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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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schüttelte sie den Kopf.
    »Verstehen Sie jetzt, warum ich nichts unternehmen kann?« Hollmann schaute Trixi eindringlich an. »Habe ich Ihnen nicht ausführlich erklärt, wie schwierig es ist, die Staatsanwaltschaft von einem Stalking-Fall zu überzeugen?«
    Unter seinem Blick fühlte Trixi sich wie ertappt, weil ihr genau in dem Augenblick der geschmückte Tannenbaum einfiel. Womöglich wäre das ein Beweis gewesen. Aber durch ihre Inkonsequenz hatte sie die Chance verspielt, diesen noch vorzubringen, obwohl Hollmann auf etwas Entscheidendes wartete. Jetzt würde sie nur noch mehr an Glaubwürdigkeit verlieren, weil sie zugeben müsste, dass sie diese Aktivität ihres hartnäckigen Verfolgers einfach akzeptiert hatte.
    »Soll ich mich in Ihr Haus setzen und warten, bis der imaginäre Bösewicht sich etwas Neues einfallen lässt?« Mit diesen Worten unterbrach der Polizeibeamte Trixis Gedanken. Da saß sie vor dem Mann, der sie vor ihrem Verfolger beschützen könnte, wenn es ihr nur gelingen würde, ihn zu überzeugen.
    Sie spürte, dass sie dieser Situation nicht gewachsen war. Ihre Fehler erkannte sie erst, wenn es zu spät war. Aber das nützte nichts. Mit dem Nikolaus hatte es angefangen. Ihn einfach zu dulden war ihr erster und entscheidender Fehler, denn diese Puppe wäre auch ein unwiederbringlicher Beweis. Dann der Tannenbaum. Auch da hatte sie sich einfach von Gefühlen hinreißen lassen, hatte sich prinzipienlos verhalten, was in ihrer Situation nur schaden konnte. Die Quittung dafür kassierte sie jetzt.
    Die schmerzliche Einsicht zermürbte sie. Wie gerne hätte sie Hollmann gebeten ihr künftig beizustehen. Aber das konnte sie vergessen – so wie er sie anschaute. Stumm erwiderte sie seinen Blick, in der Hoffnung, dass er es sein würde, der das Schweigen brach.
    Aber den Gefallen tat er ihr nicht.
    »Ich habe Angst, wieder allein durch die Dunkelheit in mein Haus zurückzugehen«, gab sie zerknirscht zu.
    »Kann es sein, dass Sie sich in psychischem Stress befinden?«
    Trixi schaute den jungen Mann erschrocken an. Sein kantiges Gesicht drückte Misstrauen aus; seine grünen Augen wirkten wachsam. Diese Frage fehlte noch.
    »Ich glaube, dass der Stress, in dem ich mich befinde, für die Situation ganz normal ist«, murrte sie. Dabei bemühte sie sich, mit fester Stimme zu sprechen. Er durfte auf keinen Fall merken, wie sehr er sie damit getroffen hatte.
    Hollmann runzelte die Stirn, rieb sich über die Schläfen, bevor er fragte: »Können Sie nicht bei einer Freundin schlafen? Oder eine Freundin bei Ihnen?«
    Eine Weile überlegte Trixi, bis ihr Käthe einfiel.
    »Rufen Sie sie am besten gleich von hier aus an. Ich fahre Sie dann«, schlug Hollmann vor und reichte Trixi den Telefonhörer.
    Nach einem kurzen Gespräch einigten sich die beiden Frauen, dass Käthe bei Trixi schlafen würde. Hollmann hielt sein Versprechen und übernahm den Fahrdienst.
     
    Die Anwesenheit der Freundin ließ Trixi ihre Sorgen tatsächlich vergessen.
    Sie führte Käthe durch sämtliche Zimmer des Erdgeschosses, sperrte sogar die Tür zum Treppenhaus auf, um ihr die obere Etage zu zeigen. Zum Abschluss präsentierte sie ihrer Freundin voller Stolz ihr kleines Pflanzenparadies. Mit staunenden Blicken schlenderte Käthe zwischen dem großen Tisch, den Stühlen, den Sideboards und den Holzschemeln hindurch. Vor den ausgefallenen Sorten blieb sie stehen und ließ sich von Trixi die Namen und besonderen Eigenschaften erklären. Als Käthe eine der exotischen Pflanzen anfassen wollte, hielt Trixi ihre Hand fest.
    »Vorsicht! Die ist giftig! Oder du musst dir hinterher gründlich die Hände waschen.«
    »Oh! Du hegst hier nicht nur Pflanzen, sondern ein gut getarntes Waffenarsenal«, lachte Käthe.
    »Nur die eine ist giftig, da kann man noch nicht von einem Arsenal sprechen.«
    Anschließend machten sie es sich im Wohnzimmer gemütlich. Trixi schaltete die Beleuchtung des Weihnachtsbaums ein. Vor Begeisterung stieß Käthe einen Freudenschrei aus.
    Zur Feier des Tages tranken sie eine Flasche Wein.
    Als Trixi am nächsten Morgen erwachte, fiel ihr erster Blick auf das Gesicht ihrer schlafenden Freundin. Dieser Anblick stimmte sie so froh wie schon lange nicht mehr. Obwohl sie noch müde war, machte sie sich auf den Weg durch die Kälte zu dem Bäckerauto, das am Sonntagmorgen durch den Grumbachtalweg fuhr. Dort kaufte sie Brötchen. Es tat ihr gut, jemanden zu haben, für den sie sorgen konnte.
    Am Auto stand bereits ein

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