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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Blick von Wiley zu Duncan wandern und dann auf die Beretta. Sie nickte.

    »Ich bin gleich wieder da. Es sieht so aus, als ob sie noch nicht herausgefunden haben, wie man die Luke öffnet. Sobald sie das tun, geht der Alarm erneut los. Werft dann den Tisch da um, verschanzt euch dahinter und schießt auf alles, was außer mir durch die Tür will. Es ist durchaus möglich, dass sie zuerst den Generator abschalten. Der Saal ist voller Kerzen. Zündhölzer liegen auf dem Tisch. Zündet sie schon mal an.«
    Wiley wartete nicht auf eine Antwort, sondern eilte zum Lager und dort zur hinteren Wand mit den Gewehren. Er schnappte sich eine weitere Semi-Automatik, eine Benelli Super Black Eagle II. Dann legte er sich zwei weitere Halfter an, eines für eine Glock G17-Fünfundvierziger-ACP, das andere für seinen Fünfziger-Kaliber-Desert-Eagle. Außerdem steckte er sich sein taktisches A.G.-Russell-Schnappmesser in den Gürtel. Auf dem Tisch lag ein Lederbeutel, den er mit Munition für alle drei Waffen füllte - insgesamt dreihundertachtzig Patronen - sowie dem Hi-Point für Duncan.
    »Wiley.«
    Er drehte sich um und sah, dass sein Bruder die Augen geöffnet hatte. Er trat zu ihm.
    »Wie läuft es, Bruder?«
    Ace lächelte schwach. »Noch nie besser gewesen.«
    Wiley nahm sich eine Wasserflasche, legte sie an Strengs Lippen und goss ihm ein wenig Wasser in den Mund.
    »Willst du noch eine Spritze Demerol?«
    »Kommt drauf an. Wo ist der Feind?«
    »Klopft an die Haustür.«
    Ace schüttelte den Kopf. »Statt Medikamente hätte ich dann lieber etwas, das nach Metall schmeckt.«
    Zum ersten Mal an diesem Tag musste Wiley lächeln. Und wenn er genau darüber nachdachte, war es sogar das erste Mal
seit einem Jahrzehnt. Es fühlte sich komisch an, irgendwie unnatürlich. Aber gut.
    »Ich hätte da eine Taurus mit einer 357er-Bohrung oder eine Ruger mit einem Vierundvierziger-Kaliber«, sagte er.
    »Gib mir die Taurus.«
    »Die Ruger hat einen besseren Durchschlag.«
    »Der Rückschlag ist zu groß. Das Zielen ist immer so eine Sache.«
    Wiley klopfte seinem Bruder auf die Brust. »Ich habe diese kleinen Unterhaltungen vermisst, Ace.«
    Er drehte sich zum Erste-Hilfe-Kasten um und holte eine Spritze und eine Flasche Prilocain heraus.
    »Das haut dich nicht um, sondern betäubt nur die Wunde.«
    Ace zuckte, als Wiley dem Stumpen eine Spritze nach der anderen verabreichte. Dann ging er erneut zu den Waffen, holte die Taurus und eine Schachtel Munition, warf sie in den Beutel und hängte ihn dann über die Schulter.
    »Das wird kein Vergnügen«, sagte er zu seinem Bruder.
    Ace schrie nur zwei Mal auf, als Wiley ihn durch den Gang zum Großen Saal schleifte. Das erste Mal, als er ihn am Arm hochzog, das zweite Mal, als er aus Versehen mit dem Stumpen gegen einen Türrahmen stieß.
    »Ich bin’s!«, rief Wiley Fran zu. »Nicht schießen!«
    Er zog Ace zum Sofa. Er wusste nicht, wer mehr außer Atem war - er oder sein Bruder. Fran hatte sich in der Zwischenzeit an seine Anweisungen gehalten und den großen Couchtisch aus Eiche umgekippt. Außerdem hatte sie ihn so hingerückt, dass er das Erste sein würde, was man wahrnahm, wenn man die Tür öffnete und in den Saal trat. Wiley nickte anerkennend und verspürte so etwas wie Stolz auf seine Tochter.
    Zu dritt hoben sie Ace aufs Sofa. Der Sheriff gab sich weiterhin stoisch, obwohl er das Gesicht verzerrte und ihm der
Schweiß auf der Stirn stand. Wiley holte ein paar Kissen und stopfte sie ihm in den Rücken, so dass er eine gute Sicht auf die Tür hatte. Dann stellten sie ihn in ähnlichem Winkel wie Frans Position auf, nur spiegelverkehrt. Schließlich zeigte Wiley Fran kurz, wie man die Beretta lud, und erklärte Duncan, wie man den Schlitten der High-Point betätigte, um die Kugel in den Lauf zu befördern.
    »Der Fernseher«, meinte Streng und zeigte auf den Plasmabildschirm. »Sie haben Josh.«
    Sie starrten auf den Monitor. Jemand hielt eine von Wileys ferngesteuerten Kameras auf das Gesicht eines Mannes. Er schrie wie am Spieß vor Schmerz. Wiley war dankbar für das Fehlen einer Tonspur.
    »Wir müssen ihm helfen«, meinte Fran.
    Wiley schüttelte den Kopf. »Nein. Sie wollen nur, dass wir die Tür öffnen.«
    Joshs Schreien schien nicht aufhören zu wollen. Wiley wollte sich lieber nicht ausmalen, was sie ihm antaten. Er schnappte sich die Fernbedienung und schaltete den Flachbildschirm aus.
    »Mach ihn wieder an«, sagte Fran.
    »Du musst dich nicht quälen, indem du dir das

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