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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Vollmondnacht zu tun bekamen, war Edward an meiner Seite keine schlechte Idee. Aber mir fiel nichts ein, wie das hätte gehen können. Dolph und Zerbrowski waren keine Flaschen, aber sie waren Polizisten. Sie durften niemanden erschießen, ohne ihm nicht jede Gelegenheit zum Aufgeben gegeben zu haben. Elvira Drew hatte einen Naga gehäutet. Ich war nicht sicher, ob ich ihr so eine Gelegenheit geben wollte. Ich war nicht sicher, ob wir es überleben würden.

36
     
    Elvira Drews Haus war zweigeschossig und von der Straße durch eine dichte Hecke aus Büschen und Bäumen getrennt. Man konnte vom Garten nichts sehen, ehe man in die Auffahrt einbog. Ringsherum erstreckten sich Wälder, so als hätte jemand das Haus hier abgestellt und dann vergessen.
    Ein Streifenwagen folgte uns über den Kiesweg. Dolph parkte hinter einem leuchtend grünen Grand Am. Der Wagen passte zu ihren Augen.
    Im Rasen steckte ein Verkaufsschild. Ein zweites lag daneben und wartete darauf, ebenfalls in den Boden gesteckt zu werden. Vermutlich draußen an der Straße. Im Wagen hingen zwei Kleidersäcke. Der Rücksitz war mit Kisten bepackt. Man plante eine rasche Flucht.
    »Wenn sie eine Mörderin ist, warum sollte sie dann ihre richtige Adresse angeben?«, fragte Zerbrowski.
    »Wir überprüfen unsere Klienten. Sie müssen einen Wohnsitz haben oder sonst wie beweisen, wer sie sind. Wir verlangen mehr Nachweise als die meisten Banken.« »Warum?«
    »Weil wir ab und zu einen Verrückten darunter haben. Oder einen von der Boulevardpresse. Wir müssen erfahren, mit wem wir es zu tun haben. Ich wette, sie hat versucht, bar zu bezahlen und ohne Ausweis, und als sie gebeten wurde, sich dreifach auszuweisen, war sie nicht vorbereitet. «
     
    Wir folgten ihm wie gute Soldaten. Dolph ging voran zur Tür. Officer Kirlin gehörte zu den Uniformierten. Ihr Partner war ein älterer Mann mit grauen Schläfen und einem kleinen, runden Bauch. Ich wettete dass der nicht wackelte wie eine Schüssel Gelee. Er hatte einen sauren Gesichtsausdruck, der sagte dass er schon alles gesehen ihm nichts davon gefallen hatte.
    Dolph klopfte an die Tür. Stille. Er klopfte fester. Die Tür zitterte. Elvira öffnete. Sie trug ein leuchtend grünes Kleid mit einem Gürtel. Ihr Make- up war auch diesmal perfekt. Der Nagellack passte zum Kleid. Die langen, blonden Haare hatte sie straff zurückgekämmt und mit einem Schal aus dem Gesicht gebundenen, der ein noch blaueres Grün hatte als ihr Kleid. Ihre Augen loderten in derselben Farbe.
     
    Dolph murmelte: »Augen wie der Ozean.« »Entschuldigen Sie, was soll das alles?« »Dürfen wir hereinkommen, Ms Drew?« »Aus welchem Grund?«
    Für einen Durchsuchungsbefehl war keine Zeit geblieben. Dolph war nicht einmal sicher gewesen, ob wir mit dem, was wir in der Hand hatten, einen bekommen würden. Die Augenfarbe der Person war nicht gerade ein Beweis.
    Ich spähte gewissermaßen hinter Dolph hervor und sagte: »Hallo, Ms Drew, wir müssen Ihnen ein paar Fragen wegen Louis Fane stellen.« »Ms Blake, ich wusste nicht, dass Sie für-die Polizei arbeiten.«
     
    Sie lächelte, ich lächelte. War Louie bei ihr? Hielt sie uns hin, während ihn gerade jemand umbrachte? Verfluchter Mist. Wenn die Polizei nicht dabei wäre, hätte ich die Pistole gezogen und wäre hineingegangen. Es birgt gewisse Nachteile, wenn man das Gesetz befolgen muss.
    »Wir untersuchen das Verschwinden von Mr Fane. Sie waren die Letzte, die ihn gesehen hat.«
    »Ach, du lieber Himmel.« Sie wich nicht von der Tür zurück. »Dürfen wir hereinkommen und Ihnen ein paar Fragen stellen?«, fragte Dolph.
    »Nun, ich weiß nicht, was ich Ihnen erzählen könnte. Mr Fane ist nicht zu unserer Verabredung gekommen. Ich habe ihn überhaupt nicht gesehen.«
    Sie stand da wie eine schöne, lächelnde Wand. »Wir müssen uns hier einmal umschauen, Ms Drew, nur für alle Fälle.« »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«
    Dolph sah sie an. »Nein, Ms Drew.« Ihr Lächeln blendete geradezu. »Dann tut es mir Leid, ich kann Sie nicht hereinlassen.«
    Ich packte sie vorne am Kleid und erfuhr, dass sie keinen BH trug. »Wir gehen entweder an Ihnen vorbei oder über Sie hinweg.«
    Dolphs Hand landete auf meiner Schulter. »Es tut mir Leid, Ms Drew. Ms Blake ist ein bisschen übereifrig.« Er quetschte die Worte durch die Zähne, aber er sprach sie aus.
    »Dolph ... « »Lassen Sie sie los, Anita, sofort.«
    Ich sah in die befremdlichen blaugrünen Augen. Sie lächelten noch immer,

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