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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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immer wieder zu ihm rück. War er dem Tod nahe? Bitte, Gott, nicht so. Das passte nicht zu Edward. Ich sah Peters Gesichtsausdruck. Wenn Edward jetzt starb, würde Peter sich die Schuld geben. Die Nacht war für ihn schon schlimm genug. Diese Schuld wäre zu viel.
     
    »Gib mir dein T-Shirt«, sagte Olaf. Ich sah ihn an.
     
    »Wir müssen die Wunde einpacken, damit sich der Pflock nicht bewegen kann. Wir können ihn hier nicht rausziehen. Er sitzt zu dicht am Herzen. Er muss ins Krankenhaus.«
     
    Ich war seiner Meinung. »Passt auf, solange ich mir das Hemd über den Kopf ziehe.«
     
    Bernardo stand auf und nahm meinen Platz an der Wand ein. Ich bemerkte, dass eine Klinge aus seinem Gipsverband ragte wie eine Speerspitze. Sie war schwarz von Blut. gab es Olaf. Er Ich zog mir d T-Shirt über den Kopf und gab es Olaf. Er hatte seins auch schon ausgezogen und bettete es um die Wunde.
     
    »Braucht ihr meins auch?«, fragte Peter. „Ja«, sagte Olaf. Peter schob Becca auf seinem Schoß so weit zurück, dass er sich sein Hemd ausziehen konnte. Sein Oberkörper war schmal und blass. Er war groß, aber noch unentwickelt. Mit Streifen aus Bernardos Hemd sicherte Olaf den Behelfsverband. Die Wunde sah schrecklich aus, aber sie blutete nicht sehr. Ich wusste nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.
     
    »Wir haben die andere Hälfte eures Hinterhalts auf dem Weg zur Treppe erwischt«, sagte Bernardo.
     
    »Ich habe mich gewundert, wieso es nicht mehr waren«, sagte ich. Mir fiel wieder ein, was Harold gesagt hatte. »Bevor Harold starb, hat er gesagt, dass Simon jemanden angerufen hat. Hat ihnen gebeichtet, die Sache sei schiefgegangen und sie müssten aufräumen kommen. Heißt das das, was ich vermute?«
     
    Edward sah zu mir hoch, während Olaf neue Streifen von dem T-Shirt abriss, um ihm den linken Arm festzubinden, damit er ihn nicht bewegen und die Verletzung dadurch verschlimmern konnte. »Sie werden jeden töten, den sie finden.« Seine Stimme klang beinahe normal, nur ein bisschen dünner als sonst, eine Spur gepresst. »Sie werden das Haus niederbrennen. Vielleicht den Boden mit Salz bestreuen.« Das Letzte war vielleicht übertrieben, aber bei Edward wusste man nie.
     
    Olaf half Edward hoch, aber der Größenunterschied war zu viel. Edward konnte den Arm nicht über Olafs Schultern legen. »Bernardo wird dir helfen müssen.«
     
    »Nein, Anita kann das übernehmen.« Olaf wollte etwas einwenden, aber Edward sagte: »Bernardo hat nur einen gesunden Arm. Den braucht er zum Schießen.»
     
    Olaf kniff die Lippen zusammen, reichte Edward aber an mich weiter. Edwards Arm kam auf meine Schultern. Ich legt, die linke Hand um seine Taille. Wir probierten ein paar Schritte, und es ging einigermaßen.
     
    Olaf ging voran. Dahinter gingen ich und Edward, dann Peter, der Becca am Körper trug wie ein trauriges Äffchen. Bernardo ging als Letzter. Olaf streifte die drei toten Männer mit einem Blick. Ohne den Kopf zu drehen, fragte er. »Warst du Jas ?«
     
    »Ja.« Normalerweise hätte ich mir eine ironische Bemerkung einfallen lassen wie »siehst du noch jemand anderen?» aber ich machte mir zu viele Sorgen um Edward. Ihm stand der Schweiß im Gesicht, als wäre das Gehen eine Riesenanstrengung. Das Problem war, dass man ihn nicht über der Schulter ragen durfte, um den Pflock nicht zu bewegen, und auf den Armen tragen konnte ihn höchstens Olaf, aber das hieße, dass Olaf nicht mehr schießen könnte. Wir brauchten ihn als Schützen.
     
    »Geht es, Edward?«, fragte ich. Er schluckte, bevor er antwortete: »Gut.« Ich glaubte ihm nicht, aber ich fragte auch nicht. Besser würde es erst mal nicht werden.
     
    Edward wollte den Kopf drehen und etwas zu den Kindern sagen, aber es tat ihm zu weh, und so drehte ich mich und ihn mit herum. »Halte Becca die Augen zu, Peter.«
     
    Peter drehte Beccas Gesicht an seine Schulter und drückte die Hand an ihren Hinterkopf. Er hatte die Firestar nicht in der Hand. Ich wunderte mich, wo sie war, aber nicht so sehr, dass ich fragte.
     
    Ich drehte mich mit Edward wieder zurück, und wir stiegen weiter die Treppe hinauf. Olaf war fast bei der nächsten Biegung, als er stehen blieb. Er blickte auf die Stufen. Ich erstarrte und sagte: »Niemand bewegen.«
     
    »Ist das eine Falle?«, fragte Edward. »Nein«, sagte Olaf.
     
    Dann sah ich es: Dünne rote Rinnsale liefen die Treppe herab auf uns zu, schlängelten sich um Olafs Schuhe und tropften auf die

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