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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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]ean-Claude und Richard nicht? Wenn die Zeichen wirklich ungeschützt waren, warum dann kein Ansturm von Nähe? Ich musste Marianne anrufen. Ihr vertraute ich. Sie hatte mich gewarnt, dass eine einfache Blockierung der Zeichen nur vorübergehend sein konnte. Dennoch hatte sie mir geholfen, es zu tun, weil sie spürte, dass ich eine Zeit lang Abgeschiedenheit brauchte, um mit mir ins Reine zu kommen. Ich war nicht sicher, ob ich noch einmal sechs Monate mit meditativen Gebeten, Visualisierungen und Enthaltsamkeit durchhalten würde.
     
    Das hatte so viel Kraft aufgezehrt. Ihre und meine.
     
    Natürlich hatte Marianne mir auch anderes beigebracht, unter anderem wie ich mich selbst untersuchen kann. Ich konnte mit den Händen meine eigene Aura abtasten und sehen, ob die Löcher da waren. Das Problem war, dass ich dafür die linke Hand brauchte, und die war verpflastert, an ein Brett geschnallt und mit einem Schlauch verbunden.
     
    Jetzt wo ich allein war und nicht mit harten Fragen belästigt wurde, begann ich meinen Körper zu spüren. Er tat weh. Jedes Mal wenn ich den Rücken bewegte. Teils waren es die Blutergüsse, doch da waren zwei andere Stellen mit dem scharfen Schmerz einer blutenden Wunde. Ich versuchte mich zu erinnern, wo ich mir den Rücken aufgeschnitten haben konnte. An den Scherben des Fensters, als das Ungeheuer mit mir durch das Loch sprang. Das musste es sein.
     
    Eine Gesichtshälfte schmerzte vom Kinn bis zur Stirn. Mir fiel ein, dass mich die Leiche mit dem Handrücken geschlagen hatte.
     
    Nur ein einziges Mal wollte ich einem wandelnden Toten begegnen, der nicht stärker war als ein lebendiger Mensch.
     
    Ich hob den Ausschnitt meines Krankenhaushemdes an und sah runde Plättchen an meiner Brust kleben. Ich spähte zum Herzmonitor neben dem Bett, der mit beruhigenden Tönen mitteilte, dass mein Herz arbeitete. Mir fiel der Moment wieder ein, wo es ausgesetzt hatte, wo das Wesen es zum Stillstand gebracht hatte. Plötzlich war mir kalt, und das lag nicht an der aufgedrehten Klimaanlage. Ich war dem Tod gestern sehr nahe gekommen ... oder war es heute? Ich wusste nicht, was für ein Tag war. Nur dass es Tag war und nicht Nacht, denn die Sonne drückte gegen die heruntergelassenen Rollos.
     
    Ich hatte rote Flecken auf der Haut, die wie starker Sonnenbrand aussahen. Ich berührte sie sacht. Sie brannten. Wo hatte ich diese Verbrennungen her? Ich hob das Hemd an, bis ich meinen ganzen Körper sehen konnte, zumindest bis zu den Oberschenkeln, wo die Decke auflag. Unterhalb des Brustkorbs war ich bandagiert. Mir fiel ein, wie sich das Wesen mit offenem Maul über meinen Bauch gebeugt hatte, während es mich behutsam festhielt. Der Moment, wo es zubiss ... Ich stieß das Bild beiseite. Das hatte noch Zeit, viel Zeit. Ich besah meine linke Schulter, die Schrammen von den Zähnen waren verschorft.
     
    Verschorft? Wie lange war ich schon hier?
     
    Ein Mann kam herein. Er kam mir bekannt vor, aber ich wusste, dass ich ihn nicht kannte. Er war groß, blond und trug eine Brille mit Silberrand. »Ich bin Dr. Cunningham, und ich bin sehr froh, Sie wach zu sehen.«
     
    »Ich auch«, sagte ich.
     
    Er lächelte und fing an, mich zu untersuchen. Er schaltet, seine Stiftlampe ein, bat mich, dem Licht mit den Augen zu folgen, dann seinem Finger und blickte dabei so lange in meine Augen, dass es mich beunruhigte. « Habe ich eine Gehirnerschütterung?«
     
    »Nein«, sagte er. »Wieso? Haben Sie Kopfschmerzen?« »Ein bisschen, aber ich glaube, das kommt von dem Beifußrauch.«
     
    Er machte ein verlegenes Gesicht. »Das tut mir leid, Ms Blake, aber sie schien das für sehr wichtig zu halten, und ich weiß offen gestanden nicht, warum sie im Sterben lagen oder warum sie dann nicht gestorben sind. Ich ließ sie einfach tun, was sie wollte.«
     
    »Ich dachte, mein Herz hat ausgesetzt«, sagte ich.
     
    Er steckte sich sein Stethoskop in die Ohren und hörte mich ab. Er bat mich, ein paar mal tief einzuatmen, dann machte er ein paar Notizen auf die Karte am Fußende des Bettes. »Ja, Ihr Herz hat ausgesetzt, aber ich weiß nicht, warum. Keine Ihrer Verletzungen war so ernst.« Er schüttelte den Kopf und kam wieder an die Seite des Bettes.
     
    »Woher habe ich die Verbrennungen an der Brust?«
     
    »Vom Defibrillator, mit dem wir das Herz wieder in Gang gebracht haben. Das kann leichte Verbrennungen hinterlassen.« »Wie lange bin ich schon hier?« »Seit zwei Tagen. Das ist Ihr dritter Tag bei

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