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Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Titel: Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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geschehen würde, wenn ich ihn packte. »O. K.«, sagte ich. »Du bleibst hier und läßt dich ins Gefängnis bringen. Ich hau ab.« Ich ging mit schnellen Schritten auf die Treppe zu, ohne mich weiter um ihn zu kümmern.
    Das setzte ihn in Betrieb.
    »Hast du das gesehen?« fragte er, als er mich eingeholt hatte. – »Irgendso’n Hundesohn hat mir in den Arsch getreten.«
    »Wahrscheinlich der Barmixer«, sagte ich. »Er wollte dich dafür bestrafen, was du zu der Kellnerin gesagt hast.«
    »Herr im Himmel! Laß uns bloß raus hier. Wo ist der Fahrstuhl?«
    »Wag dich nicht in die Nähe von dem Ding«, sagte ich. »Darauf warten die doch nur . . . wollen uns in dem Stahlkäfig fangen und dann in den Keller verfrachten.« Ich sah über die Schulter, aber niemand folgte uns.
    »Nicht laufen«, sagte ich. »Das gibt ihnen den Vorwand, auf uns zu schießen.« Er nickte, schien zu verstehen. Schnell gingen wir durch die große Mittelpassage  – Schießbuden, Tätowiersalons, Geldwechsler, Zuckerwatteverkäufer – dann durch eine Batterie von Glastüren und über den Rasen bergrunter zum Parkplatz, wo der Große Rote Hai auf uns wartete.
    »Fahr du«, sagte mein Anwalt, »ich glaub, mit mir stimmt was nicht.«

7
Paranoia und Entsetzen . . . und das schauderhafte Schreckgespenst der Sodomie . . . blitzende Messer und grünes Wasser
    Als wir zum Mint kamen, parkte ich vor dem Kasino, um die Ecke vom Parkplatz. Hat keinen Zweck, in der Eingangshalle einen Aufstand zu riskieren, dachte ich. Keiner von uns beiden konnte als betrunken durchgehen. Wir waren beide hypernervös. Äußerst bedrohliche Vibrationen um uns herum. Wir eilten durch das Kasino und gingen den hinteren Treppenaufgang hoch.
    Wir schafften es bis ins Zimmer, ohne jemandem zu begegnen – aber mit dem Schlüssel bekamen wir die Tür nicht auf. Mein Anwalt mühte sich verzweifelt. »Diese Bastarde haben die Schlösser ausgewechselt«, grunzte er. »Wahrscheinlich haben sie auch das Zimmer durchsucht. Jesus, wir sind geliefert.«
    Plötzlich ging die Tür auf. Wir zögerten, traten dann aber schnell ein. Alles in Ordnung. »Verriegel alles«, sagte mein Anwalt. »Benutz alle Ketten.« Er starrte auf die beiden Mint Zimmerschlüssel, die er in der Hand hatte. »Wo kommt der denn her?« sagte er und hielt einen Schlüssel mit der Nummer 122I hoch.
    »Das ist Lacerdas Zimmer«, antwortete ich.
    Er lächelte. »Ja, stimmt auch. Ich dachte, wir könnten ihn vielleicht gebrauchen.«
    »Wozu?«
    »Gehn wir rauf und spritzen ihn mit dem Feuerwehrschlauch ausm Bett«, sagte er.
    »Nein«, sagte ich, »wir sollten den armen Hund zufrieden lassen, ich hab sowieso schon das Gefühl, er geht uns aus dem Weg.«
    »Mach dir nichts vor«, sagte er. »Dieser portugiesische Hundesohn ist gefährlich. Der beobachtet uns wie ein Geier.« Er sah mich scheel an. »Steckst du vielleicht mit ihm unter einer Decke?«
    »Ich hab mit ihm telefoniert«, sagte ich, »als du dich darum gekümmert hast, daß der Wagen gewaschen wird. Er sagte, er geht früh ins Bett, damit er bei Morgengrauen schon draußen am Start ist.«
    Mein Anwalt hörte nicht zu. Er stieß einen gequälten Schrei aus und schlug mit beiden Händen gegen die Wand. »Dieser dreckige Hundesohn!« schrie er. »Ich wußte es! Er hat sich meine Frau geholt!«
    Ich lachte. »Das kleine blonde Groupie von der Film Crew? Meinst du, er hat Sodomie mit ihr getrieben?«
    »Das ist richtig – lach nur drüber!« kreischte er. »Ihr gottverdammten Gringos seid alle gleich.« Inzwischen hatte er eine neue Flasche Tequila aufgemacht und schüttete sie in sich hinein. Dann griff er eine Grapefruit und schlitzte sie mit einem Gerber Mini-Magnum in zwei Hälften – einem rostfreien Jagdmesser aus Stahl mit einer Klinge so scharf wie ein frisch abgezogenes Rasiermesser.
    »Wo hast du das Messer her?« fragte ich.
    »Vom Zimmerkellner bringen lassen«, antwortete er. »Ich brauchte was, um die Limonen zu schneiden.«
    »Welche Limonen?«
    »Sie hatten keine«, sagte er. »Die wachsen hier draußen in der Wüste nicht.« Er schnitt die Grapefruit in Viertel . . . dann Achtel.. . . dann Sechzehntel . . . und dann drosch er mit dem Messer wahllos auf die Überreste ein. »Dieser dreckige Wechselbalg von einer Kröte«, stöhnte er. »Ich wußte, daß ich ihn hätte fertigmachen müssen, als ich die Chance hatte. Jetzt hat er sie.«
    Ich erinnerte mich an das Mädchen. Wir hatten ein paar Stunden zuvor ihretwegen Schwierigkeiten im

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