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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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liebte, nicht liebe?« Plötzlich war ich müde. »Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß es einfach nicht.«
     
    »Wenn man jemanden liebt, ist die Freiheit eingeschränkt. Man gibt viel von seiner Eigenständigkeit auf. Wenn man jemanden liebt, ist man nicht mehr nur eine Person, sondern die Hälfte von zweien. Anders zu denken oder zu handeln führt dazu, dass man diese Liebe verliert.«
     
    »Es ist ja nicht so, als bräuchten wir nur das Badezimmer zu teilen oder uns nur zu einigen, wer auf welcher Seite des Bettes schläft. Sie wollen den Geist, die Seele mit mir teilen.« »Glauben Sie das mit Ihrer Seele wirklich?«
     
    Ich sank ins Kissen zurück und schloss die Augen. »Ich weiß es nicht. Vielleicht nicht, aber ...« Ich machte die Augen auf. »Danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben. Wenn ich mich mal dafür revanchieren kann, werde ich es tun, aber ich schulde Ihnen keine Erklärung für mein Privatleben.«
     
    »Da haben Sie recht. Sprechen wir noch mal über meinen Vergleich mit den Löchern und den Steckdosen und den Männern mit den passenden Steckern. Sie haben also Löcher zugespachtelt und verputzt. Als dieses Wesen Sie angriff, riss es mit seiner Macht die Stellen wieder auf. Mit Ihrer eigenen Aura können Sie die Löcher nicht schließen. Ich kann nir das Ausmaß an Anstrengung gar nicht vorstellen, das dazu iötig wäre. Ted sagte, Sie lernen Rituale von einer Hexe.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie ist mehr Hellseherin als Hexe. Bei ihr ist es keine Religion, nur natürliche Begabung.«
     
    Leonora nickte. »Hat sie es gebilligt, dass Sie die Löcher auf diese Art schließen?«
     
    »Ich habe ihr gesagt, ich wollte lernen, mich gegen die beiden abzuschirmen, und sie half mir dabei.« »Hat sie Ihnen gesagt, dass sei nur eine zeitweilige Zuflucht?« Ich sah sie böse an. »Nein.«
     
    »Sie werden jedes Mal feindselig, wenn wir uns der Tatsache nähern, dass Sie diesen beiden Männern im Grunde den Schlüssel zu Ihrer Seele gegeben haben. Sie können sie nicht permanent abblocken, und wenn Sie es versuchen, schwächen Sie sich und die beiden wahrscheinlich auch.« »Damit werden sie leben müssen.« »Sie hätten beinahe selbst nicht damit leben können.«
     
    Jetzt hatte sie meine Aufmerksamkeit. »Sie meinen, dass dieses Wesen mich fast umgebracht hätte, lag an meiner schwachen Aura?«
     
    »Es hätte Sie auch so schwer verletzt, aber ich glaube, durch die Löcher konnten Sie es nicht abwehren, vor allem nicht, weil sie frisch geöffnet waren. Denken Sie an offene Wunden, frisch geöffnete Wunden, in die jeder übernatürliche Erreger eindringen kann.« Ich dachte darüber nach. Ich glaubte ihr. »Was kann ich tun?«
     
    »Die Löcher können nur durch eines geschlossen werden, durch die Aura der Männer, die Sie lieben. Ihre Auren sind jetzt wie unvollständige Puzzle; nur Sie drei zusammen ergeben ein vollständiges Ganzes.«
     
    »Das kann ich nicht akzeptieren.« Sie zuckte die Achseln. »Dann lassen Sie es, aber es ist die Wahrheit.«
     
    »Ich bin noch nicht bereit, den Kampf aufzugeben. Trotzdem danke.«
     
    Sie stand mit finsterem Gesicht auf. »Wie Sie meinen, aber bedenken Sie, wenn Sie wieder auf eine übernatürliche Macht stoßen, werden Sie sich nicht davor schützen können.« »Ich lebe so schon seit einem Jahr. Ich denke, ich komme zurecht.«
     
    »Sind Sie so arrogant oder nur so entschlossen, nicht mehr darüber zu reden?« Sie blickte auf mich herab und schien eine Antwort zu erwarten. Ich gab sie ihr. »Ich will nicht mehr darüber reden.«
     
    Sie nickte. »Dann hole ich jetzt Ihren Freund, und sicher wird auch der Arzt mit Ihnen sprechen wollen.« Sie wandte sich ab und ging.
     
    Es war sehr still im Zimmer, so ruhig, wie es die Krankenhäuser gerne mögen. Ich schaute auf den provisorischen Altar und fragte mich, was sie hatte tun müssen, um mich zu retten. Natürlich wusste ich das bisher nur von ihr. Sowie ich das gedacht hatte, tat es mir leid. Warum war ich ihr gegenüber sie misstrauisch? Weil sie ein Hexe war? So wie Marks mich hasste, weil ich ein Totenbeschwörer war? Oder weil mir die Wahrheit nicht gefiel, die sie mir vor Augen führte? Dass ich mich nicht gegen magische Übergriffe würde schützen können, bevor die Löcher meiner Aura nicht geschlossen waren? Ich hatte sechs Monate gebraucht, um diese Löcher auszufüllen. Sechs Monate Anstrengung umsonst. Verdammter Mist. Doch wenn sie offen waren, warum spürte ich dann

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