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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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ihn am Kragen. Es tat kaum weh. Streng hatte die Schmerzgrenze längst überschritten. Aber er wusste, dass er nur noch Sekunden hatte, ehe er starb. Er würde nur eine einzige Chance haben.
    »Sie …«, flüsterte Streng heiser. »… Sie … haben … etwas …«
    »Nun reiß dich zusammen, alter Sack.«
    Streng lächelte. Blut trat aus seinem Mund, aber er brachte die letzten Worte dennoch heraus: »In … Ihrem … Auge.«
    Dann holte er aus und rammte das Messer, das er Santiago aus der Hand genommen hatte, mitten in Taylors Gesicht.
Taylor reagierte gerade noch rechtzeitig, so dass sich das Messer nicht in seine Augenhöhle bohrte, sondern auf seinen Wangenknochen traf. Er fuhr sich mit der Hand ins Gesicht, um zu fühlen, wie schlimm es ihn erwischt hatte, und merkte, dass er durch das Loch in seiner Wange seinen Kiefer und seine Zähne berühren konnte.
    Taylor schrie vor Schmerz und Wut auf und begann, auf den Sheriff einzutreten. Doch das brachte nichts mehr, denn der Mann unter ihm war bereits tot. Er stürmte zum Waschbecken und drückte sich ein Handtuch an das Gesicht. Hastig warf er seine Pistole auf die Ablegefläche und schnappte sich die Wachmacher-Kapseln. Taylor zerbrach eine, hielt sie sich unter die Nase und …
    … Nichts.
    Der Schmerz verschwand nicht. Er war noch immer aufgewühlt und konnte sich nicht konzentrieren. Taylor warf die Kapseln zu Boden, ballte die Faust und schlug auf einen Schrank ein, bis die Tür zerbrach. In seinem Gehirn schossen elektrische Signale hin und her, und jedes von ihnen wollte, dass er etwas anderes tat.
    Er kannte dieses Gefühl von früher, ehe ihm Dr. Stubin den Chip eingesetzt hatte. Plötzlich leuchtete ein einzelner klarer Gedanke hell wie eine Fackel im stürmischen Chaos seines Hirns auf.
    Töte sie. Töte sie alle.
    Taylor schnappte sich den Revolver und rannte zur Küchenkammer. Er warf sich in die Röhre und begann hinaufzuklettern. Seine Wange blutete weiterhin, so dass seine Hände ständig auf dem besudelten Plastik ausrutschten. Aber das fachte seine Wut nur noch weiter an. Zuerst würde er das Arschloch Josh in die Mangel nehmen. Oder ihm nur die Knie brechen, so dass er zuschauen müsste, was Taylor der Frau und dem
Kind antun würde. Von jetzt ab gab es für ihn nur noch ein Missionsziel: Spaß haben.
    Die Gerüche der Außenwelt stiegen ihm in die Nase, und er bemerkte, dass er es nicht mehr weit bis zum Ausgang hatte. Er steckte den Kopf aus dem Loch und blickte sich um. Schon bald würde er seine Beute vor sich haben.
    »He!«
    Taylor streckte den Nacken und sah Fran, die über der Öffnung stand und einen riesigen Stein in den Händen hielt.
    Dann wurde alles schwarz.
     
     
     
    Fran folgte Joshs Anweisungen, lenkte den Bronco nach links und bog in den Pine Glen Way ein. Sie war noch nie in ihrem Leben so müde gewesen.
    Auf der Rückbank lagen Duncan, Woof und Mathison auf-und nebeneinander und schliefen. Zu ihrer Rechten saß Josh und hielt zwischen den Kurven ihre Hand.
    »Das hört sich vielleicht wie eine verdammt dämliche Frage an«, begann Josh, »aber wie geht es dir?«
    Fran sah die Szene noch einmal vor ihrem inneren Auge: Taylor steckte den Kopf aus der Röhre, sie hob den Stein in die Höhe und zertrümmerte damit Taylors Gesicht. Sie hatte eigentlich gar nicht seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen. Doch es schien richtig zu sein, dass er sah, was auf ihn zukam. Und es war richtig, dass sie es getan hatte. Nicht nur, weil Josh mit seiner verletzten Hand den Stein nicht hätte heben können, sondern weil sie wusste, dass sie erst wieder schlafen konnte, wenn sie Taylor mit ihren eigenen Händen getötet hatte.
    »Es geht mir gut«, antwortete sie.

    »Ehrlich?«
    »Ehrlich.«
    Sie spürte, wie Josh ihre Hand fester drückte.
    »Adams Haus liegt an der nächsten Lichtung. Hier musst du rechts ab.«
    Fran lenkte nach rechts und hielt den Truck an. Josh nahm die Schlüssel, und Fran trug Duncan um das Haus, hinunter zur Anlegestelle und dann in Adam Peppers Ponton-Boot. Woof und Mathison trotteten hinter ihnen her und stiegen ebenfalls ins Boot. Josh startete den Motor mit dem Schlüssel, während Fran die Leinen löste.
    Big Lake McDonald lag still und ruhig vor ihnen. Der riesige orangefarbene Ball des Vollmonds spiegelte sich auf seiner Oberfläche, und Fran spürte, wie die Müdigkeit sie zu übermannen drohte. Sie schmiegte sich an Duncan auf der Rückbank, während Josh das Boot Richtung Fluss und dann stromabwärts

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