Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
nächsten Stufe, wo Edward und ich standen.
Peter war nicht so weit hinter uns. Erfragte. »Was ist das?« »Blut«, sagte Olaf.
»Bitte, sag mir, dass das dein Werk ist, Olaf«, sagte ich. »Nein«, sagte er. Ich sah das Blut um meine Nikes fließen und wusste, unsere Lage hatte sich noch einmal verschlimmert.
Ich lehnte Edward gegen die Wand. Er wollte, dass ich mich frei bewegen und schießen konnte, wenn Olaf es mir sagte, Olaf sollte gehen und die Lage erkunden. Er verschwand hinter der Ecke, und ich drückte mich gegen die Wand und warf einen ganz knappen Blick um die Biegung. Die Stufen endeten gleich dahinter. Sie führten in eine elektrisch beleuchtete Höhle, wie mir schien. Das Licht schien auf Blut und Leichen.
Olaf kam zurück. »Ich kann den Ausgang sehen.« »Wer liegt da am Boden?« »Rikers Leute.«
»Wer hat sie getötet?« »Ich glaube, unsere mörderische Bestie. Aber es gibt nur noch diesen Weg nach draußen. Der andere wurde durch eine Explosion verschüttet. Wir müssen da durch.«
Ich dachte, wenn die Bestie wirklich da oben auf uns wartete, wäre Olaf nervöser. Also ging ich zurück zu Edward. Seine Haut hatte die Farbe von altem Kleister. Seine Augen waren geschlossen. Er machte sie auf, als ich ihn berührte, aber sie glänzten mehr, als sie sollten. »Wir sind fast draußen«, sagte ich.
Er sagte nichts, sondern ließ mich seinen Arm über die Schulter nehmen. Er hielt sich noch an mir fest, doch mit jedem Schritt bekam mein Arm um seine Taille mehr zu tragen. »Halte durch, Edward, nur noch ein kleines Stück.«
Er nahm den Kopf hoch, und seine Füße funktionierten weiter. Wir würden es nach draußen schaffen, alle. Das Blut wurde mehr, je weiter wir liefen. Edward rutschte, und ich musste ihn abfangen, schaffte es kaum, uns beide aufrecht zu halten. Das war eine ruckartige Bewegung, und er zischte vor Schmerzen durch die Zähne. Scheiße.
»Geh vorsichtig, Peter«, sagte ich. »Hier ist es rutschig.«
Olaf wartete auf uns bei den Toten. Es waren nur drei. Einen kannte ich nicht, aber die Maschinenpistole, die bei ihm lag. Er gehörte zu Simons Leuten. Simon lag in einer Blutlache, mit der sich Dunkleres mischte. Sein Oberkörper war bis zum Bauch geöffnet, seine Därme lagen auf dem Höhlenboden, aber seine Augen bewegten sich noch.
Ein Stück weiter lag Amanda, und auch sie lebte noch. Aber Olaf stand vor ihr, darum richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Simon. Er lächelte uns an. »Wenigstens habe ich den Leichenbestatter erledigt.«
»Er ist nicht annähernd so tot wie Sie«, sagte ich. »Ihr seid alle tot, Schlampe.« »Wir wissen, wen Sie angerufen haben«, sagte ich. Sein Blick wurde unsicher. »Fick dich.« Er schob die Hand langsam auf die Pistole zu, die neben ihm lag. Mit aufgeschnittenem Leib und unvorstellbaren Schmerzen lag er sterbend da und versuchte doch noch, zur Waffe zu greifen. Ich trat auf seine Hand und quetschte sie auf den Boden. Was nicht ganz einfach war mit Edwards Gewicht auf mir, aber ich schaffte es.
»Peter, du und Becca geht mit Bernardo zum Höhlenausgang.« Peter widersprach nicht. Er trug Becca an uns vorbei, Bernardo folgte ihm. Ich richtete die MP auf Simons Kopf. Ich konnte ihm nicht im Vorbeigehen den Rücken zukehren, weil ich ihm nicht traute. Nicht mal angesichts seines Zustands wollte ich das Risikoeingehen.
»Ich hoffe, das Monster schlitzt dich auf, Schlampe.«
»Für Sie Ms Schlampe«, sagte ich und drückte ab. Es war ein kurzer Feuerstoß, doch es folgten mehr Schüsse. Ich fuhr hoch, Waffe im Anschlag, und sah Peter bei Amanda stehen. Er leerte die Firestar auf sie. Olaf sah nur zu. Ich sah mich nach Bernardo um und fand ihn am Höhlenausgang mit Becca auf Arm.
Edward sackte auf die Knie. Ich kniete mich ebenfalls und .versuchte, ihn aufrecht zu halten. Er flüsterte: »Die Kinder, bring sie ... raus«, dann wurde er ohnmächtig.
Olaf war sofort bei mir. Er hob Edward in die Arme wie ein Kind. Wenn jetzt das Monster käme, hatten wir alle die Hände Scheiße.
Peter hatte keine Munition mehr und schoss weiter, hörte überhaupt nicht mehr auf. Ich ging zu ihm. »Peter, Peter, sie ist Du hast sie getötet. Beruhige dich.« Er schien mich nicht zu hören. Ich versuchte, ihm die Waffe aus der Hand zu winden. Er fuhr heftig zurück. Mit weit aufgerissenen Augen hielt er die Waffe auf die Leiche gerichtet drückte immer wieder ab. Ich schob ihn gegen
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