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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ein Buch darüber brauchen, oder einen guten Vortrag.
     
    Jean-Claude hatte bei Demiche's reserviert, einem sehr netten Restaurant. Ich hatte nach Hause hetzen müssen, in mein neu gemietetes Haus, um mich umzuziehen. Dadurch war es so spät geworden, dass ich mich erst im Restaurant mit ihm treffen konnte. Wenn ich schick ausging, hieß das Problem immer, wohin mit den Waffen. Für das verdeckte Tragen von Pistolen waren Abendkleider die größte Herausforderung.
     
    In einem förmlichen Outfit ließen sie sich besser verbergen, aber das Ziehen der Waffe war schwieriger. Alles Enganliegende machte das Verstecken unmöglich. Heute Abend trug ich ein kleines Schwarzes mit Spaghettiträgern. Die Seitenschlitze reichten so hoch, dass ich schwarze Strümpfe und schwarze Spitzenunterwäsche tragen musste. Ich kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich irgendwann unachtsam sein würde und jemandem einen Blick auf meine Unterwäsche ermöglichte. Und wenn ich nach der Waffe greifen müsste erst recht. Warum sie also tragen? Antwort: Ich hatte eine 9-mm-Firestar in einen Bauchgurt gesteckt.
     
    Der Bauchgurt war ein Gummiband, der über der Unterwäsche getragen wurde. Er war speziell für Oberhemden gedacht. Man ziehe das Hemd mit der linken Hand aus der Hose, greife mit der rechten Hand nach der Waffe und beginne zu schießen. Meistens war der Bauchgurt bei Abendkleidern nicht geeignet, weil man erst meterweise Stoff zu raffen hatte, ehe man an die Waffe herankam. Er war besser als nichts, aber nur wenn der Schurke Geduld hatte. Bei diesem Kleid brauchte ich jedoch nur in den Seitenschlitz nach oben zu greifen. Ich müsste die Pistole heraus und nach unten ziehen und unter dem Kleid hervorholen. Das wäre noch immer nicht besonders schnell, aber auch nicht schlecht. Bei einem eng anliegenden Kleid nützte der Gurt allerdings nichts. Niemand setzt Speck an in Form einer Pistole.
     
    Ich hatte tatsächlich einen trägerlosen BH gefunden, der farblich zum Slip passte, so dass ich also in Spitzenwäsche dastünde, sobald ich Waffe und Kleid ablegte. Die Schuhe hatten höhere Absätze, als ich normalerweise für mich aussuchte, aber andernfalls hätte ich den Saum umnähen müssen, und da ich mich weigerte zu nähen, blieben nur die Absätze.
     
    Der Nachteil der Spaghettiträger war, dass sie meine Narben voll zur Geltung brachten. Ich hatte überlegt, ein passendes Jäckchen zu kaufen, aber dieses Kleid war nicht dazu gedacht. Also abhaken. Jean-Claude kannte die Narben, und die paar Leute, die mich deswegen anstarren würden, sollten sich ruhig sattsehen.
     
    Beim Make-up - Lidschatten, Rouge und Lippenstift - wurde ich immer besser. Der Lippenstift war rot - knallrot. Aber ich konnte die Farbe tragen. Blasse Haut, schwarze lockige Haare, dunkelbraune Augen: genau die Kontraste, die das leuchtende Rot brauchte. Ich kam mir todschick vor, bis ich Jean-Claude sah.
     
    Er saß an einem Tisch und wartete auf mich. Ich konnte ihn vom Eingang aus sehen. Zwischen mir und dem Platzanweiser waren noch zwei Leute, aber das machte mir nichts aus. Ich genoss solange den Anblick.
     
    Jean-Claudes Haare sind schwarz und lockig, aber er hatte etwas damit gemacht, so dass sie ihm glatt und fein über die Schultern fielen und nur unten eine Innenwelle hatten. Sein Gesicht wirkte noch feiner als sonst, wie zerbrechliches Porzellan. Er war schön, nicht gut aussehend. Ich wusste nie so genau, was sein Gesicht vor einer femininen Ausstrahlung bewahrte - der Wangenbogen, die Kinnlinie oder sonst was. Man käme nicht auf die Idee, ihn für unmännlich zu halten. Er trug Königsblau, eine Farbe, die ich noch nie an ihm gesehen hatte. Seine kurze Jacke aus einem glänzenden, fast metallischen Stoff war mit schwarzer Spitze überzogen. Das Hemd war nach Art des 17. Jahrhunderts gerüscht, aber kräftig blau, einschließlich der Rüschen, die sein Gesicht umrahmten und aus den Jackenärmeln flossen, so dass seine schlanken, weißen Hände nur halb zu sehen waren.
     
    Er hielt ein leeres Weinglas in der Hand, drehte den Stiel zwischen den Fingern und beobachtete, wie sich das Licht in dem Kristall fing. Er durfte an Wein nur nippen und das bedauerte er.
     
    Der Oberkellner führte mich zwischen den Tischen hindurch zu ihm. Jean-Claude sah auf, und der volle Anblick seines Gesichts schnürte mir die Brust zusammen. Plötzlich hatte ich Mühe, zu atmen. Dieses Blau so nah an seinem Gesicht machte seine Augen noch blauer, als ich sie bisher

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