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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Abend ... »Verzeih bitte. Du hast recht. Ich verstehe das nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass dir Robert das Geringste bedeutet, außer eine Stärkung deiner Macht.«
     
    »Dann verstehst du mich überhaupt nicht, ma petite. Er war über hundert Jahre lang mein Gefährte. Nach so langer Zeit würde ich selbst um einen dahingegangenen Feind trauern. Robert war nicht mein Freund, aber er war mein. Ich habe ihn bestraft, ich habe ihn belohnt, ich habe ihn beschützt. ,Jetzt habe ich ihn im Stich gelassen.«
     
    Er blickte zu mir auf, die Augen traurig und fremd. »Ich bin dir dankbar, dass du dich um Monica gekümmert hast. Das Letzte, was ich für Robert tun kann, ist, dass ich für seine Frau und sein Kind sorge. Es wird ihnen an nichts fehlen.«
     
    Plötzlich stand er mit einer geschmeidigen Bewegung auf »Komm, ma petite. Ich möchte dir unser Zimmer zeigen.« Ein Wort dabei gefiel mir gar nicht, aber ich widersprach nicht. Dieser neue, kultivierte, gefühlvolle Jean-Claude hatte mich verwirrt.
     
    »Wer sind die anderen zwei auf dem Bild?« Er warf einen Blick darauf. »Julianna und Asher. Sie war sein menschlicher Diener. Wir sind an die zwanzig Jahre lang zusammen gereist.«
     
    Gut. Jetzt konnte er mir nicht mehr mit irgendwelchem Unsinn kommen, die Kleider seien Kostüme. »Du bist zu jung, als dass du ein Musketier hättest sein können.« Er blickte mich an, völlig ausdruckslos, seine Miene verriet nichts. »Was meinst du nur, ma petite?« »Versuche es erst gar nicht. Die Kleidung gehört ins 17. Jahrhundert, etwa in die Zeit von Dumas' Die drei Musketiere. Als wir uns kennen lernten, hast du mir gesagt, du seist zweihundertzehn. Irgendwann vermutet(, ich, dass du gelogen hast, dass du näher an den dreihundert seist.«
     
    »Wenn Nikolaos mein wirkliches Alter gewusst hätte, hätte sie mich vielleicht umgebracht, ma petite.« »Ja, deine Vorgängerin war ein wirkliches Miststück. Aber sie ist tot. Wozu noch lügen?«
     
    »Du meinst, warum ich dich belüge?«, sagte er. Ich nickte. »Ja, das ist genau, was ich meine.« Er schmunzelte. »Du bist ein Totenbeschwörer, ma petite. Man sollte meinen, du kannst mein Alter auch ohne meine Hilfe bestimmen.«
     
    Ich versuchte, sein Gesicht zu ergründen, aber es gelang mir nicht. »Du warst schon immer schwer zu durchschauen, das weißt du.«
     
    »Bin ich froh, dass ich auf manchen Gebieten noch eine Herausforderung bin.«
     
    Ich ließ das durchgehen. Er wusste genau, wie groß die Herausforderung durch ihn war, aber zum ersten Mal seit langem war ich beunruhigt. Das Alter eines Vampirs zu bestimmen war eines meiner Talente, keine exakte Wissenschaft, bei der man sicher sein konnte, aber ich war gilt darin. Ich hatte noch nie so weit daneben geschätzt. »Hun dert Jahre älter, du meine Güte.«
     
    »Bist du so sicher, dass es nur hundert Jahre sind'«
     
    Ich starrte ihn an. Ich ließ seine Macht gegen mein(, Haut schlagen, wälzte sie prüfend im Kopf. »Ziemlich sicher.«
     
    Er lächelte. »Zieh die Stirn nicht so kraus, ma petite. Dass ich mein Alter verbergen kann, zählt zu meinen Talenten. Solange Asher mein Gefährte war, gab ich vor, ein Jahrhundert älter zu sein. Das verschaffte uns die Freiheit. die Ländereien anderer Meister zu durchstreifen.«
     
    »Weshalb versuchst du jetzt nicht mehr, älter zu erscheinen?« »Asher brauchte Hilfe, und ich war nicht Meister genug, um ihm zu helfen.« Er sah zu dem Porträt auf. »Ich ... habe mich erniedrigt, um ihm Hilfe zu verschaffen.« »Warum?«
     
    »Die Kirche lehrte, dass Vampire durch heilige Dinge geheilt werden könnten. Sie banden Asher mit heiligen Gegenständen und silbernen Ketten. Sie setzten Weihwasser gegen ihn ein, tropfenweise, haben versucht, seine Seele zu retten.«
     
    Ich sah zu dem schönen, lächelnden Gesicht hinauf. Ich war einmal von einem Meistervampir gebissen worden und hatte mir die Wunde mit Weihwasser reinigen lassen. Das hatte sich angefühlt, als würden mir glühende Eisen unter die Haut gestoßen, als hätte sich mein Blut in siedendes Öl verwandelt. Ich erbrach mich und schrie und hielt mich für sehr tapfer, weil ich nicht in Ohnmacht fiel. Das war nur eine einzelne Bisswunde und nur einmal gewesen. Tröpfchenweise von Quasi-Säure ins Jenseits befördert zu werden gehörte zu den obersten fünf Todesarten, die ich nicht durchmachen wollte.
     
    »Was passierte mit Julianna?« »Sie wurde als Hexe verbrannt.« »Wo warst du?«
     
    »Ich war auf

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