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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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vollkommenen Verständnisses ruiniert hatte, indem ich uns beide zwang, die Sache auszusprechen, war ich glücklich. »Und außerhalb der Schule, haben Sie da Gewalttaten gesehen?«
     
    »Ich gehe zu Rockkonzerten.« Ich schüttelte den Kopf. »Ist nicht dasselbe.« »Wollen Sie auf etwas Bestimmtes hinaus?«, fragte er. »Sie hätten auf keinen Fall den dritten Zombie erwecken dürfen.«
     
    »Aber ich hab's geschafft, oder?« Er klang defensiv, aber ich ließ nicht locker. Wenn ich auf etwas hinauswill, bin ich vielleicht nicht taktvoll, aber dafür schonungslos.
     
    »Sie haben ihn erweckt und die Kontrolle verloren. Wenn ich nicht gekommen wäre, wäre der Zombie ausgebrochen und hätte jemandem etwas angetan.« »Es war nur ein Zombie. Die greifen keine Leute an.«
     
    Ich sah ihn eindringlich an, versuchte zu ergründen, ob er scherzte. Er scherzte nicht. Scheiße. »Sie wissen es wirklich nicht, hm?« »Was weiß ich nicht?«
     
    Ich hielt mir die Hände vors Gesicht und zählte bis zehn, langsam. Es war nicht Larry, auf den ich wütend war, sondern Bert. Aber Larry war zum Anschreien bequemer. Ich musste bis morgen warten und Bett anschreien. Aber Larry war gerade verfügbar. Wie praktisch.
     
    »Der Zombie hat sich Ihrer Kontrolle entzogen, Larry. Wäre ich nicht gekommen und hätte ihm kein Blut gegeben, dann hätte er sich selbst welches verschafft. Verstehen Sie?« »Ich glaube nicht.«
     
    Ich seufzte. »Der Zombie hätte jemanden angegriffen. Jemanden angebissen.« »Zombies, die Menschen angreifen, das ist Aberglaube, Gruselgeschichten.« »Wird das jetzt am College gelehrt?«, fragte ich. »Ja.«
     
    »Ich leihe Ihnen ein paar ältere Ausgaben des Animator. Glauben Sie mir, Larry, Zombies greifen Leute an. Ich habe schon gesehen, wie Menschen von ihnen getötet wurden.« »Sie wollen mir nur Angst machen«, sagte er. »Angst haben wäre besser als dumm sein.«
     
    »Ich habe ihn erweckt. Was wollen Sie denn von mir?« Er sah vollkommen ratlos aus.
     
    »Ich will, dass Sie begreifen, was heute Abend beinahe passiert wäre. Ich will, dass Sie begreifen, dass das kein Spiel ist, was wir hier treiben. Das sind keine Salontricks. Das ist Wirklichkeit und kann gefährlich werden.«
     
    »In Ordnung«, sagte er. Er hatte zu leicht eingeschwenkt. Er glaubte es eigentlich nicht. Er ließ mir nur meinen Willen. Aber es gibt Dinge, die kann man einem Menschen nicht beibringen. Er muss sie selbst erfahren. Ich wünschte, ich hätte Larry in Cellophan wickeln und auf ein Regal stellen können, wo er sicher und unangetastet bliebe, aber so läuft das Leben nicht. Wenn er lange genug in diesem Geschäft blieb, würde sich das Neue abstoßen. Aber das konnte man keinem erzählen, der gerade erst zwanzig war und den Tod noch nie gesehen hatte. So einer glaubt nicht an den schwarzen Mann.
     
    Ich hatte mit zwanzig an alles geglaubt. Plötzlich fühlte ich mich alt. Larry zog ein Päckchen Zigaretten aus der Manteltasche. »Bitte sagen Sie mir, dass Sie nicht rauchen«, sagte ich.
     
    Er sah mich an, mit großen, irgendwie verwirrten Augen. »Sie rauchen nicht?« »Nein.« »Und Sie mögen es nicht, wenn man in Ihrer Nähe raucht?« »Nein.« »Sehen Sie, mir ist im Augenblick reichlich unwohl. Ich brauche die Zigarette, in Ordnung?« »Brauchen?«
     
    »Ja, brauchen.« Er hielt eine schlanke, weiße Zigarette zwischen den Fingern. Das Päckchen war in der Tasche verschwunden. Ein Wegwerffeuerzeug war aufgetaucht. Er sah mich sehr fest an. Seine Hände zitterten nur ein bisschen.
     
    Scheiße. Er hatte bei seinem ersten Einsatz im Freien drei Zombies erweckt. Ich würde Bert etwas darüber erzählen, wie sinnvoll es war, Larry allein rauszuschicken.
     
    Da fiel mir ein, dass wir im Freien waren. »Rauchen Sie ruhig.« »Danke.«
     
    Er zündete die Zigarette an und saugte Nikotin und Teer in sich hinein. Rauch kringelte sich aus seinem Mund und seiner Nase wie kleine Geister. »Fühle mich schon besser«, stellte er fest.
     
    Ich zuckte die Achseln. »Aber rauchen Sie nicht bei mir im Wagen.«
     
    »Kein Problem«, sagte er. Die orangefarbene Glut leuchtete rhythmisch auf. Er schaute an mir vorbei und ließ den Rauch über seine Lippen ziehen, als er sagte: »Man ruft nach uns.«
     
    Ich drehte mich um, und tatsächlich, die Anwälte winkten uns. Ich kam mir vor wie ein Hausmeister, der gerufen wird, um das notgedrungene Durcheinander zu beseitigen. Ich stand auf, und Larry folgte mir.
     
    »Sicher,

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