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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Häuschen bist! Wo wohnst du jetzt?«
    »Immer noch zu Hause. Ich habe ja niemanden. Käthe war meine einzige Freundin!«
    »Das tut mir leid. Zu mir kannst du leider auch nicht kommen. Ich wohne in einer Wohngemeinschaft im Nauwieser Viertel. Die Bude ist total überfüllt, damit wir die Miete zahlen können.«
    »So eilig hatte ich es wirklich nicht, zu dir zu ziehen. Ich halte es ganz gut in meinem Haus aus. Es ist im Keller passiert. In meiner Wohnung gibt es zum Glück nichts, was mich an dieses grausame Erlebnis erinnert!«
    Endlich kam sie dazu, den Lieferschein zu unterschreiben.
    »Seit wann arbeitest du beim Internationalen Paketdienst?«
    »Heute Morgen bekam ich einen Anruf, dass ich für jemanden einspringen soll. Ich hatte mich vor langer Zeit bei der Firma beworben, aber bis heute war kein Platz frei.«
    »Du bist also nur als Aushilfe eingestellt?«
    »Nein. Ganz überraschend mussten sie einen Fahrer entlassen. Da ich schon eine Weile auf der Warteliste stand, konnte ich sofort anfangen. Ich habe einen festen Arbeitsvertrag.«
     
    Die nächsten Tage verbrachte Trixi damit, ihre neue Kollegin in alle Gepflogenheiten ihres Arbeitsplatzes einzuweihen. Daniela verhielt sich weiterhin sehr reserviert, unternahm nicht den geringsten Versuch, das Arbeitsklima erträglicher zu machen. Alles was über ihre Lippen kam, waren Fragen über Trixis Leben. Trixi hütete sich, etwas auszuplaudern. Sie fühlte sich beobachtet. War Daniela eine verdeckte Ermittlerin?
     
    Die Abende verbrachte sie einsam.
    Es war Ruhe eingekehrt, seit Roland festgenommen war. Sie konnte entspannt auf dem Sofa liegen, kein Klopfen, keine lästigen Telefonanrufe, keine Geräusche, die sie ängstigten.
    Bis sie eines Abends, als sie von der Arbeit heimkehrte, vor ihrem Haus auf Kriminalhauptkommissar Forseti traf.
    Sie ahnte, dass dieser Besuch nichts Gutes zu bedeuten hatte.
    Kaum hatten sie im Wohnzimmer Platz genommen, kam er zum Grund seines Besuches: »Wir mussten Roland Berkes wieder freilassen.«
    »Freilassen?«
    »Ja! Wir haben alle Spuren, die wir in Ihrem Haus gefunden haben, mit denen von Roland Berkes verglichen. Er ist nicht der Mörder!«
    »Das kann nicht sein! Er muss es gewesen sein!«
    »Unsere Spurensicherung ist sich hundertprozentig sicher. Natürlich gibt es Fremdfasern und Fremdspuren in Ihrem Haus. Sie stammen aber nicht von Roland Berkes. Der Täter läuft noch frei herum. Ich gehe davon aus, dass es auch in Ihrem Sinn ist, den Richtigen zu erwischen.«
    Trixi traute ihren Ohren nicht. Der Kommissar wusste nicht, was sich Roland Berkes schon alles erlaubt hatte. Alle ihre Versuche, Anzeige gegen ihn zu erstatten, hatte er zu vereiteln gewusst. Durch ihn hatte sie jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Für sie kam nur er als Täter in Frage.
    »Roland Berkes ist der Richtige«, beharrte sie.
    »Frau Reuber, was bringt Sie dazu, diesen Mann so eisern zu beschuldigen?«
    »Schon seit Monaten belästigt er mich, lauert mir auf, macht mir Geschenke, schleicht um mein Haus, dringt in den ersten Stock ein, malt die Schaufensterpuppe meiner Mutter an, knüpft die Puppe an der Decke auf. Wie soll ich da annehmen, dass er der liebe Junge von nebenan ist?«
    Forseti hörte zu, ohne sie zu unterbrechen. Nach einer Weile meinte er: »Sie konnten bis jetzt nichts vorweisen, was Ihre Behauptung bestätigt. Die Fotos ihrer angemalten Puppe beweisen nicht, wer sie angemalt hat und wann. Die Puppenteile, die wir in ihrem Hof gefunden haben, zeigten keine Spuren von Bemalung auf.«
    »Aber die Schlinge und der Haken sind doch Beweise, oder?«
    »Da waren weder Schlinge noch Haken.«
    »Ich habe die Utensilien nicht entfernt, als ich die Puppe zum Fenster hinausgeworfen habe«, rechtfertigte Trixi sich.
    »Warum das? Hätten Sie die Sachen im Haus aufbewahrt, wären sie noch da. So konnte jeder hingehen und sie holen.«
    »Stimmt!«, gab Trixi zu. »Ich war so erschrocken, hatte zuerst geglaubt, es sei Käthe, die dort hing!«
    »Sie haben es dem Täter leicht gemacht!«
    »So ausgefuchst wie der bin ich nicht«, wehrte Trixi sich.
    »Ich verstehe, dass Sie sich entschuldigen wollen. Nur hilft uns das nicht weiter.«
    Sie spürte, dass sie nichts erreichen würde. Von Forseti konnte sie keine Hilfe erwarten. Er hielt sich an seine Vorschriften. Dass er sie großer Gefahr aussetzte, indem er Roland Berkes entließ, sah er nicht, weil er ihr nicht glaubte.
    »Ihnen ist es egal, was mit mir geschieht!«
    »Was soll diese

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