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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dreihundert Jahre. Sehr alt. Die meisten Animatoren würden das gar nicht können.«
    »Das ist mir bewusst«, sagte Gaynor. »Aus diesem Grund habe ich um Ms Blake gebeten. Sie kann es.« Bert sah mich von der Seite an. Ich hatte noch nie eine erweckt, die so alt war. »Anita?« »Ich könnte es tun«, sagte ich.
     
    Er lächelte Gaynor an, hocherfreut. »Aber ich werde es nicht tun.«
     
    Bert wandte mir langsam das Gesicht zu, das Lächeln war verschwunden. Gaynors nicht. Die Leibwächter regten sich nicht. Cicely schaute mich freundlich an, der Blick bar jeder Bedeutung. »Eine Million Dollar, Ms Blake«, sagte Gaynor mit seiner leisen, freundlichen Stimme.
     
    Ich sah Bert schlucken. Seine Hände schlossen sich fest um die Stuhllehnen. Für Bert war Geld dasselbe wie Sex. Wahrscheinlich hatte er jetzt den größten Ständer seines Lebens.
     
    »Wissen Sie, was Sie verlangen, Mr Gaynor?«, fragte ich.
     
    Er nickte. »Ich werde die weiße Ziege zur Verfügung stellen.« Er hörte sich nach wie vor freundlich an, lächelte noch immer. Nur seine Augen waren dunkel geworden, gierig, vorwegnehmend.
     
    Ich stand auf. »Kommen Sie, Bert, es ist Zeit zu gehen.« Bert fasste meinen Arm. »Anita, setzen Sie sich, bitte.«
     
    Ich blickte auf seine Hand, bis er mich losließ. Die Maske des Charmes fiel ab und zeigte mir den Ärger darunter, dann war er wieder ganz der angenehme Geschäftsmann. »Anita, das ist eine großzügige Bezahlung.«
     
    »Die weiße Ziege ist ein Symbol, Bert. Es bedeutet ein Menschenopfer.«
     
    Mein Boss schaute zu Gaynor, dann wieder zu mir. Er kannte mich gut genug, um mir zu glauben, aber er wollte es nicht. »Ich verstehe nicht«, sagte er.
     
    »Je älter die Leiche, desto größer das Opfer, um sie zu erwecken. Nach ein paar hundert Jahren ist nur noch ein menschliches Opfer ausreichend«, sagte ich.
     
    Gaynor lächelte nicht mehr. Er betrachtete mich aus dunklen Augen. Cicely sah uns noch immer liebenswürdig an. Wohnte da jemand hinter diesen ach so blauen Augen? »Möchten Sie wirklich in Gegenwart von Cicely über Mord sprechen?«, fragte ich.
     
    Gaynor strahlte mich an, immer ein schlechtes Zeichen. »Sie kann kein Wort verstehen. Cicely ist taub.«
     
    Ich starrte ihn an, und er nickte. Ihre Augen blieben freundlich. Wir redeten über Menschenopfer, und sie ahnte es nicht einmal. Wenn sie Lippen lesen konnte, dann verbarg sie es sehr gut. Ich nehme an, sogar Behinderte, äh, entschuldigen Sie den Ausdruck, können in schlechte Gesellschaft geraten, aber es kam mir falsch vor.
     
    »Ich verabscheue Frauen, die in einem fort reden«, bemerkte Gaynor. Ich schüttelte den Kopf. »Kein Geld der Welt kann mich dazu bringen, für Sie zu arbeiten.« »Könnten Sie nicht einfach sehr viele Tiere anstatt nur eines töten?«, fragte Bert. Bert ist ein sehr guter Geschäftsmann. Aber er hat keinen blassen Schimmer von Totenerweckungen.
     
    Ich sah eindringlich zu ihm hinunter. »Nein.«
     
    Bett saß sehr still in seinem Lehnstuhl. Die Aussicht, eine Million Dollar zu verlieren, musste ihm körperliche Qualen bereiten, aber es war ihm nicht anzusehen. Der geborene Firmenunterhändler. »Es muss einen Weg geben, wie wir das bewerkstelligen können«, sagte er. Er klang ruhig. Ein professionelles Lächeln kräuselte seine Lippen. Er versuchte noch immer, ein Geschäft zu machen. Mein Boss verstand nicht, was sich abspielte.
     
    »Kennen Sie einen anderen Animator, der einen so alten Toten erwecken kann?«, fragte Gaynor.
     
    Bert blickte mich von unten an, dann auf den Boden, dann zu Gaynor. Sein Lächeln war dünn geworden. Er hatte inzwischen begriffen, dass wir über Mord redeten. Würde das etwas ändern?
     
    Ich hatte mich schon immer gefragt, wo Bert die Grenze zog. Gleich würde ich es erfahren. Die Tatsache, dass ich nicht einschätzen konnte, ob er den Vertrag ablehnen würde, sagt eine Menge über meinen Boss. »Nein«, antwortete er sanft, »nein, ich glaube, ich kann Ihnen auch nicht helfen, Mr Gaynor.«
     
    »Wenn es am Geld liegt, Ms Blake, ich kann das Angebot erhöhen.« Berts Schultern durchlief ein Zittern. Armer Bert, aber er verbarg es gut. Sonderpunkt für ihn. »Ich lasse mich nicht als Mörderin anheuern, Gaynor«, erwiderte ich. »Ich habe mich wohl verhört«, sagte Tommy mit den blonden Haaren. Ich schaute zu ihm hinüber. Seine Augen waren so leer wie zuvor. »Ich töte nicht für Geld.«
     
    »Sie töten Vampire für Geld«, widersprach

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