Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Dollhouse bin. Jetzt werde ich anstelle des Geldes aus dem Verkauf meines Unternehmens das aus der Versicherung für diesen Neuanfang verwenden. Dieser Brand hat meine Vergangenheit vernichtet, aber ich bin jetzt für die Zukunft bereit.«
    »Ist in deiner Zukunft Platz für einen besonders erbitterten, leicht besessenen, überarbeiteten Polizisten vom Morddezernat?« Er schien den Atem anzuhalten, während er auf ihre Antwort wartete.
    »Ich habe wirklich sehr darauf gehofft, dass du mir diese Frage stellen würdest«, erwiderte sie mit einem Lächeln. Daraufhin küsste er sie, und dieser Kuss enthielt sein heißes Begehren und ein zärtliches Versprechen. Annalise wusste, dass dies der Beginn einer wunderschönen Zukunft war.

EPILOG
    A nnalise! Schau her!«, brüllte Charlie vom anderen Ende des Anlegers herüber. Als er sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit sicher fühlte, vollführte er einen Rückwärtssalto vom Steg ins Wasser hinein. Mit einem breiten Grinsen tauchte er wieder auf.
    »Das war toll, Charlie«, schrie sie ihm vom Haus ihres Vaters zu, wo sie auf der Terrasse in einer Hollywoodschaukel saß.
    »Der Junge liebt dich abgöttisch«, bemerkte Sherri neben ihr.
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, antwortete sie.
    »Komm, zeig mir noch einmal die Kleider für die Brautjungfern.«
    Annalise schlug ihren Skizzenblock auf die Seite mit den gewünschten Zeichnungen auf. Ihre Hochzeit mit Tyler war für Oktober geplant, und in den vergangenen Wochen hatten Sherri und Annalise sich mit den Vorbereitungen beschäftigt.
    Annalise hätte sich nie im Leben träumen lassen, dass sie einmal mit der Frau, die ihren Vater geheiratet hatte, eng befreundet sein würde. Aber in den zwei Monaten seit jener schrecklichen Nacht waren sie und Sherri sich sehr nahegekommen.
    »Meine Damen, in etwa zwei Minuten wird das Abendessen serviert«, meldete Frank von der Tür her. »Charlie, raus aus dem Wasser. Es ist Abendbrotzeit.«
    »Nun, dann sollten wir wohl lieber ins Haus gehen«, erwiderte Sherri.
    Als sich die beiden Frauen aus der Schaukel erhoben, kam Charlie auf sie zugelaufen, ein Handtuch um die Hüften geschlungen. »Ich hoffe, es gibt was Gutes. Ich komme um vor Hunger.« Er sah Annalise an. »Manchmal versucht Dad, kreativ zu sein, und was dabei herauskommt, ist ungenießbar.«
    Annalise lachte und zerzauste sein nasses Haar. »Was immer er auch gezaubert hat, verhungern muss bestimmt keiner.«
    Als sie das kleine Wohnzimmer betraten, hing ein köstlicher Duft in der Luft. »Riecht gut«, bemerkte Annalise.
    Charlie verzog das Gesicht. »Lass dich nicht täuschen.«
    Zusammen gingen sie in die Küche, wo Frank eine Riesenpizza aus dem Ofen zog. »Selbstgemachte Pizza«, verkündete er stolz. »Tyler ist für den Spitzenteig verantwortlich.«
    Annalise lachte und trat zu Tyler. »Tyler ist eben spitze«, sagte sie und wischte die Mehlspuren von seinem T-Shirt.
    »Frank hat die Tomatensoße fabriziert – wenn euch also eine seltsame Geschmacksnote begegnet, ist das seine Schuld«, rief Tyler.
    »Wir alle wissen, dass sich das Geheimnis einer guten Pizza im Teig verbirgt«, sagte Frank und zwinkerte Annalise zu.
    Als sie alle gemeinsam am Tisch saßen, wurde Annalise von den unterschiedlichsten Gefühlen überrollt. Sie war umgeben von ihrer Familie und von der Liebe, und ihr Herz hatte sich endlich weit geöffnet, um diese Liebe aufzunehmen.
    Sie hatte befürchtet, dass sie und Tyler einander verlieren würden, sobald die Schrecken jener Nacht abgeklungen waren. Sie hatte geglaubt, dass die Leidenschaft, die sie füreinander empfanden, die absolute Hingabe an den anderen, verblassen würde, wenn das Leben wieder seinen normalen Lauf nahm.
    Doch nichts dergleichen war geschehen. Stattdessen hatte sie jeder Tag, der verging, fester zusammengeschmiedet. Tyler hatte seine Arbeitszeit verkürzt, und ihr Projekt für den Sommer hatte darin bestanden, sein Haus hübsch einzurichten … ihr gemeinsames Haus.
    Sie liebte seine Eltern, die sie mit Herzenswärme und Zuneigung aufgenommen hatten. Außerdem hatte sich Annalise zum Herbstsemester an der Uni für das Fach Modedesign eingeschrieben, und sie konnte es kaum erwarten, den Unterricht zu beginnen, der sie ihrem Traum, ihre eigene Kollektion zu entwerfen, einen bedeutenden Schritt näher brachte.
    Bis dahin gab es eine Hochzeit, die geplant werden musste, einen Mann, den sie liebte, und eine Familie, in die sie aufgenommen worden war. Der Puppenmacher existierte