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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dergleichen. Richard hätte es nicht verstanden.
     
    »Ich freue mich auf dich«, sagte er. »Sogar im Zirkus?« »Egal wo. Ich liebe dich.« »Ich liebe dich auch.«
     
    Wir legten auf. Keiner sagte auf Wiedersehen. Eine Freud'sche Fehlleistung vielleicht.
     
    Ich mochte wetten, dass Richard und Jean-Claude einen Grund zu streiten finden würden, und ich war wirklich „„ müde, um mich da einzumischen. Aber wenn ich Richard gesagt hätte, er solle wegbleiben, hätte er angenommen, ich wollte mit Jean-Claude allein sein, was ganz sicher nicht stimmte. Also würden sie ihren kleinen Kamp( bekommen. Offen gestanden hatte ich mir auch schon einen Kampf vorgenommen, einen, der mich, Jean-Claude und Damian einschloss. Sie hatten im Dance Macabre gegen das Gesetz verstoßen, und zwar so weit, dass ich beim richtigen Richter für Damian einen Hinrichtungsbefehl erwirken konnte. Wir hatten vielleicht einen großen ruhmreichen Entscheidungskampf vor uns.
     
    Ich fragte mich, wer wo schlafen würde und mit wem.
     

21
     
    Der Zirkus der Verdammten ist eine Kombination aus Kostümfest, Zirkus und niederen Gefilden der Hölle. An der Fassade tanzen Clowns mit Reißzähnen über dem Neonschriftzug. An den Seitenwänden prangen Transparente und verkünden: »Sehen Sie Leichen aus den Gräbern steigen. Sehen Sie die Lamia - halb Schlange, halb Frau.« In diesem Zirkus gibt es keine Tricks, alles Angekündigte ist vollkommen echt. Er ist eine der wenigen Vampirattraktionen für Touristen, wo auch Kinder eingelassen werden. Wenn ich ein Kind hätte, ich brächte es nicht einmal in die Nähe dieses Ortes. Nicht einmal ich fühlte mich dort sicher.
     
    Edward hatte mich in der Polizeistation abgeholt, genau wie er gesagt hatte. Meine Aussage hatte drei Stunden gedauert, nicht zwei. Der einzige Grund, warum ich so früh fertig wurde, war, dass Bob, Catherines Mann und Anwaltskollege, schließlich von ihnen verlangte, sie sollten mich anklagen oder gehen lassen. Ehrlich gesagt dachte ich, sie würden mich anklagen. Aber ich hatte drei Zeugen, die aussagten, dass es Notwehr war, und die mich nie zuvor gesehen hatten. Das half. Der Staatsanwalt erhebt bei Notwehr normalerweise keine Anklage. Normalerweise.
     
    Edward brachte mich durch einen Seiteneingang in den Zirkus. Über der Tür brannte keine Lampe, um sie besonders zu kennzeichnen, und es gab auch keine Klinke. Ed_ ward klopfte. Die Tür ging auf, und wir traten ein.
     
    Jason schloss hinter uns zu. Ich hatte ihn im Danse Macabre gar nicht gesehen. An seine Aufmachung hätte ich mich bestimmt erinnert. Er trug ein ärmelloses Plastikhemd, das ihm auf den Leib modelliert war. Die Hosen bestanden halb aus knittrigem blauen Stoff, der aussah wie eine Folie, und hatten ovale Plastikfenster, durch die man auf Oberschenkel, Waden und Po blickte.
     
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. »Bitte sag mir, dass Jean-Claude dich das nicht draußen tragen lässt, wo alle Leute dich sehen können.« Jason grinste mich an und drehte mir kurz den Hintern zu. »Gefällt es dir nicht?«
     
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte ich. »Hebt euch das Thema Mode für später auf, wenn wir in Sicherheit sind«, bat Edward. Er warf einen Blick auf die Tür zu unserer Rechten, durch die man in den Hauptraum des Zirkus kam. Sie war nie verschlossen, obwohl darüber ein Schild war mit »Zutritt nur für Personal«. Wir standen zwischen Steinmauern, wo eine nackte Glühbirne von der Decke hing. Das war der Lagerbereich. In der hinteren Wand gab es eine dritte Tür. Dahinter war eine Treppe und die finsteren Regionen, wo die Vampire tagsüber schliefen.
     
    »Du hast mich noch schnell genug unter der Erde, Edward.«
     
    Er sah mich für einen langen Augenblick an. »Du hast versprochen, dich vierundzwanzig Stunden zu verstecken. Kein Schritt nach draußen, egal aus welchem Grund. Geh nicht einmal in den Veranstaltungsraum, wenn der Zirkus geöffnet hat. Bleibe auf jeden Fall unten.«
     
    »Aye, aye, Captain.« »Das ist kein Spaß, Anita.«
     
    Ich zupfte an der kugelsicheren Weste, die ich mir über das Kleid gezogen hatte. Sie war mir zu groß, zu warm und zu unbequem. »Wenn ich das glauben würde, hätte ich mir dieses Ding nicht angezogen.«
     
    »Wenn ich wiederkomme, bringe ich dir eine mit, die passt.« Ich begegnete seinen hellblauen Augen und sah darin etwas vollkommen Neues. Er war besorgt. »Du glaubst wirklich, dass sie mich umbringen.«
     
    Er sah nicht weg. Er schreckte nicht

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