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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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natürliche Unruhe oder um die hypnotische Wirkung eines Vampirs handeln könnte. Ein Vampir kann einen Menschen oder einen ganzen Raum voller Menschen beeinflussen, aber nicht eine ganze Straße und dabei ein einzelnes Haus ausnehmen. Das ist viel zu gezielt. Dazu muss man seine Kräfte genau ausrichten können, und das geht nur mit einem Zauber.«
     
    Er nahm einen der rau aussehenden Grashalme und ließ ihn durch seine Finger gleiten. »Also suchen wir nach einer Hexe.«
     
    »Ich kenne mich ein bisschen mit Wicca und anderen Hexenkulten aus und weiß von keiner einzelnen Hexe oder einer ihrer Zusammenkünfte, dass sie zu so etwas fähig wären. Ich will nicht behaupten, dass hier kein menschlicher Zauberer mitmischt, aber eindeutig ist hier noch etwas ganz anderes, Unmenschliches im Spiel.«
     
    »Wir haben ein paar Blutspuren an der zerbrochenen Tür.«
     
    Ich nickte. »Großartig. Ich wünschte, jemand würde mir sagen, wenn ein Hinweis gefunden wird. Jeder, einschließlich Ted Forrester, hält seine Karten so verdeckt, dass ich mich die meiste Zeit mit Überlegungen aufhalte, die die anderen längst angestellt haben.«
     
    »Fragen Sie mich, und ich werde ihnen alles sagen.« Er warf den Grashalm weg. »Aber wir sollten jetzt besser umkehren, sonst wird Ihnen Schlimmeres nachgesagt, als mit mir auszugehen.«
     
    Ich widersprach nicht. Versetzen Sie eine Frau in eine Männerdomäne, und die Gerüchte gehen los. Wenn sie nicht restlos klarmacht, dass sie tabu ist, setzt auch ein gewisses Konkurrenzverhalten ein. Manche Männer versuchen dann entweder, sie zu vergraulen oder unter ihren Rock zu kommen. Einen anderen Umgang mit Frauen scheinen sie nicht zu kennen. Ist sie kein Sexobjekt, ist sie eine Bedrohung. Das bringt mich immer auf die Frage, was für eine Kindheit sie wohl gehabt haben.
     
    Hernando stand auf und klopfte sich Gras und Sand von der Hose. Er musste eine prima Kindheit gehabt haben, jedenfalls war er gut geraten. Glückwunsch an die Eltern. Eines Tages würde er ein nettes Mädchen nach Hause bringen und nette Kinder haben, in einem hübschen Haus mit Gartenarbeit am Wochenende und sonntags Familienessen bei den Großeltern. Ein schönes Leben, wenn es denn klappt, und da musste er ausgerechnet Mordfälle lösen. Wie gesagt, man kann nicht alles haben.
     
    Was hatte ich? Was hatte ich wirklich? Für eine Midlife-Crisis war ich zu jung und für einen Anfall von Gewissen zu alt. Wir wanderten zurück zu den Autos. Ich wollte am liebsten die Arme um mich legen und musste mich zwingen, es nicht zu tun. Mit hängenden Armen lief ich neben Ramirez ... äh, Hernando her, als wäre alles in Butter.
     
    »Marks sagte, dass einem der ersten Kollegen, die zum Tatort kamen, fast die Kehle zerfleischt wurde. Wie ist das passiert?«
     
    »Ich war nicht bei den ersten. Der Lieutenant hat gezögert, mich herzuholen.« Da war eine Spur Härte herauszuhören. Er war freundlich, aber nicht, wenn man ihn herumschubste. »Aber ich habe gehört, dass die drei Überlebenden die Kollegen angegriffen haben. Die mussten sie mit dem Knüppel überwältigen. Die Opfer haben immer wieder versucht, sie zu beißen.«
     
    »Warum sollten sie das tun wollen? Und wie? Ich meine, jemandem, der gerade gehäutet und verstümmelt wurde, ist nicht nach einem Handgemenge zumute.«
     
    »Ich war bei der Bergung der ersten Verstümmelten dabei, die haben niemanden angegriffen. Sie waren schwer verwundet und haben sich entsprechend verhalten.« »Hat man eigentlich Thad Bromwell gefunden, den Sohn der ersten Opfer?« Hernando sah mich groß an. »Marks hat Sie nicht angerufen ?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Er ist wirklich ein Scheißkerl.« Da war ich ganz seiner Meinung. »Was denn? Wurde die Leiche gefunden?« »Er ist am Leben. Er war mit Freunden campen.«
     
    »Am Leben«, echote ich. Wessen Seele hatte ich dann in dem Schlafzimmer schweben sehen? Das fragte ich nicht laut, denn von der Seele hatte ich der Polizei nichts gesagt. Marks hatte mich auch so schon aus der Stadt jagen wollen. Wenn ich nun noch anfing, von Seelen unter der Schlafzimmerdecke zu reden, würde ich auf dem Scheiterhaufen landen.
     
    Doch irgendjemand war in dem Zimmer gestorben, und die Seele hatte nicht gewusst, wohin. In dem Haus hatten nur drei Leute gewohnt, zwei davon waren verstümmelt worden, der dritte hatte sich woanders aufgehalten.
     
    Mir kam eine Idee. »Die jüngsten Verstümmelungsopfer versuchten immer wieder, die

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