Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
zu, drehte ganz langsam den Kopf, um uns besser sehen zu können. »Mr Javad, Sie erinnern sich an Sergeant Storr. Er hat jemanden mitgebracht, der mit Ihnen sprechen will.«
    »Die Frau ...«, sagte er. Er sprach mühsam und mit tiefer Stimme. Er schluckte vorsichtig und versuchte es noch einmal. »Die Frau vom Fluss.« Ich trat zu ihm. »Ja, ich war am Fluss.« »Haben mir geholfen.« »Ich habe es versucht.«
    Dolph kam näher. »Mr Javad, können Sie uns sagen, wer Ihnen das angetan hat?« »Hexen«, antwortete er. »Haben Sie >Hexen< gesagt?«, fragte Dolph. »Ja.«
    Dolph sah mich an. Er brauchte nicht zu fragen. Das war mein Gebiet. »Javad, haben Sie die Hexen gekannt? Ihre Namen?«
    Er schluckte wieder, und es hörte sich trocken an. »Nein.« »Wo haben sie das mit Ihnen gemacht?« Er schloss die Augen. »Wissen Sie, wo Sie waren, als sie Sie ... gehäutet haben?« »War betäubt.« »Wer hat Sie betäubt?« »Frau ... Augen.« »Was ist mit ihren Augen?« »Ozean.« Ich musste mich über ihn beugen, um das letzte Wort zu verstehen. Seine Stimme wurde immer schwächer.
    Plötzlich öffnete er die Augen weit. »Augen, Ozean.« Er stieß einen tiefen, heiseren Laut aus, als wollte er schreien und konnte nicht.
    Der Arzt kam. Er kontrollierte seine Lebensfunktionen und berührte ihn dabei so sanft wie möglich. Trotzdem wand sich der Naga vor Schmerzen.
    Der Arzt drückte auf einen Knopf am Bett. »Es ist Zeit für Mr Javads Medizin. Bringen Sie sie bitte jetzt.« »Nein«, sagte Javad. Er fasste meinen Arm. Er keuchte, hielt mich aber fest. Seine Haut fühlte sich an wie warmes rohes Fleisch. »Nicht der Erste.« »Nicht der Erste? Ich verstehe nicht.«
    »Andere.« »Das haben sie schon anderen angetan?« »Ja. Sie müssen sie schnappen.« »Das werde ich. Versprochen.«
    Er sank zurück und konnte doch nicht stillhalten. Die Schmerzen waren zu stark. Jede Bewegung tat ihm weh, aber er konnte nicht still liegen.
    Eine Krankenschwester kam mit einer Spritze herein. Sie steckte die Kanüle in seinen Venenkatheter. Kurz darauf wurde er ruhiger. Seine Lider schlossen sich flatternd. Der Schlaf kam, und in meiner Brust löste sich etwas. So starke Schmerzen waren schwer auszuhalten, selbst wenn an nur zusah.
    »Er wird aufwachen, und wir werden ihn erneut ruhig stellen müssen. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand so schnell heilt. Aber dass er diese Verletzung überlebt, heißt nicht, dass er keine Schmerzen leidet.«
    Dolph nahm mich auf die Seite. »Was bedeutet das alles mit den Augen und den anderen?«
    »Ich weiß es nicht.« Eine Halbwahrheit. Ich wusste nicht, was das mit den Augen bedeutete, aber ich vermutete, die »anderen« waren die vermissten Gestaltwandler.
    Zerbrowski kam herein. Er winkte Dolph heraus. Sie gingen zusammen auf den Flur. Die Krankenschwester und der Arzt machten sich an dem Patienten zu schaffen. Niemand hatte mich nach draußen gebeten, aber das war nur gerecht. Ich erzählte ihnen nichts, warum sollten sie mich einweihen?
    Die Tür öffnete sich, und Dolph winkte mir zu kommen. Wir gingen ein Stück über den Gang. Officer Kirlin war nicht auf ihrem Posten. Hatte wahrscheinlich Befehl erhalten, sich eine Weile zu verdrücken.
    »Ich kann keinen Vermisstenfall finden, mit dem Sie zu tun hätten«, begann Dolph. »Sie haben Zerbrowski auf mich angesetzt?« Dolph sah mich nur an. Seine Augen waren durch und durch kalt und distanziert - Polizistenaugen.
    »Bis auf den von Dominga Salvador«, widersprach Zerbrowski.
    »Anita hat gesagt, dass sie nicht weiß, was mit Mrs Salvador passiert ist«, sagte Dolph. Noch immer hatte er nur diesen harten Blick für mich. Er war sehr viel gelungener als bei Officer Kirlin.
    Ich widerstand dem Drang, mich zu winden. Dominga Salvador war tot. Ich wusste das, weil ich gesehen hatte, wie sie starb. Ich hatte den Abzug betätigt, metaphorisch gesprochen. Dolph vermutete, dass ich mit ihrem Verschwinden etwas zu tun hatte, aber er konnte es nicht beweisen, und sie war eine sehr böse Frau gewesen. Wenn man sie all der Taten überführt hätte, deren man sie verdächtigte, hätte das unweigerlich zur Todesstrafe geführt. Das Gesetz hat für Hexen nicht mehr Sympathie übrig als für Vampire. Ich hatte einen Zombie benutzt, um sie zu töten. Das genügte, um auch mich auf den elektrischen Stuhl zu schicken.
    Mein Piepser ging an. Der rettende Gong. Ich sah mir die Nummer an. Ich kannte sie nicht, aber das brauchte ich ja nicht zu verraten. »Ein

Weitere Kostenlose Bücher