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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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plötzlich.
    »Die Meinung geändert? Welche Meinung?«, fragte Sam.
    »Uns lebend fangen zu wollen«, antwortete Ranger. »Das gilt jetzt nicht mehr.«
    »Gib mir die Knarre«, sagte Vienna, aber ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Krächzen.
    »Bist du überhaupt . . .«, begann Ranger, aber sie schnitt ihm scharf das Wort ab.
    »Gib mir einfach die Knarre, ja?«
    Sie kurbelte ihr Fenster herunter, zielte kurz und feuerte zwei Schüsse auf den Van ab und bekam einen Hustenanfall.
    »Wie geht’s mit der Verbindung?«, fragte Dodge.
    »Geht so«, murmelte Sam. »Bin fast so weit.«
    Es war ein virtuelles privates Netzwerk und er musste erst einmal das PPTP, das Point-to-Point Tunneling Proto col, knacken, um einen Fuß in die Tür stellen zu können.
    Einer der Vans schoss plötzlich auf der rechten Seite nach vorn und Dodge riss das Steuer herum und rammte ihn mit einer Wucht, die Sam fast das Notebook vom Schoß schleuderte. Der Van hing einen Moment lang am Pick-up, als klebte er mit Superglue an ihm fest, dann fiel er ein wenig zurück. Dodge steuerte noch weiter nach rechts, sodass der Van von der Straße in die Steppe abgedrängt wurde.
    Fast gleichzeitig hatte auch der zweite Van auf der linken Seite angegriffen, war am Pick-up vorbeigeschossen und versuchte ihn nun auszubremsen. Dodge blieb nichts anderes übrig: Er musste den Ford scharf herumreißen. Mit quietschenden Reifen schoss der Wagen in eine Zufahrt zum Staudamm.
    »Du kannst nicht über den Damm fahren!«, schrie Ranger. »Schon seit Jahren für den Verkehr geschlossen – seit sie eine Umgehung gebaut haben!«
    »Hab ich mir die Strecke etwa ausgesucht?«, brüllte Dodge wütend zurück.
    »Ein TCP-Port im NetBIOS scheint ziemlich verwundbar zu sein«, verkündete Sam, der im LoJack-Server herumschnüffelte. »Die Kommunikationssteuerung im Message Block.«
    Wieder knatterten Schüsse von hinten. Das Heckfenster knackte und überzog sich mit einem Netz haarfeiner Risse. Vienna feuerte zweimal. Die Schüsse rollten wie Donner durch die enge Kabine.
    »Kannst du was über die Windows Shares herausfinden?«, stieß Dodge zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Hab ich schon«, antwortete Sam. »Bin grad dabei, mich in den RPC zu schleichen.«
    »Sie kommen schon wieder! Runter, alle runter!«, schrie Ranger. Die Vans nutzten einen Haltestreifen für einen neuen Angriff auf beiden Seiten, wobei sie gleichzeitig den Pick-up mit Automatikfeuer in die Zange nahmen.
    Dodge drängte den linken Van scharf gegen die Felswand und ignorierte die Schüsse, die von rechts kamen, bis der Van zurückfiel, dann schwang er den Wagen äußerst hart nach rechts hinüber.
    Der rechte Van musste so scharf abbremsen, dass die Reifen qualmten, um nicht in den Abgrund gedrängt zu werden, und fiel wieder zurück.
    »Festhalten!«, schrie Dodge.
    Sam blickte gerade noch rechtzeitig auf, um eine Reihe von Betonsperren zu sehen, mit denen die Straße für die Durchfahrt blockiert war. Er wappnete sich gegen den Aufprall und presste das kostbare Notebook eng gegen die Brust.
    Die Bullbars des Pick-up krachten in die Betonsperren. Dodge hatte den Wagen in die schmale Lücke zwischen zwei Sperren gesteuert. Betonteile flogen auf beiden Seiten durch die Luft und Sams Sitzgurt spannte sich schmerzhaft über der Brust, sodass ihm das Notebook fast aus den Händen flog. Aber beide Betonsperren gaben unter dem gewaltigen Aufprall nach und der Wagen schoss durch die verbreiterte Lücke. Sie waren durch – und rasten auf die alte Staudammstraße hinaus.
    »Okay, ich bin drin!«, schrie Sam. »Wie war die Nummer noch mal?«
    »CDD 7605«, krächzte Vienna, so laut sie konnte, um die Schüsse von hinten zu übertönen.
    Sam tippte die Nummer ein. Er bewegte den Cursor auf das Symbol für die Fernabschaltung.
    »Warte!«, rief Dodge plötzlich. »Ich sage dir, wann.«
    Sam warf einen Blick durch das linke Fenster. Er sah nur eine Wasserfläche. Durch das rechte Fenster blickte er in den Abgrund – der riesige Damm fiel fast senkrecht in einen tiefen Canyon ab. Der Damm war eine gewaltige Mauer quer durch den Canyon; darüber, unvorstellbar hoch, spannte sich der gewaltige Bogen der Umgehungsstraße, ein schmales Straßenband, das von bleistiftdünnen Pfeilern getragen wurde.
    Wieder rasten sie auf eine Reihe von Betonsperren zu, wieder krachte es ohrenbetäubend laut, und wieder ließen sie einen Regen von Bruchstücken und Staub zurück.
    Dann waren sie auf der anderen

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