Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
er.
     
    »Legale Hinrichtungen, und ich tue es nicht um des Geldes willen«, erklärte ich. Tommy schüttelte den Kopf und bewegte sich von der Wand weg. »Ich hörte, Sie mögen es, Vampire zu pfählen. Und dass Sie nicht besonders darauf achten, wen Sie sonst noch umbringen, um an sie heranzukommen.«
     
    »Meine Informanten haben mir erzählt, dass Sie schon Menschen getötet haben, Ms Blake«, sagte Gaynor.
     
    »Nur in Notwehr, Gaynor. Ich morde nicht.« Bert stand jetzt. »Ich glaube, es ist Zeit zu gehen.«
     
    Eine flüssige Bewegung, und Bruno stand, die großen dunklen Hände locker und ein wenig gewölbt an der Seite. Ich tippte auf irgendeine Kampfsportart.
     
    Tommy schob das Sakko zur Seite und enthüllte seine Waffe wie ein altmodischer Revolverheld. Es war eine .357 Magnum. Sie würde ein sehr großes Loch machen.
     
    Ich stand nur da und sah die beiden an. Was konnte ich anderes tun? Ich wäre in der Lage, etwas mit Bruno anzustellen, aber Tommy hatte eine Kanone. Ich nicht. Das beendete gewissermaßen die Überlegung.
     
    Sie taten, als wäre ich hochgefährlich. Mit einsechsundsechzig bin ich nicht beeindruckend. Hat man jedoch Tote erweckt und ein paar Vampire getötet, wird man gleich von den Leuten als Ungeheuer angesehen. Manchmal ist das kränkend. Aber jetzt ... eröffnete es Möglichkeiten. »Glauben Sie wirklich, ich bin unbewaffnet hergekommen?«, fragte ich. Meine Stimme klang sehr sachlich.
     
    Bruno sah Tommy an. Der zuckte leicht die Achseln. »Ich habe sie nicht abgeklopft.«
     
    Bruno schnaubte. »Trotzdem, sie ist unbewaffnet«, sagte Tommy.
     
    »Wollen Sie Ihr Leben darauf wetten?«, fragte ich und lächelte dabei, während ich ganz langsam die Hand nach hinten schob. Tommy änderte leicht die Haltung, seine Hand schwebte über der Waffe. Wenn er es darauf ankommen ließ, würde ich sterben. Aber ich würde zurückkommen und bei Bert spuken.
     
    Gaynor sagte: »Nein. Es ist nicht notwendig, dass hier heute jemand stirbt, Ms Blake.«
     
    »Ja«, bestätigte ich, »nicht im Geringsten.« Ich schluckte meine Aufregung hinunter und zog vorsichtig die Hand von meiner imaginären Waffe weg. Tommy nahm die Hand von seiner wirklichen Waffe. Prima für uns.
     
    Gaynor lächelte wieder, wie ein freundlicher, bartloser Weihnachtsmann. »Sie wissen natürlich, dass es zwecklos wäre, der Polizei etwas zu erzählen.«
     
    Ich nickte. »Wir haben keinen Beweis. Sie haben uns nicht einmal gesagt, wen Sie von den Toten erwecken wollen und warum.«
     
    »Es stünde Aussage gegen Aussage.« »Und ich bin sicher, Sie haben einflussreiche Freunde.« Ich lächelte, als ich das sagte. Sein Lächeln wurde breiter, machte zwei Grübchen in seine fetten kleine Wangen. »Natürlich.«
     
    Ich kehrte Tommy und seiner Kanone den Rücken. Bert folgte mir. Wir traten hinaus in die flimmernde Sommerhitze. Bert sah ein wenig mitgenommen aus. Das stimmte mich fast wieder milde. Es tat gut zu wissen, dass Bert eine Grenze hatte, dass es etwas gab, das er nicht tun würde, nicht einmal für eine Million Dollar.
     
    »Hätten sie uns wirklich erschossen?«, fragte er. Seine Stimme klang nüchtern und fester, als der leicht glasige Blick vermuten ließ. Zäher Bert. Er schloss den Kofferraum auf, auch ungebeten.
     
    »Mit Harold Gaynors Namen in unserem Terminkalender und im Computer?« Ich nahm meine Pistole heraus und zog mir das Holster über. »Ohne zu wissen, bei wem wir den Besuch hier draußen erwähnt haben?« Ich schüttelte den Kopf. »Zu riskant.«
     
    »Warum haben Sie dann vorgegeben, bewaffnet zu sein?« Er sah mir in die Augen, und zum ersten Mal entdeckte ich in seinem Gesicht eine Unsicherheit. Der alte Geldsack brauchte ein Wort des Trostes, aber ich hatte gerade keins parat.
     
    »Weil ich mich hätte irren können.«
     
    2
     
    Das Brautmodengeschäft befand sich in St. Peters ganz in der Nähe der 70th Street West. Es hieß »Jungfernfahrt«. Süß. Daneben gab es eine Pizzeria und auf der anderen Seite einen Schönheitssalon. Er hieß »Salon Schöne der Dunkelheit«. Die Fenster waren geschwärzt und mit blutrotem Neon umrandet. Man konnte sich Fingernägel und Frisur von einem Vampir machen lassen, wenn man wollte.
     
    In den Vereinigten Staaten von Amerika war der Vampirismus erst seit zwei Jahren legal. Damit waren wir noch immer das einzige Land der Welt. Fragen Sie mich nicht, ich habe nicht dafür gestimmt. Es gab sogar eine Bewegung dafür, den Vampiren das

Weitere Kostenlose Bücher