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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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Dubrowka-Theater kurz in den Sinn. Nun wieder recht klar, verwarf er alle Gedanken daran. Es gab keine wirklichen Parallelen, hier sollten Menschenleben möglichst verschont werden.
    Ihm war nur kein so schnell wirkendes und so gut verträgliches Betäubungsgas bekannt. Hier und heute gab es niemanden mit schweren Vergiftungen. Das verwirrte Nolan ein wenig … aber was hieß das schon? Hier hatte eine Giftküche irgendeines Geheimdienstes mal wieder ein neues bedeutendes Produkt auf den Markt geworfen. Diese Aktion war ein minutiös und perfekt geplanter paramilitärischer Einsatz. Das war für ihn nun so klar wie nur irgendwas.
    Es gab so gut wie keine Spuren. Nichts, was zu einem schnellen Ermittlungserfolg führen würde. Die Täter hatten im Vorfeld mehrere Mitarbeiter des Hotels außer Gefecht gesetzt. Zeitgleich sämtliche Überwachungskameras ausgeschaltet und andere Technikeinrichtungen manipuliert oder zerstört.
    Die bestens geplante Flucht der Verbrecher mit ihrer prominenten Geisel konnte nicht rekonstruiert werden. Spezialisten des FBI übernahmen die Ermittlungen.
    Nolan war in diesen Momenten völlig neben der Spur. Wie sollte er das seiner Schwester erklären? Sie war mit den Kindern in London verblieben.
    Nur, warum hatten sie Raven entführt?
    Das ergab für ihn überhaupt keinen Sinn.

Kapitel 27
     
    Etwa zur selben Zeit …
     
    Raven rekelte sich benommen, sein Blick war leicht getrübt aber es ging ihm gut. Sollten ihn derartige Situationen nunmehr sein ganzes restliches Leben begleiten?
    Überfälle, Unfälle, unsägliche Schmerzen und nun auch noch Entführungen? Raven saß in einem bequemen Sessel, er war nicht gefesselt und wurde auch nicht misshandelt.
    Nur sein Kopf und der Nacken schmerzten. Als er sich langsam umschaute, meinte er seine gemietete Hotelsuite wiederzuerkennen.
    So dreist konnten die Diebe doch nicht sein …
    Jetzt erst bekam er mit, dass ihm gegenüber ein Jüngling in einem zweiten Sessel saß. Das konnte unmöglich der Chef der Diebesbande sein. Der gut aussehende Mann mit den weichen Gesichtszügen hatte vielleicht die Zwanzig angekratzt. Seine hellbraunen Haare waren so akkurat geföhnt, als wenn er gerade vom Friseur kommen würde. Seine Kleidung perfekt aufeinander abgestimmt und vom Feinsten.
    Was lief hier wieder mal für ein Spiel?
    Raven wurde freundlich aus seinen Gedanken gerissen.
    »Hallo, Mr. Blackstone, ich entschuldige mich für die derben Umstände. Bitte bleiben Sie ruhig sitzen und hören Sie mich an, danach können Sie unbehelligt gehen. Aus Sicht meines Vaters mussten wir so oder ähnlich agieren. Wir möchten nur unser Eigentum wieder haben und Ihnen dabei helfen, weitere folgenreiche Handlungen zu vermeiden. Mein Gro ßvater kannte Ihren Vater gut. Ein Grund, warum wir Sie gänzlich verschonen - nennen wir es verspätete Dankbarkeit!«
    Nun hatte er Ravens vollste Aufmerksamkeit. »Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, Ihnen persönlich die Begleitumstände und einige Zusammenhänge näher zu erklären. Vielleicht hätte ich mich eher mit Ihnen in Verbindung setzen sollen, aber es bot sich keine günstige Gelegenheit. Ein Lakai des MI6 klebte wie eine Klette an Ihnen.
    Wenn Sie nach unserem Gespräch gehen, haben Sie es nicht weit. Wir befinden uns im oberen Etagenbereich des Waldorf-Towers.
     
    Ein Freund meiner Familie nutzt dieses Apartment mit dem gediegenen Service schon viele Jahre. Er hat es uns gern überlassen.
    Möchten Sie etwas trinken ?«
    Raven nickte leicht verstört und antwortete abgehackt:
    »Wasser, bitte.«
    Es trat ein weiterer Mann heran und reichte ihm ein Glas mit dem Gewünschten.
    »Das ist Igor, mein Leibwächter, und mein Name ist Alex.«
    So sah der große grimmige Typ auch aus. Raven erkannte an der guten englischen Aussprache und den Umgangsformen von Alex so einiges. Er hatte ein Eliteinternat besucht, vielleicht sogar eins in Großbritannien.
    Seinen russischen Akzent konnte er dennoch nicht ganz verbergen.
    »Mr. Blackstone, wir können Ihnen diese Brosche nicht überlassen. Sie werden es natürlich nicht verstehen, es ist auch kompliziert. An der Auktion kon nten wir uns nicht beteiligen. Obwohl wir mehr Mittel als Sie hätten aufbringen können. Diese Umstände werde ich aber nicht weiter vertiefen.
    Ich bin ein Spross einer alten russischen Adelsfamilie. Der Diamant, nennen wir ihn weiterhin Großmogul in seiner Gesamtheit, ging schon vor weit über zweihundertfünfzig Jahren in den Besitz meiner Ahnen

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