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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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über die Haut wie sein Atem, warm und eindringlich. Das war ein Vampirtrick, der nicht weiter schwierig war, aber er war unser Vorspiel in der Öffentlichkeit geworden. Allein taten wir andere Dinge.
     
    »Keine Entschuldigungen, ma petite«, flüsterte er mir gegen die Wange. »Du weißt, es freut mich, dass du mich ... berauschend findest.« Er lachte wieder, und ich stieß ihn weg. »Geh, setz dich auf deine Tischseite. Du warst lange genug hier, um zu wissen, was du möchtest.«
     
    Er schob seinen Stuhl pflichtschuldigst vor sein Gedeck. »Ich habe, was ich möchte, ma petite.«
     
    Ich musste die Augen niederschlagen und durfte ihn nicht ansehen. Die Hitze stieg mir ins Gesicht, ich konnte nichts dagegen tun.
     
    »Wenn du natürlich das Menü meinst, so ist das eine andere Frage.« »Du zerrst an meinen Nerven«, sagte ich. »Und an manchem anderen.«
     
    Ich glaubte nicht, noch mehr erröten zu können. Ich hatte mich geirrt. »Lass das.« »Ich liebe es, dass ich dich zum Erröten bringen kann. Das ist charmant.«
     
    Sein Ton brachte mich zum Lächeln, ganz gegen meinen Willen. »Das ist kein Kleid, um charmant zu sein. Ich wollte sexy und raffiniert wirken.« »Kannst du nicht gleichzeitig charmant, sexy und raffiniert sein? Oder gibt es eine Regel dagegen?« »Sehr wendig«, sagte ich.
     
    Er probierte einen Unschuldsblick und versagte. Er war so manches, aber bestimmt nicht unschuldig.
     
    »Nun lass uns über das Menü verhandeln«, bat ich. »Du hörst dich an, als sei es eine schwierige Aufgabe.« Ich seufzte. »Bevor du kamst, dachte ich, Essen sei dazu da, dass man nicht verhungert. Ich werde mich nie so fürs Essen begeistern können wie du. Es ist ja fast ein Fetisch für dich.«
     
    »Das wohl kaum, ma petite.« »Dann eben ein Hobby.« Er nickte. »Vielleicht.« »Erzähle mir einfach, was dir auf der Karte gefällt, dann können wir verhandeln.« »Du brauchst lediglich zu kosten, was ich bestelle. Du brauchst es nicht zu essen.«
     
    »Nein, Schluss mit der Kosterei. Ich habe zugenommen. Und ich nehme sonst nie zu.«
     
    »Du hast vier Pfund zugenommen, so wurde mir gesagt. Dabei habe ich eifrig nach diesen Phantompfunden gesucht und konnte sie nicht finden. Sie bringen dein Gewicht auf die Summe von hundertzehn Pfund, korrekt?« »So ist es.« »Oh, ma petite, das ist gigantisch.«
     
    Ich sah ihn an, aber nicht freundlich. »Necke eine Frau niemals mit ihrem Gewicht, Jean-Claude. Zumindest keine amerikanische Frau des zwanzigsten Jahrhunderts.« Er breitete entschuldigend die Arme aus. »Ich bitte vielmals um Vergebung.« »Wenn du dich entschuldigst, versuche nicht zu schmunzeln. Das ruiniert die Wirkung«, erklärte ich.
     
    Sein Lächeln wurde breiter, bis die Spitzen der Reißzähne blitzten. »Ich werde es mir merken.«
     
    Der Kellner kam mit meinen Getränken. »Möchten Sie bestellen oder brauchen Sie noch ein paar Minuten?« Jean-Claude sah mich an. »Ein paar Minuten noch.« Die Verhandlungen begannen.
     
    Zwanzig Minuten später war meine Cola leer und wir wussten, was wir wollten. Der Kellner kam mit gezücktem Stift und hoffnungsvoll.
     
    Bei der Vorspeise hatte ich gewonnen, darum nahmen wir keine. Ich hatte den Salat aufgegeben und ließ ihm seine Suppe. Kartoffel-Lauch-Suppe, na ja, es gab Schlimmeres. Das Steak wollten wir beide.
     
    »Das kleine, bitte«, sagte ich zu dem Kellner. »Wie möchten Sie es?« »Halb durch und halb englisch.«
     
    Der Kellner sah mich verständnislos an. »Verzeihung?« »Es ist ein 225-Gramm-Stück, nicht wahr?« Er nickte. »Schneiden Sie es durch und braten sie die eine Hälfte durch, die andere englisch.« Er runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass das geht.«
     
    »Bei diesen Preisen sollten Sie die Kuh an den Tisch bringen und ein rituelles Opfer veranstalten können. Tun Sie es einfach.« Ich reichte ihm die Karte. Er nahm sie.
     
    Mit konstant gerunzelter Stirn wandte er sich Jean-Claude zu. »Und Sie, Sir?«
     
    Jean-Claude bedachte ihn mit einem kleinen Lächeln. »Ich werde heute Abend nichts zu essen bestellen.« »Hätten Sie denn gerne einen Wein, Sir?« »Ich trinke niemals ... Wein.« Jean-Claude konnte sich das nie verkneifen.
     
    Ich hustete meine Cola über das Tischtuch. Der Kellner tat alles, nur den Heimlich-Handgriff unterließ er. Jean-Claude lachte, bis ihm die Tränen aus den Augenwinkeln rollten. Man konnte es bei der Beleuchtung nicht gut erkennen, aber ich wusste, dass die Tränen einen

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