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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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eine weitere Psychopathin, die sie in einem Irrenhaus aufgegabelt hatten. Sie litt unter solch gewalttätigen Ausbrüchen, dass sie sich mehr oder weniger von Chlorpromazin ernähren musste.
    Menschlicher Müll, jeder von ihnen. Aber sie waren die Einzigen, an denen er seine Implantationen ausprobieren durfte - seine einzigen Versuchskaninchen. Das Militär zahlte Jahr für Jahr ungeheure Summen, um Soldaten beizubringen, wie man tötete. Dennoch zögerten einige von ihnen immer noch, wenn es tatsächlich darauf ankam. Da war es um ein Vielfaches einfacher, Mörder in Soldaten zu verwandeln.
    Nun also hatte er fünf Hannibal Lecters unter seiner Kontrolle, die eine Rambo-Ausbildung und transhumane Modifikationen genossen hatten. Der Chip hatte sie programmierbar und kontrollierbar gemacht, und der Wachmacher rebootete den Chip, sobald er merkte, dass Erinnerungen oder Ähnliches das Programm negativ beeinflussten. Außerdem frisierte er ihre Sinne und ließ sie aggressiver, schneller und stärker werden. Zudem gab es Anzeichen für ungeahnte Kräfte des Geistes, von denen bisher nur Mönche oder Mystiker den Anflug einer Ahnung hatten - zum Beispiel die Fähigkeit, Schmerzen
zu erdulden oder unter extremen Bedingungen zu funktionieren. Schneller zu heilen. Einige Experimente deuteten sogar darauf hin, dass in naher Zukunft außerkörperliche Wahrnehmung möglich wäre.
    Und wer durfte von all diesen ungeahnten Möglichkeiten profitieren? Wer profitierte von dieser atemberaubenden Brillanz?
    Psychopathen und Verrückte.
    Was für eine Verschwendung meines Talents, dachte Stubin.
    Er wollte mit normalen Menschen arbeiten, nicht mit Schwachsinnigen. Aber die Regierung erlaubte es nicht, und es gab keine Firma, die ihren Namen für derartige Experimente hergeben würde. Aber sobald er den Film in der Hand hatte, würde sich das ändern. Nach Jahrzehnten des Sklavendaseins für die amerikanische Regierung würde er den Spieß umdrehen, seine Ketten abwerfen und nebenbei noch einen Batzen Geld verdienen. Er glaubte, dass der Film mindestens zweihundert Millionen Dollar wert war. Er würde ein weiteres Labor einrichten können, in dem er nach eigenem Gutdünken schalten und walten konnte. In Mexiko. Er würde seine Experimente an den Leuten vor Ort ausführen. Bestechungsgelder gingen an die mexikanische Regierung, um ungestört arbeiten zu können.
    Die Tatsache, dass er die Red-Op-Einheit benutzte, um sich diesen Traum zu verwirklichen, war eine Ironie des Schicksals. Eigentlich sollten sie gerade in Afghanistan ihr Unwesen treiben und dort einen Ort auslöschen, an dem sich angeblich Taliban aufhielten. Aber Stubin hatte sich dagegen entschieden. Ihm war Warren Streng wichtiger.
    Das Militär erlag der fälschlichen Annahme, Stubin unter Kontrolle zu haben.
    Sie hatten ihn unterschätzt.

    Ein Hund winselte, und Stubin erstarrte. Dieser Scheißköter, an dem der Kleine so hing. Wenn Josh ihnen nicht weiterhelfen konnte, würde es vielleicht etwas bringen, den Hund anzuzünden.
    »Komm her, mein Guter«, sagte Stubin mit einer Fistelstimme, die sich lächerlich anhörte. »Komm her, Woof! Komm zu Dr. Stubin.«
    Woof sprang hinter einem Baum hervor und wedelte mit dem Schwanz. Um seine Schnauze war ein Stück Wäscheleine gebunden.
    »Guter Junge. Komm her. Komm her, Köter.«
    Der Beagle lief zögernd auf Stubin zu und hielt inne. Er sah um sich.
    Dann ging die Schießerei los.
     
     
     
    Josh war bereit gewesen, sein Leben für Duncan und Fran zu lassen. Aber er wollte nicht, dass seine Schmerzen sie in Gefahr brachten, und er hatte, so weit er das vermochte, nicht auf die Folter reagiert. Als er jetzt sah, wie sich die Luke öffnete, fühlte er sich so schmutzig und nutzlos wie selten in seinem Leben.
    Santiago ließ ihn trotzdem nicht los, sondern hielt ihm ein Messer an den Hals. Taylor verschwand im Wald, und Ajax erstarrte einfach und glotzte.
    Zwei Sekunden vergingen.
    Fünf.
    Ajax schlich auf den Eingang zu. Dann schloss sich die Luke wieder.
    Ehe Josh erkennen konnte, was vor sich ging, ertönte hinter ihm ein halbes Dutzend Schüsse, und er wurde nach vorn gestoßen. Santiago landete auf seinem Rücken.

    Josh rollte zur Seite. Santiago hatte sich bereits wieder aufgerappelt und stolperte in den Wald. Jemand lief auf Josh zu und feuerte erneut einen Schuss auf Santiago, ehe er das Gewehr um neunzig Grad schwenkte und es auf den zurückweichenden Ajax richtete.
    »Habe ich Sie getroffen?«, fragte Warren

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