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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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konnte, war: Ich glaube, jetzt lassen ihn die Fledermäuse in Ruhe.
    Seither hatte Abby den Schläger nie wieder gesehen. Sie hatte eigentlich gedacht, ihre Mutter hätte ihn zusammen mit Willis’ anderem Zeug auf die Müllhalde gebracht. Sie stieß einen tiefen Seufzer aus und fragte sich, ob der TOD wirklich tot war. Sie konnte ihn immer noch riechen. Er war jetzt sogar noch näher als zuvor. Sie packte den mit Tape umwickelten Griff und ließ den Schläger aus dem Handgelenk heraus hin und her zucken. Sie hörte, wie die Betrunkenen vor der Gemeindehalle sie auslachten. Vielleicht waren es auch die Stimmen. » An deiner Vorhand musste noch a’beiten, Abby. Un’ an deinem Aufschlag auch.« Sie spürte, wie ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. Dann hörte sie ein Hämmern an der Tür.

30
    McCabe nahm den T-Bird und erreichte knappe zehn Sekunden vor Maggie die Summer Street 131. Sie parkte direkt hinter ihm. Er trug immer noch die Sachen, die er schon den ganzen Tag angehabt hatte. Maggie hatte sich einen Jogginganzug, Turnschuhe, einen Anorak und eine schwarze, eng anliegende Strickmütze übergezogen. Das Halfter mit der Dienstwaffe hatte sie um die Hüfte geschnallt. Sie sahen sich das Haus aus der Nähe an. Ein kleines Doppelhäuschen aus Holz, das dringend ein wenig Liebe und Zuwendung hätte gebrauchen können. Irgendjemand hatte schwarze Nummern auf die beiden Haustüren gemalt, eine Eins auf die linke und eine Zwei auf die rechte Tür. Wohnung Nummer eins lag dunkel und verlassen da. Im Fenster klebte ein Zettel mit der Aufschrift WOHNUNG ZU VERMIETEN . Nummer zwei war eindeutig bewohnt. Fahles Licht drang durch die Vorhänge nach draußen, und die Tür stand einen Spaltbreit offen. Durch die Lücke war ebenfalls Licht zu sehen. Vielleicht hatte Abby ja herausgelinst, hatte sie kommen sehen und war weggerannt, ohne die Tür richtig zuzumachen.
    » Ich nehme die Vorderseite«, sagte McCabe. » Du die Rückseite, damit sie nicht durch die Hintertür verschwinden kann.«
    Maggie nickte und huschte geduckt die Einfahrt hinunter. McCabe wartete eine Minute, damit sie ihre Position einnehmen konnte, dann ging er über den betonierten Pfad zum Hauseingang. Auf halber Strecke hörte er den Schrei einer Frau, dann ein lautes » Scheiße« und anschließend einen scharfen Knall. Alles rasend schnell hintereinander. McCabe erkannte das Geräusch. Eine Pistole, Kaliber 22. Vielleicht mit Schalldämpfer. Aber eher nicht. Mit einem Satz hatte er die drei Stufen der Eingangstreppe überwunden und warf sich mit voller Wucht gegen die billige, hohle Haustür. Der Aufprall ließ das Holz zersplittern. Eine Kettenhalterung und etliche Schrauben flogen vor ihm durch die Luft, während er in einen schwach erleuchteten Raum kugelte und die Fünfundvierziger dabei im Bogen vor sich schwang. Auf der gegenüberliegenden Zimmerseite sah er eine blau gekleidete Gestalt durch die weit offene Hintertür verschwinden.
    » Polizei! Keine Bewegung!«, rief er. Die Gestalt lief weiter.
    » Polizei! Keine Bewegung!«, erklang Maggies Stimme wie ein Echo aus dem Hinterhof.
    Zu seiner Linken wälzte sich eine Frau in einem Flanellnachthemd auf dem Boden. Aus einer Halswunde spritzten in regelmäßigen Abständen Blutfontänen. Nicht Abby. Größer, dicker, älter. Sie sah aus wie jemand, der im Sterben lag.
    » Stehen bleiben!«, hörte er Maggie erneut rufen. » Flach auf den Boden! Hände hinter den Kopf!«
    McCabe unternahm einen verzweifelten Versuch, die Blutung zu stillen, zerrte am Saum des Nachthemdes, rollte die weiche Baumwolle zu einer Art Bandage zusammen und drückte sie auf die Halswunde. Aber es hatte nicht viel Sinn. Die Wunde war zu groß, und der Blutfluss ließ sich nicht stoppen. Der provisorische Druckverband färbte sich tiefrot. Die Augen der Frau waren geöffnet. Sie blinzelte. Gurgelte ein Wort. » Ellie.« War das ihr Name? » Ellie«, gurgelte sie noch einmal. Dann wurde ihr Blick glasig.
    Von draußen hörte er einen scharfen Knall, dann einen zweiten und anschließend das tiefere Wummern von Maggies Fünfundvierziger. Scheiße. Er war davon ausgegangen, dass sie den Drecksack erwischt hatte. Er jagte zur Hintertür hinaus auf eine kleine Veranda und hörte noch einen Knall. Dann war es still. Zu seiner Linken sah er Maggie am Boden kauern. Sie kniete und hielt die Fünfundvierziger immer noch in den zitternden Händen, während sie versuchte, auf die fliehende Gestalt zu zielen. McCabe schätzte die

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