Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)
ließ den Blick durch das Restaurant schweifen, als suchte sie nach etwas oder jemandem, der sie von seiner Gegenwart erlöste.
Wann hatte er die Fähigkeit, sich mit einer schönen Frau zu unterhalten, verloren? Er erinnerte sich nicht einmal daran, was Danika ihm über Annalises Beruf erzählt hatte. Er wollte sie gerade fragen, als sich ihr Blick wieder auf ihn richtete.
Annalise spürte ein nervöses Flattern in der Magengegend, während sie sich im Restaurant umsah, bemüht, den Mann, der ihr am Tisch gegenüber saß, nicht anzustarren.
Herrgott, er war ein Adonis. Vom ersten Augenblick an hatte das verrückte Flattern in ihrem Bauch eingesetzt. Körperlich war er genau ein Mann nach ihrem Geschmack. Groß, mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Seine scharfgeschnittenen Gesichtszüge verliehen ihm ein leicht gefährliches Aussehen. Seine Augen waren dunkelgrau, fast schwarz, und im Moment sah er sie an, als wäre er an jedem anderen Ort lieber als hier.
Bisher war das bisschen Unterhaltung, das sie zustande gebracht hatten, gezwungen gewesen, und zwischen ihnen herrschte eine unbehagliche Spannung. Vielleicht wäre alles einfacher gewesen, wenn er nicht so gut ausgesehen hätte, wenn ihr Herz nicht jedes Mal, wenn sie ihn ansah, ein bisschen zu schnell geklopft hätte.
»Meine letzte Verabredung liegt schon so lange zurück, dass ich wohl vergessen habe, wie es geht«, sagte er.
Seine Worte überraschten sie und schafften es, die Spannung ein wenig zu lockern. »Wenn Sie hoffen, dass ich die Führung übernehme, muss ich Sie leider enttäuschen. Meine letzte Verabredung liegt wahrscheinlich genauso lange zurück.«
Das Lächeln, das er ihr schenkte, ließ seine Augen aufleuchten und seine Züge weicher erscheinen. »Blind Dates sind die schlimmsten, nicht wahr?«
»Ja, schrecklich«, pflichtete sie ihm bei. »Und ich habe diesem Blind Date nur zugestimmt, weil mich Danika sonst in den Wahnsinn getrieben hätte.«
Er lachte, und beim Klang dieses leisen, sexy Lachens spürte sie erneut ein heißes Flattern in der Magengegend, und die Verlegenheit zwischen ihnen verflüchtigte sich.
Als der Kellner ihre Bestellungen brachte, diskutierten sie das Elend der Partnersuche für Menschen, die nicht mehr ein- oder zweiundzwanzig waren.
»Ich habe gelesen, dass die meisten Beziehungen am Arbeitsplatz beginnen, bin aber selbst der Meinung, dass das überhaupt keine gute Idee ist.«
»Danika hat erwähnt, dass Sie Unternehmerin sind, aber ich glaube, sie hat mir nicht genau erklärt, was Sie tun.«
»Ich stelle Puppen her.«
Er nahm sich ein Stück warmes Brot aus dem Körbchen auf dem Tisch. »Hört sich interessant an.«
Sie lachte. »Ich habe bisher noch keinen einzigen Mann getroffen, der Puppenmachen interessant findet. Es war das Geschäft meiner Mutter, bis sie vor drei Jahren starb. Da habe ich es übernommen.«
»Lebt Ihr Vater noch?«
Sie nickte und gab sich Mühe, keinerlei Gefühle in ihrem Tonfall mitschwingen zu lassen.
»Ja. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich sechs war, und Dad hat noch einmal geheiratet und hat einen Sohn. Und Ihre Eltern?«
»Miteinander verheiratet und quicklebendig. Ich bin ihre größte Enttäuschung, weil ich nicht verheiratet bin und ihnen noch keine Enkel geschenkt habe.«
»Und warum ist das so?« Sie konnte sich nicht vorstellen, warum er nicht verheiratet war. Er war eindeutig attraktiv, und nachdem das Eis gebrochen war, stellte er sich auch als liebenswürdig heraus.
Er lehnte sich mit versonnenem Blick auf dem Stuhl zurück. »Ich war vor sieben Jahren kurz verheiratet. Es hat nicht geklappt, und ich habe nie wieder das Bedürfnis gehabt, mich in eine neue Ehe zu stürzen. Und Sie? Waren Sie schon mal verheiratet?«
»Nein. Ich stand einmal knapp davor, erkannte aber im letzten Moment, dass er nicht der Richtige für mich war.« Sie lächelte.
Er beugte sich vor, und bei dem Leuchten in seinen Augen stockte ihr der Atem. Sein dunkler Blick glitt von ihren Augen zu ihren Lippen und blieb dort haften. »Was? Was amüsiert Sie?«, fragte Tyler.
»Ach, nichts. Ich dachte gerade an den Moment, als mir klarwurde, dass Allen nicht der Mann meiner Träume war.«
»Und wann war das?«
Er schien aufrichtig interessiert zu sein, deshalb fuhr sie fort. »Wir waren essen gegangen, und ich bekam einen Anruf, dass eine Lieferung fehlerhafter Puppenbeine eingetroffen war. An jedem Fuß befanden sich tatsächlich sechs Zehen. Ich war wütend, weil
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