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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Beschützer getötet hatte und mir nicht ein Mal der Gedanke gekommen war, was ich den Werleoparden damit angetan hatte. Mir war nie in den Sinn gekommen, dass es keinen Stellvertreter gab, keinen, der Gabriels Platz ausfüllen konnte. Ich konnte ganz sicher nicht ihr Alpha sein. Mir wuchs nicht allmonatlich ein Fell. Aber wenn ich schon dabei war, zu verhindern, dass Zane noch ein paar Ärzte in Stücke riss, konnte ich auch gut eine Weile mitspielen.
     
    Bis die Polizei eintraf, war Zane wieder gesund und munter. Er hatte sich um den bewusstlosen Nathaniel gekuschelt, als wäre er ein Plüschbär, und weinte. Er streichelte ihm über die Haare und flüsterte in einem fort: »Sie wird für uns sorgen.«
     
    Mit dem »sie« war ich wohl gemeint. Ich steckte in der Sache drin, ob ich wollte oder nicht.
     
     
     

5
     
    Stephen lag in einem schmalen Krankenhausbett.
     
    Seine blonden lockigen Haare, die länger waren als meine, lagen ausgebreitet auf dem weißen Kopfkissen. Er hatte dunkel- und hellrote Schnittwunden kreuz und quer im Gesicht. Er sah aus, als hätte ihn einer durchs Fenster gestoßen, und genau das war passiert. Stephen, der höchstens zwanzig Pfund schwerer war als ich, hatte standgehalten, so lange, bis Zane ihn schließlich in eine mit Draht verstärkte Sicherheitsscheibe gedrückt hatte. Wie ein Ei in einen Eierschneider. Ein Mensch wäre daran gestorben, und sogar Stephen war schlimm verletzt. Aber bei ihm heilte es. Man konnte nicht gerade dabei zusehen, aber in kurzen Abständen sah man die Veränderung, es war wie beim Aufblühen einer Blume. Bei jedem Hinsehen war eine Schnittwunde weniger. Es war ziemlich gruselig.
     
    In dem zweiten Bett lag Nathaniel. Er hatte noch längere Haare als Stephen. Ich wettete auf hüftlang. Schwer zu sagen, denn ich hatte ihn noch nicht stehen sehen. Es war ein sehr dunkles Rotbraun, ein sattes Mahagoni. Die Haare bedeckten das Kopfkissen wie ein dichter, glänzender Pelz.
     
    Er war eher hübsch als gut aussehend und konnte höchstens einsachtundsechzig groß sein. Die Haare ließen ihn weiblich wirken. Doch seine Schultern waren unverhältnismäßig breit, vom Gewichtheben, aber auch Veranlagung. Er hatte prachtvolle Schultern, doch sie schienen zu jemandem zu gehören, der einen halben Kopf größer war. Um im Guilty Pleasures strippen zu dürfen, musste er achtzehn sein. Sein Gesicht war schmal, das Kinn zu glatt. Wenn er achtzehn war, dann noch nicht lange. Vielleicht würde er in seine Schultern eines Tages noch reinwachsen.
     
    Wir waren in einem halbprivaten Zimmer der Isolierstation. Auf dem Flur, der für Lykanthropen, Vampire und andere übernatürliche Bürger reserviert war. Für alles, was als gefährlich eingestuft wurde. Zane wäre gefährlich gewesen, aber die Polizei hatte ihn mitgenommen, zumal seine Wunden fast zugeheilt waren. Sein Fleisch hatte die Kugeln nach außen gedrückt, bis sie zu Boden fielen. Ich glaubte nicht, dass bei Stephen und Nathaniel die Isolierstation nötig war. Bei Nathaniel mochte ich mich täuschen, wahrscheinlich aber nicht. Ich vertraute Stephens Urteil.
     
    Nathaniel war noch nicht zu Bewusstsein gekommen. Ich hatte gefragt, was für Verletzungen er habe, und tatsächlich Auskunft erhalten, weil ich noch immer für eine Polizistin gehalten wurde und weil ich die beiden gerettet hatte. Dankbarkeit ist etwas Wunderbares.
     
    Nathaniel war fast ausgeweidet worden. Ich meine nicht, dass er eine große Schnittwunde in den Bauch bekommen hatte, sondern jemand hatte ihn aufgeschnitten und die Gedärme auf dem Boden verteilt; man hatte Schmutzpartikel im Bauchraum gefunden. Außerdem hatte er Verletzungen an anderen Körperstellen. Er war sexuell missbraucht worden. Ja, auch ein Stricher kann vergewaltigt werden. Dazu braucht es nur ein Nein. Niemand, nicht einmal ein Lykanthrop würde sich ficken lassen, während seine Gedärme auf dem Fußboden lagen. Die Vergewaltigung konnte dem Mordversuch auch vorangegangen sein. Diese Reihenfolge wäre vielleicht einen Tick weniger krank. Aber nur einen Tick.
     
    An Hand- und Fußgelenken hatte er Fesselungsspuren, als hätte er sich an den Fesseln wundgerieben, weil er sich gewehrt hatte, und die heilten nicht. Das hieß, es waren Ketten mit einem hohen Silberanteil verwendet worden, damit es ihm zusätzlich wehtat. Wer immer ihm das angetan hatte, hatte gewusst, dass er einen Lykanthropen vor sich hatte. Er war vorbereitet gewesen. Was einige sehr interessante Fragen

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