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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Erdgeschoss, sondern vom Flur vor dem Schlafzimmer.
    Jemand kaute Popcorn.
    Maggie war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Etwas sagen? Vielleicht handelte es sich ja um ein Missverständnis. Irgendein verwirrter Tourist, der ins falsche Haus gestolpert war. Oder vielleicht ein Einbrecher, der nach Geld oder Drogen
suchte. Man musste ihm nur geben, was er wollte, und die Sache wäre erledigt. Kein Grund, dass jemand Schaden nehmen musste.
    »Wer ist da?«
    Weiteres Kauen. Es kam näher. Der Eindringling stand bereits so gut wie im Zimmer. Sie konnte das Popcorn riechen, die Butter und das Salz, und der Geruch drehte ihr den Magen um.
    »Meine … Meine Pillen befinden sich im Medizinschrank im Badezimmer! Und mein Geldbeutel liegt auf dem Stuhl neben der Haustür. Nehmen Sie sich alles!«
    Das Knistern der Papiertüte. Mehr Kauen. Nein, nicht nur Kauen, sondern Schmatzen. So laut, als ob jemand Kaugummi malträtieren würde. Warum gab der Kerl keinen einzigen anderen Ton von sich?
    »Was wollen Sie?«
    Keine Antwort.
    Maggie zitterte jetzt am ganzen Leib. Die Geschichte mit dem Touristen war nicht länger plausibel. Auch die Sache mit dem Einbrecher wurde immer unwahrscheinlicher. Stattdessen kam ihr eine neue Idee. Sie dachte an gruselige Geschichten, die des Nachts um Lagerfeuer erzählt wurden, oder an Horrorfilme - das Schreckgespenst, das sich unter dem Bett versteckt, der entlaufene Verrückte, der nach jemandem sucht, dem er wehtun kann … Den er töten muss.
    Maggie musste dringend aus dem Zimmer raus - weg von hier. Sie konnte zum Auto laufen oder Sal am Steg abfangen und zu ihm ins Boot steigen. Sie konnte sich sogar draußen im Wald verstecken. Sie musste nur ins Gästezimmer, das Fenster öffnen und hinausklettern …
    Kauen - diesmal direkt neben ihrem Bett. Maggie schnappte nach Luft und zog sich die Bettdecke noch höher unter das
Kinn. Sie schielte in die Dunkelheit vor sich und konnte in der Finsternis die Silhouette eines Mannes ausmachen - kaum einen Meter von ihr entfernt.
    Die Papiertüte knisterte. Jemand berührte Maggies Gesicht, und sie stieß einen leisen Schrei aus. Dann eine weitere Berührung - diesmal an ihrer Stirn. Sie zuckte zurück. Sie versuchte den Eindringling von sich zu stoßen, griff aber ins Leere, bis sie etwas auf der Bettdecke ertastete.
    Popcorn.
    Er warf mit Popcorn nach ihr.
    Maggies Stimme versagte beinahe, und es entfuhr ihr wie ein Flüstern: »Was … Was werden Sie mit mir tun?«
    Die Federn der Matratze ächzten, als er sich neben sie auf das Bett setzte.
    »Alles«, sagte er.
     
     
     
    Kaum hatte sich General Alton Tope einen Fingerbreit von fünfundzwanzig Jahre altem Glenfarcas in sein Whiskyglas aus Bergkristall eingeschenkt, als sein Pager zu piepsen begann. Er zog das Gerät von seinem Gürtel und blickte auf das winzige Display, das die Nummer 6735 anzeigte. Im Kopf ging er die Standard-Prozedur durch und fügte die ersten vier Zahlen des Datums hinzu. Das ergab 6762. Er runzelte die Stirn, da ihm der Code unbekannt war. Was zum Teufel bedeutete der Code 6762?
    General Tope ging ins Schlafzimmer; der Scotch würde vorerst warten müssen. Er zog die Rollos herunter, setzte sich an seinen Computer und gab das Kennwort ein. Ein eigens vom Militär entwickeltes Virusprogramm startete automatisch, gab an, dass sein System nicht gefährdet war und erlaubte
ihm, sich bei USAVOIP einzuloggen - dem U.S.-Army-Voiceover-Internet-Protokoll. Dann setzte er sich das Headset auf. Nebenbei bemerkte er, dass das Mikro nach altem Zigarettenrauch roch. Er griff wie von selbst nach der Schachtel Winstons neben dem Monitor. Eine Kennwortabfrage später klingelte es in der Leitung.
    »Guten Abend, General«, ertönte die ihm bekannte Stimme, die immer da zu sein schien. »Bitte nennen Sie den Alarm-Code.«
    Manchmal stellte sich General Top hinter der Stimme eine vollbusige Blondine vor. Aber wahrscheinlich handelte es sich nur um eine computererzeugte Stimme, die von einem übergewichtigen Zivilisten-Geek programmiert worden war, dessen Zimmer mit Postern von Wonder Woman vollgekleistert war.
    »Sechs Sieben Sechs Zwo«, antwortete er und klopfte sich eine Zigarette aus der Schachtel, um sie schräg in den Mund zu stecken. Das Feuerzeug lag genau da, wo es hingehörte, nämlich in einer Büroklammerschachtel neben der Maus. Ein billiges Einwegfeuerzeug. Es hatte ihm mittlerweile drei Jahre lang gute Dienste geleistet. Tope rauchte nur während dieser verschlüsselten

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