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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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damit ein Haus hätte abfackeln können. Das war ein Blick für intime Moment zwischen Liebenden. Keiner für die Öffentlichkeit und schon gar nicht für die blutigen Leichenteile einer unbekannten Frau.
     
    Bei dem Anblick wurde mir kalt bis runter in die Socken. Das war Angst, aber nicht vor dem Monster, oder besser gesagt, nicht vor diesem Monster. Hätte ich die Wahl gehabt zwischen dem unbekannten Täter und Olaf, in dem Moment hätte ich nicht gewusst, wen ich nehmen sollte. Es wäre wie die Wahl zwischen einem Tiger und einem Tiger.
     
    Vielleicht stand ich zu nah dran, ich weiß es nicht. Jedenfalls drehte er plötzlich den Kopf und sah mir direkt ins Gesicht. Und wie ich im Wagen gewusst hatte, was Bernardo dachte, wusste ich jetzt, dass Olaf nach einem Star für seine kleine Fantasie suchte.
     
    Ich hob kopfschüttelnd die Hände und wich zurück. »Denk nicht mal dran ... Otto,« Allmählich gingen mir diese Decknamen wirklich auf den Geist.
     
    »Sie war genauso groß wie du.« Sein Ton war sanft, fast träumerisch.
     
    Ziehen und Abknallen war wahrscheinlich übertrieben, aber ich brauchte auch bestimmt nicht da stehen zu bleiben und seine Fantasien zu beflügeln. Ich drehte mich zu Bradley um. »Wie ich hörte, gibt es noch mehr Leichen. Lassen Sie mich die mal sehen.« Vor fünf Minuten hätte man mich noch zwingen müssen, ins nächste Horrorkabinett zu gehen. Jetzt nahm ich Bradley beim Arm und zog ihn halb, halb ließ ich mich führen, ins Innere des Hauses. Ich konnte Olafs Blick auf meinem Rücken spüren wie eine Hand, die heiß und zu nah war. Ich blickte nicht zurück. Nichts, das vor mir lag, konnte schlimmer sein, als Olaf zuzusehen, wenn er die weiblichen Leichenteile betatschte, und zu wissen, dass er dabei an mich dachte.
     
     
     

33
     
    Bradley ging auf eine Tür zu, die halb aus den Angeln gerissen war. Hier war jemand Kräftiges durchgestürmt. Bradley musste die Tür mit beiden Händen zur Seite schieben. Sie schien sich im Teppich verkeilt zu haben. Er riss den Arm so heftig zurück, dass ich mit Herzklopfen zusammenfuhr.
     
    »Verdammte Splitter.« Er besah seine Handfläche. In seinem Plastikhandschuh prangte ein kleines rotes Loch. Er riss sich den Handschuh herunter. Es schien, als habe er den Splitter mit rausgezogen, aber er blutete.
     
    »Offenbar ein dicker«, sagte ich. »Verdammtes Ding.« »Sie sollten sich besser verarzten lassen.«
     
    Er nickte, machte aber keine Anstalten zu gehen. »Nehmen Sie's nicht persönlich, aber nicht alle sind froh darüber, dass ich Ihre Rückkehr erzwungen habe. Ich kann Sie nicht allein bei den Beweisstücken lassen. Wenn Je Fragen kommen, wird das schwer zu erklären sein.«
     
    »Ich habe noch nie ein Beweisstück an einem Tatort eingesteckt.« »Es tut mir leid, Anita, aber ich kann das Risiko nicht eingehen. Wollen Sie mit mir zur Ambulanz gehen?«
     
    Er musste die andere Hand zu Hilfe nehmen, damit das Blut nicht auf den Teppich tropfte. Ich runzelte die Stirn, nickte aber. »Meinetwegen.« Er wollte noch etwas sagen, drehte sich dann aber um und ging zurück ins Esszimmer. Wir hatten es zu einem Viertel durchquert, als Edward sagte: »Otto möchte das Tischtuch aufschlagen und sehen, was darunter ist«
     
    »Ich schicke den Fotografen und Agent Franklin zur Beaufsichtigung.« Bradley ließ sich nicht aufhalten, sondern beeilte sich, damit sein Blut keine falschen Spuren legte.
     
    Weder Edward noch Olaf, noch der Streifenpolizist, der wie aus dem Nichts erschien und ihnen zusah, fragte, wie Bradley sich verletzt hatte. Vielleicht interessierte es niemanden.
     
    Ich ging mit ihm über die kiesbedeckte Auffahrt zum Krankenwagen. Es lungerten noch genauso viele Leute draußen herum wie vorher. Sollten sie nicht nach dem Monster suchen? Es war nicht meine Aufgabe, ihnen zu sagen, was sie zu tun hatten, aber dieser Leichenfund war bisher der frischeste, und für meinen Geschmack herrschte hier zu wenig Arbeitseifer.
     
    Bradley setzte sich und ließ sich von einem Sanitäter die Wunde behandeln. Eine Wunde war es nämlich. Von wegen Splitter - er hatte sich fast erstochen. Ich versuchte, ein braves Mädchen zu sein und einfach daneben zu stehen, aber ich glaube, meine Ungeduld war mir anzumerken, denn Bradley fing an zu reden.
     
    »Wir haben unsere Leute die Gegend absuchen lassen, als wir hier waren, und wir waren verdammt schnell hier. » »Ich habe nichts gesagt.«
     
    Er schmunzelte, dann zog er eine Grimasse,

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