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AnidA - Trilogie (komplett)

AnidA - Trilogie (komplett)

Titel: AnidA - Trilogie (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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ist okay, wenn man sich ein wenig entspannen will, und kostet weit weniger als eine Flasche Synalc. Aber ich hatte vor, heute noch ein paar Galacx zu machen, weil ich nicht scharf darauf war, schon wieder mit leerem Magen eine Nacht im Freien zu verbringen, und für diese Unternehmung brauchte ich nun mal einen halbwegs klaren Kopf.
    Dix schob sich den Streifen in den Mund und suchte eine Weile lang stumm nach einer noch halbwegs intakten Kaufläche. »Wo pennst du heute Nacht?«, fragte er, als wir den Platz des Galaktischen Friedens überquerten. Ich antwortete nicht gleich, weil ich Ausschau nach den Roten hielt. Hier lagen sie oft auf der Lauer, um NonHabs wie Dix und mich aufzusammeln, ehe wir das unübersichtliche Gelände des Shuttlebahnhofs erreichten, wo es so viele Schlupflöcher wie Ratten gab – und ich kannte sie alle, die Schlupflöcher und die zwei- und vierbeinigen Ratten. Ich lebte jetzt schon seit meinem elften Jahr so: ohne Wohnung, ohne festen Job, ohne Einkommen und fast ohne Freunde. Es gab hunderte wie mich in der Hauptstadt. Wir waren ein steter Dorn im Auge der ehrsamen Bürger, die nichts lieber gesehen hätten, als dass die Roten eine Strahlenkanone nehmen und uns alle mitsamt den Ratten zu Staub zerblasen würden.
    »He, sag schon, Eddy. Pennst du auch am Recyx? Einauge sagt, da wär's schön warm, weil die Öfen wieder alle arbeiten.« Er machte einen kleinen Hüpfer. Ich musste wider Willen grinsen. Dix war eine geschwätzige kleine Kröte, aber irgendwie war er bei aller Lästigkeit ganz nett. Wenn ich überhaupt jemanden von den NonHabs als Freund bezeichnete, dann wahrscheinlich diesen krummen kleinen Penner. Außerdem sorgte er immer gratis für meine Stoppelfrisur und ihre Färbung – in dieser Woche war es ein schreiendes Grellrot – ein Service, der alle anderen, die ihn beanspruchten, zwei oder drei Galacx oder den Gegenwert dazu an Synalc kostete.
    »Ich wollte eigentlich heute Nacht ins Tri gehen. Ich brauch dringend mal wieder 'ne Dusche und was Heißes in den Magen.«
    Dix zog eine Grimasse. Das Tri genoss keinen besonders guten Ruf auf der Straße, weil die Schwestern vom Heiligen Triangel etwas zu eifrig darauf bedacht waren, ihre Übernachtungsgäste zur Ewigen Dreiheit zu bekehren. Mich störte das wenig. Nach der bemerkenswerten Fürsorge, die ich bei den Kathromani-Nonnen genossen hatte, deren Heim für Waisen mich nach dem Tod meiner Großmutter für ein paar Jahre aufgenommen hatte, konnten die ›Dreieckigen Schwestern‹ mich nicht mehr besonders schrecken.

    Am Haupteingang des Shuttlebahnhofs lungerte die übliche Dreiergruppe von Roten herum und glotzte schläfrig in die Gegend. Aus einigen schmerzhaften Erfahrungen in der Vergangenheit wusste ich allerdings, dass dieser Eindruck übel täuschen konnte. Sollten Dix und ich versuchen, an ihnen vorbei in den Bahnhof zu gelangen, würden wir schneller eine Ladung aus ihren Lähmern verpasst bekommen, als ein Schneeball auf der Sonne seine Existenz beendet hätte.
    Dix zupfte mich am Ärmel. »Gehen wir über eine Laderampe rein?« Ich nickte ungeduldig. Heute war nicht der Tag, an dem ich den kleinen Schwätzer gut ertragen konnte, das war mir schon klar. Ich würde im Gedränge zwischen den Shuttlesteigen versuchen, ihn loszuwerden.
    Chloe regte sich über meinem Magen. Sie war wach und sicher ebenso hungrig wie ich. Unsere letzte schwesterlich geteilte Mahlzeit lag nun schon mehr als zwölf Stunden zurück und war nicht allzu reichhaltig gewesen. Trotzdem hätte ich eines meiner Augen dafür gegeben, noch so ein altbackenes Brötchen in meinen Magen zu bekommen.
    Die Gepäckrampe war zwar auch bewacht, aber vom Bahnhofspersonal, nicht von der städtischen Sicherheitstruppe in ihren dunkelroten Uniformen. Ich marschierte auf den fetten Frachtarbeiter zu, der am offenen Tor lehnte und gelangweilt auf einem Kokau herumknatschte.
    »Was willste?«, quetschte er undeutlich an dem Gummi vorbei und spießte mich dabei mit seinen kleinen Augen auf. Ich grinste ihn an und kitzelte ihn unter dem untersten seiner Kinne. Gut, dass ich nicht gefrühstückt hatte, sonst wäre mir sicher bei seinem Gestank alles mögliche wieder hochkommen. Ich versuchte, durch den Mund zu atmen und die intensive Geruchsmischung aus altem Schweiß und billigem Synalc zu ignorieren, und drückte mich auffordernd an seinen wabbeligen Bauch. Er grinste breit und erfreut und begann, meine Brüste zu betatschen. Ich machte Dix verzweifelt hinter

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