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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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petite?« »Ich fand mich todschick, bis ich dich gesehen habe. Jetzt fühle ich mich wie eine der garstigen Stiefschwestern.«
     
    Er machte ein missbilligendes Geräusch. »Du weißt, dass du hübsch bist, ma petite. Soll ich deine Eitelkeit nähren, indem ich dir sage, wie sehr?« »Ich war nicht auf Komplimente aus.« Ich machte eine abwehrende Geste. »Du siehst toll aus.«
     
    Er lächelte und neigte den Kopf, so dass seine Haare nach vorn fielen. »Merci, ma petite.« »Hast du dir die Haare glätten lassen?«, fragte ich. »Es sieht klasse aus«, fügte ich hastig hinzu, was es auch tat, aber ich hoffte trotzdem, es würde nicht so bleiben. Mir gefielen seine Locken.
     
    »Was würdest du sagen, wenn es so wäre?« »Wenn es so wäre, hättest du ja gesagt. Du willst mich nur necken.« »Würdest du den Verlust der Locken beklagen?«, fragte er. »Ich könnte es dir ja heimzahlen«, schlug ich vor.
     
    Er riss spöttisch entsetzt die Augen auf. »Doch nicht mit deiner größten Zier, ma petite, mon Dieu.« Er lachte über mich, aber daran war ich gewöhnt.
     
    »Ich wusste gar nicht, dass man so enge Leinenhosen bekommt«, sagte ich. Sein Lächeln wurde breiter. »Und ich habe nicht gewusst, dass man unter einem so ... schmalen Kleid eine Pistole verstecken kann.« »Solange ich keinem um den Hals falle, wird sie niemand bemerken.« »Wie wahr.«
     
    Ein Kellner kam und fragte, ob wir etwas zu trinken wollten. Ich bestellte Wasser und Cola. Jean-Claude lehnte ab. Wenn er bestellte, dann nur Wein.
     
    Jean-Claude rückte mit seinem Stuhl herüber, um näher bei mir zu sitzen. Wenn das Essen käme, würde er sich wieder vor sein Gedeck setzen, aber das Menü auszuwählen war Teil des Vergnügens. Ich hatte mehrere Verabredungen zum Essen gebraucht, um zu begreifen, was ean-Claude wollte oder vielmehr brauchte. Ich war sein menschlicher Diener. Ich trug drei seiner Zeichen. Eine Nebenerscheinung des zweiten Zeichens war, dass er durch mich Nahrung aufnehmen konnte. Wenn wir auf einer langen Seereise wären, bräuchte er sich nicht von irgendwelchen Menschen auf dem Schiff zu ernähren. Er könnte eine Zeit lang nur durch mich leben. Er konnte sogar das Essen durch mich schmecken.
     
    Zum ersten Mal nach fast vierhundert Jahren konnte er eine Mahlzeit genießen. Ich musste sie für ihn essen, aber er konnte sie schmecken. Verglichen mit ein paar anderen Dingen, die er durch den Bund gewonnen hatte, war das trivial, doch dieses schien ihn am meisten zu freuen. Er bestellte das Essen mit kindlicher Freude und sah mir beim Kauen zu, während er mit meinem Gaumen schmeckte. Wenn wir miteinander allein wären, würde er sich wie eine Katze auf den Rücken drehen und die Hände vor den Mund drücken, um jede Geschmacksnuance auszukosten. Das war das einzige, was ich an ihm süß fand. Er war hinreißend, lustvoll, aber selten süß. Seit ich mit ihm essen ging, hatte ich in sechs Wochen vier Pfund zugenommen.
     
    Er legte den Arm auf meine Rückenlehne, und wir lasen zusammen die Speisekarte. Er lehnte sich dicht genug heran, dass seine Haare meine Wange streiften. Der Duft seines Parfüms, oh, Verzeihung, seines Eau de Cologne streichelte meine Haut. Aber wenn das ein Eau de Cologne war, was Jean-Claude trug, dann war Brut ein Insektenspray.
     
    Ich rückte ein wenig von seinen Haaren weg, hauptsächlich weil ich sonst nichts anderes als seine Nähe im Kopf gehabt hätte. Wenn ich seine Einladung angenommen hätte mit ihm Zirkus der Verdammten zu leben, hätte die Leidenschaft vielleicht schon nachgelassen. Doch ich hatte in Rekordzeit im Hinterland ein Haus gemietet, damit meine Nachbarn nicht mehr beschossen wurden. Deshalb war ich nämlich aus meiner vorigen Wohnung ausgezogen, Ich konnte das Haus nicht leiden. Ich war kein Haustyp. Ich war der Eigentumswohnungstyp. Aber auch Besitzer von Wohnungen hatten Nachbarn.
     
    Die Spitze auf seinem Jackett an meinen nackten Schultern war kratzig. Er legte eine Hand auf meine Schulter, streichelte mich mit den Fingerspitzen. Sein Bein streifte meinen Oberschenkel, und plötzlich merkte ich, dass ich kein einziges Wort von dem, was er sagte, gehört hatte. Es war peinlich.
     
    Er unterbrach sich und blickte mich an, musterte mich aus einer Handbreit Entfernung mit diesen außergewöhnlichen Augen. »Ich habe dir meine Menüwahl erläutert. Hast du überhaupt zugehört?«
     
    Ich schüttelte den Kopf »Entschuldige.«
     
    Er lachte, und das Lachen schwebte mir

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