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Angst über London

Angst über London

Titel: Angst über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Laute.
    Ich wollte zuschlagen, doch etwas hielt mich davon ab. Dann riss jemand an meiner Schulter, zog mich herum, und ich wurde hart zurückgeschleudert. Katzengewandt rollte ich mich ab, wollte auf die Füße springen, bis einer sagte: »Sag mal, hast du einen Vogel, oder was ist los?«
    Ich riss die Augen auf.
    Vor mir stand Suko. Er hielt ein Mädchen umfasst. Es war Shao. Und beide waren völlig normal!
    Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Kalter Herbstwind durchwühlte meine Haare, er trocknete auch den Schweiß auf meinem Gesicht, und ich begann zu stöhnen.
    Suko reichte mir seine freie Hand. »Steh auf, John.«
    Ich griff zu und ließ mich von meinem Partner hochziehen. »Wo sind wir?« fragte ich. Der Chinese hob die Schultern.
    »Weißt du, wie du hierher kommst?«
    »Nein.«
    Ich lächelte.
    »Aber du?« fragte Suko.
    »Vielleicht.« Ich drehte mich um, um zu sehen, wo ich mich wohl befand.
    Es war noch dunkel, aber erste Lichter brannten bereits, und auch die Geräusche fahrender Wagen waren zu vernehmen.
    Ich kannte solche Stimmungen. Sie entstanden, wenn langsam der Morgen anbrach.
    »Wie spät ist es eigentlich?« fragte ich meinen Freund und Partner.
    »Fünf Uhr morgens!«
    Da fiel mir des wieder ein. Meine eigene Uhr war auf fünf stehengeblieben. Dann trat durch Asmodinas Mithilfe das Zeitloch ein.
    Sie hatte die Zeit angehalten. Ich war in den Strudel dieser Ereignisse hineingeraten, niemand hatte mich erkannt, ich erlebte den Untergang Londons mit, lernte Miriam di Carlo kennen und wurde in eine Falle gelockt und zum Tode verurteilt.
    Suko sollte mich töten.
    Ich schaute ihn an.
    »Ist was?« fragte er.
    »Nein, du wolltest mir nur den Schädel abschlagen,« erwiderte ich sarkastisch.
    Der Chinese lächelte. »Das wünsche ich mir zwar immer, damit dein vorlautes Maul mal gestopft wird, aber dann sage ich mir, dass auch Kreaturen wie du ein Recht haben, zu leben.«
    »Du wolltest mich wirklich töten.«
    Als Suko mein ernstes Gesicht sah, da wusste er, dass ich keinen Spaß machte.
    »Was ist wirklich losgewesen, John?«
    »Nicht hier«, erwiderte ich. »Wir gehen woanders hin. Vielleicht hat noch eine Bar offen, was weiß ich…«
    »Okay.«
    »Nimmst du sie auch mit?«
    »Wen?«
    »Die junge Frau dort.«
    Einsam und verlassen stand Miriam di Carlo neben einem Baum. Himmel, sie hatte ich völlig vergessen. Ich lief zu ihr und fasste sie unter.
    »Kommen Sie!«
    Miriam nickte nur. Sie lehnte den Kopf an meine Schulter. Die Frau war äußerlich völlig in Ordnung. Ich wusste allerdings nicht, welche seelischen Spuren der Fall hinterlassen hatte.
    »Weißt du, wo wir sind, John?« fragte sie leise.
    »Nein.«
    »In Soho. Am St. Michael's Hospital.«
    »Und es liegt nicht in Trümmern«, murmelte ich. »Nein, es liegt nicht in Trümmern.«
    Wir fanden eine offene Bar. Kaffee gab es. Der Wirt war zwar mürrisch, aber er schob zwei Kannen auf den kleinen runden Tisch. Wir blieben nicht lange die einzigen Gäste. Männer der Nachtschicht kamen und tranken ebenfalls Kaffee.
    Wir sprachen in aller Ruhe den Fall noch einmal durch. Suko und Shao konnten kaum begreifen, dass sie zu Zombies geworden waren, aber es stimmte.
    Miriam gab mir recht.
    Die Zeit war stehengeblieben, vielleicht nur eine Sekunde, wer konnte es sagen. Doch was wir in dieser winzigen Zeitspanne erlebt hatten, war schon mehr als unwahrscheinlich.
    »Dann müsste dein Bentley ja auch zerstört sein«, sagte Suko zwischen zwei Schlucken Kaffee. Ich schüttelte den Kopf.
    »Es war ja nur alles Einbildung. Den Wagen werde ich unbeschädigt vorfinden, und auch das Flugzeug wird normal landen. Es ist nichts geschehen.«
    »Und trotzdem wärst du bald gestorben«, flüsterte Shao. »schrecklich, wenn man bedenkt, zu was Dämonen fähig sind.«
    »Das stimmt.«
    »Was hat dich eigentlich gerettet?« fragte Suko.
    »Mein Kreuz. Ich hatte es mitgenommen. Und es ist mit mir eine Symbiose eingegangen. Die Kraft wurde übermächtig und hat das Zeitloch gestoppt. Es hat auch Asmodina wieder zurückgeschleudert, die ja«, jetzt schaute ich Miriam an, »dich übernommen hat.«
    Die Frau schüttelte sich, als würde sie ein kalter Schauer überkommen. Dann strich sie ihr Haar zurück und fragte: »Wollen wir nicht gehen?«
    »Ja.« Wir zahlten.
    Draußen erwartete uns jemand.
    Myxin, der Magier. Er stand auf der anderen Straßenseite, winkte und verschwand. Ich wollte noch hinterher, doch vorbeifahrende Wagen machten es unmöglich, die

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