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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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einem falschen Namen und einen Lieferservice, der die Paletten einmal im Monat vor seiner Haustür abstellte. Frische Produkte gehörten nicht dazu.
    Er schlich zu einer Kiefer, während er sich gedankenverloren fragte, ob Duncan wohl Äpfel mochte. Es gab vieles, was er gerne über Duncan und Fran gewusst hätte. Vielleicht würde er, falls er diese Katastrophe überlebte, einmal die Chance haben, das eine oder andere über die beiden in Erfahrung zu bringen.
    Die meisten Männer erhielten keine zweite Chance. Wiley hatte sie bekommen. Er konnte alles wiedergutmachen. Er konnte aufhören, Angst zu haben.
    Und er würde sich endlich selbst vergeben.
    Er blickte erneut durch das Nachtsichtgerät. Das Objektiv sammelte das Licht aus der Umgebung und fokussierte es in einem grünen Schimmer. Da! Keine dreißig Meter vor ihm sah er einen Mann, der einen Hund spazieren führte. Der Mann trug Helm und Uniform, aber keine schwarze. Er schritt mit einer Eleganz durch den Wald, die der eines Betrunkenen auf Inlineskates glich. Das musste Dr. Stubin sein.
    Er bewegte sich seitlich auf ihn zu, wobei er geduckt blieb. Alle vier Schritte kontrollierte er, ob sich andere Feinde in der Umgebung befanden. Als er näher kam, sah er, dass Stubin unbewaffnet war und den Hund gar nicht an einer Leine führte. Schon bald würde ihn der Hund riechen oder hören. Wiley entschied sich also, das Ganze zu beschleunigen.

    Er versteckte sich hinter einer dicken Eiche und rief dann wie eine Eule. Woof antwortete mit einem Winseln.
    »Das ist nur eine beschissene Eule, du dummer Köter«, hörte Wiley den Mann sagen.
    Als Woof seine Nase hinter den Baum steckte, tätschelte Wiley ihn, stand auf und richtete das Gewehr direkt in das Gesicht seines Gegenübers.
    »Ich bin die beschissene Eule«, sagte Wiley.
    Stubin rief um Hilfe. Zumindest hatte er den Mund geöffnet, als Wiley ihm die Nase mit dem Kolben seiner Benelli zerschmetterte. Der Mann fiel auf die Knie, schluchzte, und Blut floss in Strömen aus seiner Nase.
    »Sie sind Stubin. Liege ich da richtig?«
    »Ja … Ja …«
    »Sie haben hier das Sagen?«
    »Sie haben mir die Nase gebrochen …«
    Wiley richtete den Lauf der Waffe auf Stubins Schläfe.
    »Haben Sie hier das Sagen?«
    »Ich … Ich bin Wissenschaftler.«
    »Dann habe ich keinerlei Verwendung für Sie.«
    Wiley nahm sich das Messer aus seinem Gürtel und ließ die Klinge herausschnellen.
    »Ja … Ja, ich habe hier das Sagen«, stammelte Stubin.
    »Sie werden sofort Ihre Männer abziehen.«
    »Das … Das geht nicht.«
    Wiley drückte die Klinge gegen Stubins Wange.
    »Ich kann nicht! Die haben Mikrochips in ihren Gehirnen … Sie folgen einem Programm … Sie werden nicht aufhören, ehe das Programm durchgelaufen ist - ganz gleich, was ich ihnen sage. Ich müsste ihr BIOS flashen, und die Gerätschaften dazu befinden sich in meinem Labor, nicht hier!«

    »Also gibt es nur eine Möglichkeit, sie aufzuhalten - sie zu töten?«
    »Genau!«
    Wiley wartete. Stubin hielt kaum drei Sekunden durch, ehe er den Kopf schüttelte und Tränen und Blut durch die Gegend spritzten.
    »Nein! Da ist ein EPGCG in Mathisons Halsband. Man drückt auf den Knopf, und alles Elektronische in einem Umkreis von fünfzig Metern wird zerstört.«
    »Definieren Sie ›alles‹.«
    »Integrierte Schaltkreise, Elektronenröhren, Transistoren, Spulen. Und die Chips in ihren Köpfen.«
    »Und das Ding ist im Halsband des Äffchens?«
    »Ja. Ja! Ich habe Ihnen doch gerade gesagt, wie man es macht.«
    »Mehr muss ich nicht wissen. Das war es dann wohl.« Wiley hob das Messer.
    »Aber Sie brauchen mich! Wirklich! Ich kann Ihnen Ihr Leben zurückgeben!«
    Wiley wartete.
    »Haben Sie den Film noch?«, fragte Stubin. »Von der Trainingsübung in Vietnam?«
    »Trainingsübung? Sie meinen die Abschlachtung.«
    »Es hat sich um einen frühen Prototypen des Red-Op-Programms gehandelt. Damals habe ich noch organische Modifikationen an den Gehirnen vorgenommen. Und die Medikamente waren noch nicht so hochwertig. Die Mikrochips machen sie viel kontrollierbarer.«
    Wiley verstand nicht. »Wenn Sie da involviert waren, warum wollen Sie dann den Film? Er hat die letzten dreißig Jahre in einer Kiste verbracht. Er hat weder Sie noch das Programm in irgendeiner Art gefährdet.«

    »Ich brauche Geld. Genau wie Sie.«
    Wiley überlegte.
    »Sie wollen nicht mehr mitmachen.«
    »Genau.«
    »Und warum haben Sie nicht einfach Ihre Arbeit an die Öffentlichkeit gebracht?«
    Stubin

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