schultern und drückte ihn nach hinten, bis sie oben war.
Träge grinste sie ihn an. „Zu der Hochzeit kommen wir noch. Nachdem du gebettelt hast.“ Ein feierlicher Schwur.
Ein Schwur, den sie hielt. Überall spürte er ihre Hände, wie sie ihn auszog, ihn berührte, ihn streichelte, und nur zu bald bettelte er, konnte einfach nicht anders.
Kurz bevor sie über ihm zusammensackte, barsten weiße Flügel aus ihrem Rücken hervor.
Sie keuchte auf und richtete sich wieder auf, besah sich ihre Flügel. „Was zum … Ich hab … Wie ist das …“
Aus ihm brach ein aufrichtiges Lachen hervor, das seinen ganzen Leib schüttelte. „Als du die Essenzia des Dämons in dir getragen hast, ist mit deinen negativen Emotionen deine dämonische Gestalt zum Vorschein gekommen. Jetzt trägst du die Essenzia von Engeln in dir, also rufen positive Emotionen diese Gestalt hervor. So, genug mit der Ablenkung. Ich will dich, Anna.“
„Und ich glaube, jetzt bin ich dran mit Betteln …“
Stunden später, als sie beide ausgiebig Befriedigung gefunden hatten, kuschelte sie sich in seine Arme, strahlend vor Schönheit und sein, sein allein. Dies war das Leben, das er sich nie zu erträumen gewagt hatte. Eines, das er für immer zutiefst wertschätzen würde, weil er wusste, wie kurz er davorgestanden hatte, es zu verlieren.
„Jetzt zu dieser Verschmelzung“, setzte sie an. Ihre Flügel waren verschwunden, doch sie würden wiederkommen.
„Du musstest nur dein Leben dem meinen anversprechen, und das hast du – als ich dich zum
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