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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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für mich ein rotes Kreuz im Kalender. Die gute Nachricht war, dass keine der Verletzungen meine war. Die schlechte Nachricht war, dass sich das noch ändern konnte. Alpha oder nicht, Zane war ein Gestaltwandler, und die können mittelgroße Elefanten stemmen. Aufs Armdrücken mit ihm würde ich verzichten. Ich würde nicht nur verlieren, er würde mir wahrscheinlich den Arm ausreißen und aufessen. Die meisten Lykanthropen geben sich Mühe, wie Menschen zu erscheinen, aber Zane war bei solchen Kleinigkeiten bestimmt nicht zimperlich.
     
    Allerdings wollte ich lieber vermeiden, Zane zu töten. Nicht aus Barmherzigkeit, sondern aufgrund der Überlegung, dass er mich vielleicht zwingen würde, es in der Öffentlichkeit zu tun, und ich wollte nicht im Gefängnis landen. Dass mir die Strafe mehr Probleme machte als das Verbrechen, sagte einiges über meinen moralischen Zustand aus. An manchen Tagen kam mir der Gedanke, dass ich mich allmählich zum Soziopathen entwickelte. An anderen Tagen fand ich, dass das längst passiert war.
     
    Ich hatte jederzeit versilberte Kugeln in meiner Pistole. Silber wirkte bei Menschen genauso gut wie bei übernatürlichen Wesen. Wozu auf normale Munition wechseln, wenn sie nur Menschen und wenige andere Wesen erledigt? Vor ein paar Monaten allerdings war ich einem Elfen begegnet, der mich beinahe umgebracht hätte. Bei Elfen wirkte Silber nicht, sondern nur normales Blei. Darum war ich dazu übergegangen, ein paar gewöhnliche Patronen Handschuhfach mitzunehmen. Ich pellte die vorderen zwei Silberpatronen aus dem Ladestreifen und ersetzte sie durch Blei. Dadurch hatte ich zwei Kugeln, um Zane zu mutigen, ehe es für ihn tödlich werden würde. Aber seien Sie versichert: wenn er mich weiter anging, nachdem ich ihm die zwei Glazer-Kugeln verpasst hatte, was höllisch weh tat, auch wenn die Wunde schnell zuheilte, würde meine erste Silberkugel nicht auf eine Verwundung zielen.
     
    Erst als ich durch die Tür ging, fiel mir ein, dass ich Nathaniels Nachnamen nicht wusste. Stephens Name würde nichts nützen. Mist. Das Wartezimmer war voll, Frauen mit weinenden Säugen, Kinder, die zwischen den Stühlen tobten und zu niemandem gehörten, ein Mann mit einem blutigen Fetzen um die Hand, Leute ohne sichtbare Erkrankung, die stumpf in den Raum starrten. Stephen war nirgends zu sehen.
     
    Geschrei, splitterndes Glas, schepperndes Metall. Am e des Ganges kam eine Krankenschwester aus einer gerannt. »Rufen Sie die Sicherheitsabteilung, schnell!« Schwester hinter der Anmeldung drückte hektisch die      
    Nennen Sie es Intuition, ich hatte jedenfalls das starke Gefühl, zu wissen, wo Stephen und Zane sich aufhielten. Ich zückte vor der Schwester meinen Ausweis. »Ich gehöre Regional Preternatural Investigation Team. Kann ich helfen?«
     
    Die Schwester packte meinen Arm. »Sie sind Polizistin?« »Ich gehöre zur Polizei, ja.« Eine irreführende Antwort, wie sie besser nicht sein könnte. Als ziviles Anhängsel eines Polizeidezernats lernte man so etwas. »Gott sei Dank.« Sie zerrte mich sofort in Richtung Lärm.
     
    Ich befreite meinen Arm und zog die Waffe. Entsichern, den Lauf zur Decke, kampfbereit. Mit normaler Munition hätte ich sie nicht an die Decke gerichtet, nicht in einem Krankenhaus mit lauter Patienten über mir, aber die Glazers heißen nicht umsonst Safety Rounds.
     
    Der hintere Bereich der Notaufnahme war wie in jedem anderen Krankenhaus auch. Überall Metallschienen mit Vorhängen, die man zuziehen konnte, um viele kleine Untersuchungsräume herzustellen. Eine Handvoll Vorhänge waren geschlossen, aber die Patienten richteten sich auf und spähten nach draußen, um nichts zu versäumen. Aber zum Flur hin gab es noch eine Wand, so dass nicht viel zu sehen war. Um diese Wand kam ein Mann im grünen Chirurgenkittel geflogen, knallte an die nächste Wand, rutschte zu Boden und blieb still liegen.
     
    Die Krankenschwester, die bei mir war, rannte zu ihm und ich ließ sie. Wer in dem Untersuchungsraum war und Ärzte wie Bälle durch die Gegend warf, war keine Aufgabe für das Pflegepersonal. Das war meine Aufgabe. Zwei weitere Grüngekleidete lagen auf dem Boden, ein Mann und eine Frau. Die Frau war bei Bewusstsein, ihre Augen waren schreckgeweitet, ihr Handgelenk war in einem 45Grad-Winkel gebrochen. Sie sah den Ausweis, den ich mir an die Jacke geklemmt hatte. »Er ist ein Gestaltwandler. Seien Sie vorsichtig.«
     
    »Ich weiß Bescheid«, sagte ich. Ich

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