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Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Anita Blake 04 - Giergige Schatten

Titel: Anita Blake 04 - Giergige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ausübung ihres Dienstes verwundet.«
    In seinem rundlichen Gesicht zeigte sich eine Regung. Vielleicht ein gewisses Bedauern. »Helden sind am Ende nichts weiter als tot, Ms Blake. Das sollten Sie sich besser merken.«
    »Auch die Bösen sterben irgendwann, Titus.«
    Er schob meinen Mantelärmel hoch und nahm mir das Messer ab. Er wog es in der Hand, prüfte die Balance. »Sonderanfertigung?«
    Ich nickte. »Ich weiß gute Ausrüstung zu schätzen.« »Behalten Sie's. Ich hol's mir später wieder.« Er kicherte. »Sie haben Mumm, Mädchen. Das muss ich zugeben.« »Und Sie sind ein beschissener Feigling.«
    Das Lachen verschwand. »Immer das letzte Wort haben zu müssen ist eine schlechte Angewohnheit, Ms Blake. Macht die Leute sauer.«
    »Das ist der Zweck.«
    Er wandte sich Edward zu. Eines musste ich Titus lassen: Er war gründlich. Er nahm ihm zwei Automatik, einen Derringer und ein Messer ab, das als Kurzschwert durchgegangen wäre. Ich hatte keine Ahnung, wo Edward das getragen hatte.
    »Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid? Die bescheuerte Kavallerie?«
    Edward sagte kein Wort. Wenn er still sein konnte, dann ich auch. Es gab zu viele Waffen, um einen wütend zu machen und die anderen zu überrumpeln. Wir waren an Leuten und Waffen in der Unterzahl. Das war kein guter Start in die Woche.
    »Und jetzt gehen wir alle nach unten«, sagte Titus. Wir wollen, dass ihr alle bei der Jagd mitmacht. Wir lassen euch in den Wald laufen. Wenn ihr uns entkommt, seid ihr frei. Dann könnt ihr zur Polizei rennen und uns ausliefern. Wenn ihr vorher irgendwelche Tricks versucht, erschießen wir euch. Haben das alle verstanden?«
    Wir sahen ihn stumm an. »Ich kann euch nicht hören.« »Ich habe gehört, was Sie gesagt haben«, antwortete ich. »Und wie ist es mit dir, Blondie?« »Ich habe es gehört«, sagte Edward. »Wolfsmann, du auch?« »Nennen Sie mich nicht so«, sagte Richard. Er klang auch nicht besonders verängstigt. Gut.
    Wenn man schon sterben muss, dann wenigstens tapfer. Das macht den Feind sauer.
    »Können wir jetzt die Hände runternehmen?«, fragte ich. »Nein«, sagte Titus.
    Mein linker Arm fing an zu pochen. Wenn das das Schmerzhafteste war, was mir heute Nacht passieren sollte, hatte ich gewonnen.
    Aikensen ging voraus. Als Nächster Richard, und der dunkelhaarige Mann starrte ihm in den Rücken. Dann der Bärtige. Dann ich. Titus. Edward. Grauhaar und sein Gewehr. Kaspar machte den Schluss. Eine schöne Parade.
    Die Treppe führte zu einer natürlichen Höhle unter dem Haus. Sie betrug etwa zwanzig mal zehn Meter, die Decke war nicht höher als dreieinhalb. An der hinteren Wand gab es einen Stolleneingang. Die elektrischen Birnen tauchten alles in grelles, gelbes Licht. In den Granit waren zwei Käfige eingelassen. In einem lag Jason zusammengekauert wie ein Fötus. Als wir einer nach dem anderen herein marschierten, rührte er sich nicht einmal.
    »Was haben Sie mit ihm gemacht?«, fragte Richard. »Wollten, dass er sich vor uns verwandelt«, sagte Titus. »Vögelchen hier meinte, er wäre eine leichte Beute.«
    Kaspar wirkte unangenehm berührt. Ob es die Vögelchen-Benennung war oder Jasons Sturheit, war schwer zu sagen. »Er wird sich vor uns verwandeln.«
    »Das sagen Sie«, erwiderte Grauhaar. Kaspar blickte ihn stirnrunzelnd an.
    Aikensen öffnete den leeren Käfig. Er blutete noch immer. Er hielt sich ein Knäuel Kleenex an die Nase, aber das nützte nicht viel. Das Knäuel war blutrot.
    »Rein mit dir, Wolfie«, befahl Titus. Richard zögerte.
    »Mr Carmichael, den Jungen, wenn ich bitten darf« Braunhaar hob seine 9mm und zog eine 22er aus dem Hosenbund. Er zielte auf Jasons gekrümmte Gestalt.
    »Wir haben überlegt, dass wir ihm sowieso eine Kugel reinjagen. Mal sehen, ob ihn das nicht umstimmen kann, sich zu verwandeln. Jetzt ab in den Käfig.«
    Richard blieb stehen. Carmichael steckte den Lauf durch die Gitterstäbe und zielte an seinem Arm entlang.
    »Nicht«, sagte Richard. »Ich tue es.« Er ging in den Käfig. »Jetzt du, Blondie.«
    Edward widersprach nicht. Er ging einfach hinein. Er nahm das alles viel besser, als ich gedacht hätte.
    Aikensen schloss die Tür ab, dann ging er zu dem anderen Käfig hinüber. Er schloss ihn nicht auf. Er wartete mit dem durchweichten Kleenex an der Nase. Ein Tropfen Blut fiel auf den Boden.
    »Du wirst die Räumlichkeiten mit unserem jungen Freund teilen.«
    Richard griff in die Gitterstäbe seines Käfigs. »Sie können sie nicht da

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