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Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Titel: Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I. Albrecht
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gespürt haben, denn sie wandte sich von der Frau, mit der sie gerade sprach, ab und sah ihn an. Ein leichtes Lächeln umspielte ihren schönen Mund, als sie Mona neben ihm entdeckte. Erleichtert seufzte er auf, als sie eine Entschuldigung murmelte und auf ihn zukam.
    „Keiner?“ Mona kam noch näher und ließ einen langen Fingernagel über seinen Unterarm gleiten.
    Er trat einen Schritt näher an Sanna heran, als sie sich zu ihnen gesellte. „Ich bin ein Bekannter von Sanna“, antwortete er.
    „Wirklich, Sanna“, schnurrte Mona. „Ich wusste gar nicht, dass du so interessante Bekannte hast.“ Noch einmal sah sie Johannes an.
    „Kann ich ihn mir gelegentlich einmal ausleihen?“
    Sanna lachte. „Er ist doch keine Tasse Zucker, Mona.“
    „Aber er sieht ungeheuer süß aus.“
    Sanna blickte ihn nicht an. Gut so, dachte er, denn innerlich krümmte er sich vor Lachen über diesen Wortwechsel. Er hatte das Gefühl, dass Mona und Sanna mehr waren als gute Nachbarinnen. Sie waren Freundinnen, und Sanna schien an Monas Extravaganzen gewöhnt zu sein.
    „Danke, Mona, dass Sam kommen konnte.“ Sanna sah zu dem Jungen hinüber, der auf der Veranda wartete. „Ich sehe, dass er seine Sachen schon hat und gehen will.“
    Mona schaute zu ihrem Sohn hinüber, dann wieder zu dem Mann hin, der vor ihr stand. „Ach, Sanna, verdirb mir doch nicht den Spaß.“ Ein langer roter Nagel tippte auf einen Knopf an Johannes Hemd. „Wann immer du eine Tasse Zucker borgen willst, Süßer, komm einfach vorbei und hör nicht auf das, was Sanna dir über mich erzählt.“ Ihr Lächeln wurde verrucht. „Ich beiße entschieden schlimmer, als ich belle.“
    Johannes grinste, als Mona um das Haus herum verschwand. Er drehte sich zu Sanna um und sagte: „Einige deiner Nachbarn sind sehr freundlich.“
    „Bilde dir nur nichts ein. Mona ist immer dazu bereit, ihren Zucker zu teilen.“ Sie sah zu einem Mann hinüber, der gerade den Garten betreten hatte. „Entschuldige mich, aber Alisas Vater ist da.“
    Johannes gefiel es nicht, wie freundlich Alisas Vater Sanna begrüßte. Er sah zu, als ein kleines Mädchen auf ihn zu rannte. Vater und Tochter wechselten noch ein paar Worte mit Sanna und gingen dann. Das waren mehr als die freundlichen Nachbarn, die er erwartet hatte. Mit Monas unverhohlenem Flirten oder der Art, wie Sanna das akzeptiert hatte, hatte er nicht gerechnet.

 
 
    Er sah zu, wie Sanna und Jonas sich von den Geburtstagsgästen verabschiedeten. Jonas schaute immer wieder in Johannes Richtung, um sicherzugehen, dass er noch da war, und auch einige der Eltern musterten ihn unverhohlen. Ihm wurde klar, dass Sanna normalerweise nicht in Männerbegleitung war. Das gefiel ihm, aber die neugierigen Blicke gefielen ihm nicht.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                                           3.
    Sanna stand auf der Veranda und sah zu, wie der letzte kleine verschmierte Partygast nach Hause gefahren wurde. Dann seufzte sie auf und wischte sich ein paar feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht, die dem Pferdeschwanz entkommen waren. Sie war erschöpft. Sie wollte nur noch eins, sich in einen der alten Rattanstühle ihrer Großmutter in den Schatten auf die Veranda setzen, Eistee nippen und den Schmetterlingen zusehen, wie sie von Blüte zu Blüte tanzten. Es war ein verführerische Vorstellung, aber eine, die nicht die geringste Chance auf Verwirklichung hatte.
    Eine Million Dinge mussten noch erledigt werden. Sie musste eine erste grobe Grundreinigung bei David vornehmen und ihn zum Schlafen hinlegen. Anna-Maria musste wieder in ihre übliche Kluft von Shorts und T-Shirt gesteckt werden, und das vormals saubere und gebügelte Partykleid musste in die Wäsche, um einzuweichen, falls es je wieder sauber werden sollte. Der Garten musste aufgeräumt werden. Dann musste sie den Hampels den Gartentisch zurückbringen, den sie sich ausgeliehen hatte. Die Küche war ein Schlachtfeld, und in das Bad unten, das die Gäste in den letzten drei Stunden benutzt hatten, hatte sie lieber noch gar nicht hineingesehen.
    Die Liste war endlos, aber ehe sie sich nur einem der Punkte darauf zuwandte, musste der wichtigste abgehakt werden. Sie musste Johannes Kluger loswerden.
    Der Mann trieb sie zum Wahnsinn. Wenn er in der Nähe war, konnte sie nicht denken. Die letzte Stunde hatte sie nur aus nervöser Energie überstanden. Jeder seiner Blicke war ihr

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