Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
Vom Netzwerk:
auf der Insel Abby Quinn nicht geglaubt hatten, wie sollte sie dann ein Geschworenengericht überzeugen? Und falls Goff tatsächlich auf Harts ermordet worden war, warum und wie hatte der Mörder ihre Leiche danach quer über die Bucht bis zum Fish Pier transportiert? Das Ganze klang nicht besonders einleuchtend. Aber mit diesen Fragen würden sie sich zu gegebener Zeit noch beschäftigen.
    » Abby Quinn lebt bei ihrer Mutter in einem kleinen Häuschen auf der Insel«, fuhr Maggie fort. » Bowman sagt, dass sie eigentlich ganz normal ist, solange sie ihre Medikamente nimmt. Er sagt auch, dass sie am Dienstag nicht zum ersten Mal auf der Wache war und irgendwelche Verrücktheiten von sich gegeben hat. Das letzte Mal ging es um Außerirdische, die unsere Körper in Besitz nehmen wollen.«
    Szenen aus dem Fünfziger-Jahre-Klassiker Die Invasion der Körperfresser schossen McCabe durch den Kopf. Das Schwarz-Weiß-Original von Walter Wanger und Don Siegel. Nicht die Neuverfilmungen von 1978 oder 1993. Ob Abby Quinn einen dieser Filme, oder gar alle, gesehen hatte?
    » Dann hat Bowman sich also nicht die Mühe gemacht, ihre Angaben zu überprüfen?«
    » Nein. Jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt. Er dachte sich nur, dass sie wahrscheinlich wieder ihre Medikamente abgesetzt hätte.« Maggie nahm einen Schluck aus McCabes Kaffeebecher. » Das Ganze sah für ihn aus wie ein psychotischer Schub.«
    » Hat er überhaupt etwas unternommen?«
    » Im Prinzip nicht. Er behauptet, er hätte überlegt, sie in die Notaufnahme zu bringen, aber als er sie darauf angesprochen hat, hat sie sich angeblich sofort beruhigt. Die Vorstellung, ins Krankenhaus zu kommen, hat ihr anscheinend mehr Angst eingejagt als jeder Mörder. Zuerst hat sie Bowman angebettelt, sie nicht in die Notaufnahme zu bringen, dann hat sie gesagt, dass er recht habe, dass es bloß eine Halluzination gewesen sei, aber die sei jetzt vorüber und alles wieder in Ordnung. Sie muss ihn wohl überzeugt haben, denn, ich zitiere, › wider besseres Wissen‹, Zitatende, hat er sie nach Hause gebracht. Zu ihrer Mutter. Danach ist er noch schnell beim vermeintlichen Tatort vorbeigefahren.«
    » Und der wäre?«
    » Ein leer stehendes Sommerhaus am Strand auf der anderen Seite der Insel.«
    » Und da findet er keine Leiche?«
    » Er findet gar nichts. Weder drinnen noch draußen. Nur ein paar Fußabdrücke im Schnee zwischen Straße und Veranda, von denen er annimmt, dass es Abbys Spuren sind. Keine Leiche, keine Waffe, kein Mord. Das Einzige, was ihm zumindest ansatzweise seltsam vorkommt, ist eine Bratpfanne, die er im Schnee unter einem Gebüsch entdeckt.«
    » Eine Bratpfanne?«
    » Genau. Er hält sie bloß für Müll, hebt sie auf, nimmt sie mit auf die Wache und vergisst sie. Bis heute Abend. Wenn du meine persönliche Meinung hören willst, McCabe, dann war Bowman schlicht und ergreifend zu faul, um sich ernsthaft mit einer Geschichte zu beschäftigen, die von der stadtbekannten Irren kam. Sogar zu faul, um sie ins Krankenhaus zu bringen und einen Bericht zu schreiben. Er hat es sich ganz leicht gemacht und die Angelegenheit einfach unter den Teppich gekehrt.«
    McCabe schenkte ihr ein schiefes Lächeln. » Du scheinst diesen Typen ja richtig gernzuhaben.«
    » Wie hast du das bloß erraten?«
    McCabe saß am Tisch in der Kombüse, schlürfte seinen Kaffee, starrte zum Fenster hinaus und dachte über Maggies Worte nach. Sein Blick folgte einer der gelb-weißen Inselfähren, die durch das eisige Wasser zurück nach Portland tuckerte. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Schon nach Mitternacht. Er hatte gar nicht gewusst, dass um diese Uhrzeit überhaupt noch Fähren fuhren. » Also gut«, sagte er dann und seufzte resigniert. » Bowman kehrt die Sache unter den Teppich. Drei Tage später ändert er seine Meinung und macht doch noch Meldung. Wieso? Warum kommt er plötzlich auf die Idee, dass Abby Quinn vielleicht doch nicht halluziniert hat?«
    » Er hat von dem Mord erfahren«, erwiderte Maggie und gönnte sich noch einen Schluck von seinem Kaffee.
    » Weißt du was, da drüben steht eine ganze Kanne mit diesem Zeug. Ich hole dir wirklich gern eine eigene Tasse.«
    » Nein, danke.« Sie lächelte. » Ich nippe einfach an deinem.« Sie trank noch einen Schluck und stellte den Becher auf den Tisch zurück. Manchmal, dachte er, benimmt sie sich mehr wie meine Ehefrau, als Sandy es jemals getan hat. Oder Kyra, wenn wir schon mal dabei sind.
    » Jedenfalls«, fuhr Maggie

Weitere Kostenlose Bücher