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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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auf.«
    »Danke.«
    »Wofür?«
    »Dass Sie mich ernst nehmen!« Trixi bebte vor Zorn.
    Sie schaute sich den Mann genauer an. Er war in Zivil.
    »Dürfte ich Ihren Namen erfahren? Immerhin kennen Sie auch meinen.«
    »Ich bin Kriminalkommissar Diez«, gab er zur Antwort, ohne eine Miene zu verziehen.
    Sein Gesicht war lang und schmal. Hohe Wangenknochen ließen seine Mimik hochnäsig wirken. Hinzu kamen die eiskalten, blauen Augen, die arrogant auf sie herabschauten. Seine blonden Haare waren akkurat zurückgekämmt. Er war groß, seine Figur wirkte sportlich und elegant in dem perfekt sitzenden Anzug. Sie begann zaghaft mit ihren Schilderungen, aber die Mimik veränderte sich auf eine Art und Weise, die Trixi nicht gefiel. Er schaute ungläubig. Als er nichts sagte, sprach sie ihren Verdacht aus, um endlich überzeugend zu klingen. Sie erzählte ihm von ihrem aufdringlichen Verehrer.
    Kriminalkommissar Diez hörte genau zu. Eine Weile verging, bis er fragte: »Verstehe ich Sie richtig? Sie wollen mir sagen, dass Roland Berkes ein Stalker und dazu gefährlich ist. Während er Ihnen einerseits Blumen schenkt und Ihnen einen Heiratsantrag macht, will er Sie gleichzeitig töten?«
    Trixi nickte. So wie Diez es aussprach, hörte sich ihre Geschichte fragwürdig an.
    »Haben Sie schon viele Heiratsanträge bekommen?«
    »Nein. Das war das erste Mal.«
    »Kann es sein, dass Sie überreagieren?«
    Trixi fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Dabei bemerkte sie, dass sie es nicht gewaschen hatte – schon seit Tagen. Sie sah bestimmt ungepflegt aus.
    Sollte das der Auslöser für die Frage des Polizisten sein?
    »Ich habe das Gefühl, Sie glauben mir nicht!«
    »Es ist doch möglich, dass der Gedanke an Heirat in Ihnen eine Klaustrophobie auslöst, eine Beengung oder eine Angst, die gewohnte Freiheit zu verlieren.«
    »Sie verstehen mich nicht«, wurde Trixi unfreundlich. »Mein Leben ist in Gefahr. Der Heiratsantrag hat damit nichts zu tun!«
    »Aber Sie zeigen genau den Mann an, der Ihnen den Antrag gemacht hat«, wurde der Polizist deutlicher.
    »Ja! Aber doch nicht, weil er mir einen Antrag gemacht hat. Er terrorisiert mich. Sein Anruf war eine Bedrohung!«
    »Haben Sie die Requisiten des so genannten Sensenmannes noch?«
    »Nein!«
    »Ist Ihnen klar, dass wir nur etwas unternehmen können, wenn wir eindeutige Beweise dafür haben, dass es sich wirklich um Stalking handelt?«
    Den Spruch kannte Trixi schon.
    »Womit soll ich arbeiten?«
    Trixi erkannte nicht nur an den Worten sondern auch an dem Gesichtsausdruck des Kriminalbeamten, dass er ihr nicht glaubte. Immerzu redete er von Beweisen. Dabei hatte sie wirklich versucht die Requisiten aufzuheben. Roland Berkes war ihr jedes Mal zuvorgekommen. Aber auch diese Geschichte glaubte der Polizeibeamte ihr nicht. In der kurzen, unangenehmen Pause, die eintrat, fiel ihr der Computerausdruck ein, der plötzlich im Lese-Café der Stadtbibliothek in ihrer Lektüre wie aus dem Nichts aufgetaucht und genauso wieder verschwunden war. Die Worte waren ihr im Gedächtnis haften geblieben: › Du bist an allem selbst schuld! ‹ Bei der Erinnerung daran spürte sie ein Unbehagen, das sie sich selbst nicht erklären konnte.
    »Vom Polizeibezirk Saarbrücken Land wissen wir, dass Sie schon mehrere Anzeigen gegen Roland Berkes gemacht haben«, sprach der Hüne weiter. »Polizeihauptmeister Hollmann hat einen ausführlichen Bericht verfasst, den ich hier einsehen kann. Darin steht, dass Sie unter psychischem Stress leiden.«
    Trixi erschrak. Sie konnte sich an das Gespräch genau erinnern, hatte alles versucht, den Polizisten davon zu überzeugen, dass das nicht der Fall war. Anscheinend war ihr das nicht gelungen.
    »Ich habe mich über Stalkingopfer informiert«, versuchte Trixi es nun mit einer neuen Taktik. »Ich habe gelesen, dass es seit 1.1.2002 ein neues Gesetz gibt, ein Gewaltschutzgesetz. Darin wird den Opfern geraten, eine möglichst detaillierte Aufstellung der Belästigungen mit Orts- und Zeitangaben zu fertigen und die Angaben an Eides statt zu versichern. Genau das tue ich die ganze Zeit. Aber Sie nehmen mich nicht ernst.«
    »Was Sie tun, ist etwas ganz anderes«, widersprach Diez sofort. »Von detailliert kann in Ihrem Fall keine Rede sein. Sie machen weder vernünftige Angaben, noch können Sie etwas vorweisen, was ihre Behauptung stützt.«
    »Ich lege sogar einen Eid ab, wenn mir das hilft.«
    »Legen Sie sich lieber mal auf die Couch eines Psychiaters. Das hilft Ihnen

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