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Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Titel: Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I. Albrecht
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Reparaturen am Baumhaus durchgeführt und es dann als sicher genug für Jonas erklärt. Sie dagegen hatte am Boden gestanden und an den Nägeln gekaut. Sie hatte Höhenangst. Es wäre ein Wunder, wenn sie je die zehn Aste in das Baumhaus hochklettern würde. Ihren sechzigjährigen Vater konnte sie nicht gut bitten, hochzusteigen und das Baumhaus Jonas Erwartungen anzupassen. Es war schon genug, dass Clara oder ihr Vater das Baumhaus gelegentlich überprüften.
    Sanna sah zu Sam hinüber und seufzte, als er einem anderen Jungen die Wasserpistole wegnahm und auf den Hund zielte. Der arme Hund würde rüde geweckt werden. Nur gut, dass der Mischlingshund ein gutmütiges und kinderliebes Tier war. Nichts brachte ihn aus der Ruhe, auch nicht ein paar Schüsse aus einer Wasserpistole. Um Rocco machte sie sich keine Sorgen, der konnte gut auf sich selber aufpassen.
    Sie sollte lieber dem Unsinn ein Ende machen, dass Jonas Johannes für die Erfüllung seines Geburtstagswunsches hielt. Sobald sie alle Kinder wieder in die Obhut ihrer Mütter gegeben hatte, würde sie mit Jonas sprechen. Johannes würde gehen, wenn auch die anderen Kinder gingen.
    David war reif für sein Schläfchen, und Anna-Maria konnte man leicht dazu überreden, eine halbe Stunde im Garten zu spielen.
    Sanna warf einen Blick auf die Uhr und seufzte erleichtert auf. Jeden Moment mussten die Eltern eintreffen, um ihre kleinen Lieblinge abzuholen.
    Johannes bemerkte Sannas Blick zur Uhr. Hoffte sie, dass die Party bald vorbei war, oder erwartete sie jemanden? Sie war nervös wie ein Patient beim Zahnarzt. Seinetwegen oder gab es einen anderen Grund? Was er über Sanna wusste, war so gut wie nichts. Vielleicht gab es schon einen Mann in ihrem Leben. Er warf einen Blick auf Jonas und verwarf die Idee wieder. Wenn Sanna schon jemanden hätte, hätte Jonas doch sicher nicht geglaubt, er, Johannes, sei die Erfüllung seines Wunsches.
    Johannes erschien das einleuchtend, aber so wenig er über Sanna wusste, so wusste er noch weniger über Kinder und wie ihre Hirne arbeiteten. Vielleicht mochte Jonas den Kerl, den Sanna traf, nur nicht, oder er entsprach nicht seiner Papivorstellung. Und er selbst war wahrlich nicht als Vater geeignet.
    Das Beste, was er für Sanna und ihre Familie tun konnte, war zu gehen. Er gehörte nicht auf ausufernde Geburtstagsfeiern. Er mochte keine Schmierspuren überall auf seiner Kleidung. Er hatte ihr jüngstes Kind nicht verstanden. Hölle, er war hier, um einen Auftrag anzunehmen und das Haus zu renovieren. Warum sagte er es ihr nicht. Er sah zu Sanna hinüber, die sich David geschnappt hatte, ehe er nach dem letzten Hot Dog auf dem Tablett greifen konnte, und wusste, warum er hier war. Er wollte das Haus in Ordnung bringen und er wollte bei Sanna sein, nachdem er sie endlich wieder gefunden hatte. Er konnte nicht einfach weggehen.

 
 
    Er musste wissen, was in dieser Nacht passiert war. Er hatte noch nie etwas so Spontanes getan. Was war dran an Sanna, dass sie eine solche Leidenschaft in ihm geweckt hatte?
    Er war wahrlich nicht unerfahren, aber er war auch nicht der Typ, der sich dauernd seine Männlichkeit beweisen musste, indem er mit jeder Frau schlief, die er traf. Die Frauen in seinem Leben waren reif gewesen, intelligente Individuen, die er alle respektierte. Viele waren es nicht gewesen, und kein gebrochenes Herz säumte seinen Weg. Außer vielleicht das von Gitta Weiß. Dabei war er sich fast sicher, dass ihr Herz nicht gebrochen war, als er ihre Verlobung gelöst hatte, obwohl es so hätte sein müssen.
    Er hatte Gitta vor Jahren kennengelernt. Sie verkehrten in den gleichen gesellschaftlichen Kreisen und waren einander immer mal wieder über den Weg gelaufen. Vor über einem Jahr hatte sie einen Begleiter gebraucht, und er war gerne bereit gewesen, sie zu begleiten. Von diesem Abend an hatten sie sich öfter verabredet. Sie mochten die gleiche Musik, kannten dieselben Leute und waren gerne zusammen. Gitta war schön, graziös, intelligent und stellte keinerlei Forderungen. Sie hatte alle Eigenschaften einer perfekten Ehefrau, also hatte er sie gefragt, ob sie ihn heiraten wollte, und sie hatte zu seiner Überraschung ja gesagt. Dann hatte Gitta sich mit der eisernen Entschlossenheit einer Frau in die Hochzeitsvorbereitungen gestürzt, die aus dem Fest das Ereignis des Jahres werden lassen will. Seine ersten Zweifel hinsichtlich der Ehe mit ihr hatte er auf die übliche Nervosität des Bräutigams geschoben. Wenn er

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